Life is Strange Double Exposure im Test nach 5 Kapiteln: Ein packendes Adventure mit fadem Beigeschmack

Dennis hat jetzt alle fünf Kapitel von Max Caulfields neuem Mystery-Abenteuer gespielt und wurde trotz zweier größerer Kritikpunkte bis zum Schluss bestens unterhalten.

Life is Strange: Double Exposure im Test. Life is Strange: Double Exposure im Test.

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Finales Test-Urteil vom 28. Oktober

Mittlerweile konnte ich auch die Kapitel 3 bis 5 durchspielen und kann euch sagen, dass ihr bis zum Schluss einen packenden Mystery-Krimi bekommt, in dem ihr über 8-10 Stunden mit Max und ihren Freunden mitfiebern könnt – und der euch so manchen Twist beschert, den ich wahrlich nicht hab kommen sehen.

Double Exposure ist ein tolles Adventure, egal ob ihr dem Lager der langjährigen Life is Strange-Fans angehört, oder als Neulinge frisch in die Geschichte rund um Max einsteigen wollt. Der große Pluspunkt sind erneut über alle Kapitel hinweg Entscheidungen, die vor so manch moralisches Dilemma stellen und die spürbare Auswirkungen auf den Fortgang der Ereignisse rund um die Caledon Universität haben. 

Aus technischer Sicht gibt’s ebenfalls kaum etwas zu meckern. Lediglich hin und wieder spät nachladende Texturen trüben auf der PS5 den insgesamt sehr schicken optischen Gesamteindruck.

Was das reine Gameplay anbelangt, bleibt sich die Reihe bis in Kapitel 5 hinein treu und bietet gewohnt seichte Kost. Ist das bei einem stark narrativ getriebenen Adventure per se kein Beinbruch, nimmt Double Exposure bei der Spurensuche dann doch zu stark an die Hand und verspielt bei der arg limitierten Dimensions-Mechanik zu viel Potential. Dadurch ist Max Detektivarbeit auf spielerischer Ebene nie wirklich befriedigend. Wer also in dem Bereich auf einen Schritt nach vorn gehofft hatte, wird möglicherweise enttäuscht. 

Die Sache mit dem faden Beigeschmack: Dass mich die Geschichte bis zum Ende gepackt hat, wisst ihr jetzt. Zur ganzen Wahrheit zählt aber auch, dass die Kapitel 4 und 5 mit gut einer Spielstunde doch arg fix vorbei waren – was an und für sich kein Problem ist. Allerdings fühlt es sich so an, als würde der runde Abschluss eines Hauptcharakters auf den am Ende angekündigten Nachfolger – ja, Max’ drittes Abenteuer ist hiermit offiziell – ausgelagert. Da auch die Geschichten einiger Nebenfiguren noch etwas mehr Zeit hätten vertragen können, bleibt ein fader Beigeschmack zurück.  

Vorab-Test: Was bislang geschah...

Bevor Life is Strange: Double Exposure am 15. Oktober, und damit ganze zwei Wochen vor Release, auf PS5, Xbox Series X/S und PC in den Early Access startet, konnte ich bereits die ersten beiden Kapitel des direkten Nachfolgers von Max’ erstem Mystery-Krimi aus dem Jahr 2015 durchspielen.

Und bislang sieht alles ganz danach aus, als würden LiS-Fans in Double Exposure dank einer packenden Kriminalgeschichte mit vielen kniffligen Entscheidungen voll auf ihre Kosten kommen. 

Welche Version konntest du spielen? Von Publisher Square Enix habe ich vorab die PS5-Version bekommen, die bislang aus technischer Sicht einen sehr guten Eindruck macht. 

Wie geht’s mit dem Test jetzt weiter: In wenigen Tagen werden die drei übrigen Kapitel freigeschaltet. Aktuell ist der Plan, dass ich diesen Artikel zum Fall um meine finalen Eindrücke samt Wertung erweitere. Wann das fällt, kann ich euch aktuell noch nicht sagen. 

Taugen Story und Charaktere von Double Exposure?

In Double Exposure braut sich bislang ein packender Mystery-Krimi mit vielen Wendungen und sowohl diversen als auch interessanten Figuren zusammen. Kurzum: Ich würde am liebsten jetzt schon mit Kapitel 3 weiterspielen!

In aller Kürze, darum geht’s: Double Exposure spielt einige Jahre nach den Ereignissen aus dem originalen Life is Strange und Max hat es mittlerweile als Dozentin für Fotografie an die Caledon University verschlagen. Als sich eines Abends ein Mordfall auf dem Campus ereignet, in den Max persönlich involviert ist, beschließt die mittlerweile junge Erwachsene, den Fall selbst zu lösen. 

Das neue Life is Strange im Test: So gut is Max zweites Mystery-Abenteuer Video starten 8:42 Das neue Life is Strange im Test: So gut is Max zweites Mystery-Abenteuer

  • Muss ich den Vorgänger gespielt haben? Nein. Double Exposure bezieht sich zwar auf die Ereignisse aus Arcadia Bay und die Geschichte rund um Chloe, Neulinge werden aber im Verlauf der Handlung sehr gut in Dialogen über Max' Vergangenheit abgeholt. 
  • Wie lange dauern die Kapitel? Je nachdem, wie gut ihr die einzelnen Schauplätze nach Hinweisen absucht, könnt ihr mit einer Spielzeit von 3 bis 4 Stunden pro Kapitel rechnen. 

Wie geht Double Exposure mit den Entscheidungen aus Life is Strange um?

Square Enix lässt euch die Wahl, sowohl was die Art der Beziehung zu Chloe anbelangt, als auch, ob ihre Geschichte tödlich endet oder ob sie noch am Leben ist. 

Alles beim Alten, beim Gameplay oder gibt’s Neues?

Auch Double Exposure erfindet die Life is Strange-Formel (zum Glück) nicht neu. Im Fokus stehen erneut Entscheidungen, die ihr in Dialogen trefft und die maßgeblich Einfluss auf eure Beziehungen zu einzelnen Personen und den Fortgang der Geschichte haben.

Soll ich meinen besten Freund an die Polizei verpfeifen, um eventuell schneller den Mord auf dem Campus aufzuklären? Sollte sich Max auf ein Date mit der Kellnerin der Uni-Kneipe einlassen oder ist der spießig wirkende Gehilfe der Uni-Rektorin vielleicht doch nicht so übel? Ob im Großen oder im Kleinen, hier den “richtigen” Weg für sich und Max einzuschlagen, macht bislang viel Spaß und ich bin schon sehr gespannt, wie die gezogenen Fäden am Ende von Kapitel 5 alle zusammenlaufen.

Wie andere Spieler*innen entschieden haben, seht ihr übrigens wieder am Ende eines jeden Kapitels. 

Mit Druck auf R1 kann Max sehen, wie sich Personen im Paralleluniversum verhalten, so beispielsweise Gespräche belauschen. Mit Druck auf R1 kann Max sehen, wie sich Personen im Paralleluniversum verhalten, so beispielsweise Gespräche belauschen.

Spielerisch ging’s bislang in der für die Reihe gewohnten Third-Person-Ansicht und in feinster Detektivmanier auf die Suche nach Hinweisen. Hat sich aus den Dialogen ein neues Ziel für Max ergeben, wird an den offenen, aber recht linear aufgebauten Uni-Schauplätzen vom Observatorium bis hinein in die Zimmer der Professor*innen geschnüffelt. Notizen durchlesen und Gegenstände untersuchen, damit Max Schlüsse zieht und in ihre Spurensuche weiter vorankommt.

Disclaimer: Entwickler Deck Nine stand zuletzt im April 2024 im Fokus, als anonyme Anschuldigungen von mehreren Mitarbeiter*innen des Studios publik wurden. Inhaltlich geht es um Missmanagement, Crunch, sexuelle Belästigung und die Verbreitung von Nazi-Symbolen. Einen ausführlichen Bericht zum Thema findet ihr unter diesem Link.

Der Gameplay-Twist ergibt sich dabei einmal mehr durch Max' mysteriöse Kräfte. In Double Exposure kann sie an bestimmten Stellen einen Riss in der Spielwelt schaffen und so fließend in ein Paralleluniversum übergehen, in dem der Mord nie geschehen ist und die Geschichten der Figuren unterschiedlich verlaufen – was generell eine spannende Prämisse ist, die ab und an jedoch leicht verwirrend sein kann.

Hat Person A in Universum A jetzt so gehandelt oder war das ihr “Doppelgänger” aus Universum B? Da wir mit Max zwischen beiden Universen sehr oft hin und her springen, kann es durchaus sein, dass man einmal durcheinanderkommt. 

Um in der Geschichte voranzukommen, muss Max im klassischen Adventure-Stil nicht selten Gegenstände aus der einen Zeitlinie mit in die andere nehmen. Wie es weitergeht, ist dabei aber meist offensichtlich. Für meinen Geschmack etwas zu offensichtlich, da einen das Spiel hier beim Rätseln bislang kaum fordert.    

Optionen für mehr Barrierefreiheit:

Entwickler Deck Nine hat Double Exposure mit allerhand Accessibility-Einstellungen versehen. Darunter unter anderem folgende:

  • Mehr Zeit für Entscheidungen
  • Kameraassistenz: Die Kamera bleibt stets hinter Max
  • Hotspot-Erkennung: Mit L2 werden alle Interaktionspunkte hervorgehoben. Optional weist zudem ein Ton auf einen nahen Hotspot hin
  • Gameplay überspringen: Aktionen, die mehrere Tasteneingaben erfordern, werden komplett übersprungen
  • Trigger-Warnungen: Vor einer entsprechenden Szene erscheint im Bild eine Warnung
  • Steuerung individuell anpassen
  • Legasthenigerfreundliche Schrift: Die Standard-Schriftart wird durch eine klarer zu lesende Schriftart ausgetauscht.

Double Exposure ist von den (Gesichts-)Animationen über die Schauplätze ein wirklich schickes Spiel, das mit einer sehr guten deutschen Synchro daherkommt und auf PS5 rund läuft. Double Exposure ist von den (Gesichts-)Animationen über die Schauplätze ein wirklich schickes Spiel, das mit einer sehr guten deutschen Synchro daherkommt und auf PS5 rund läuft.

Schaut Double Exposure gut aus und wird toll präsentiert?

Gerade ein narratives Adventure wie Life is Strange mit seinen zahlreichen Dialogen profitiert enorm von tollen (Gesichts-)Animationen, schicken Cutscenes und Schauplätzen, einer guten deutschen Vertonung und einem stimmigen Soundtrack.

Bei Double Exposure könnt ihr hinter all die Punkte einen Haken setzen. Das Spiel sieht auf PS5 super aus und die Gespräche zu verfolgen und über den Campus zu laufen, macht dadurch gleich doubled… ähem, doppelt Spaß.  

Zur Wahl stehen zudem zwei Grafik-Modi (Qualität mit 30 fps/Leistung mit 60 fps), die beide halten, was sie versprechen.

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