Incoboto im Test - Alles eitel Sonnenschein

Im Universum gehen die Lichter aus. Eine Sonne nach der anderen verschwindet, jegliche Lebensgrundlage erlischt. Doch so paradox es auch klingen mag: Hinter diesem tieftraurigen, apokalyptischem Szenario verbirgt sich einer der spaßigsten Action-Puzzler überhaupt.

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Verträgt ein eher kleines iOS-Spiel überhaupt eine ernste Story? Sehr wohl, wenn sie frei von Klischees und Pathos daherkommt – Incobotoist der beste Beweis dafür. Der kleine Junge Inco lebt im 10. Jahrtausend und merkt, dass er der letzte Überlebende ist. Alle seine Mitmenschen sind im Zuge der verglühenden Sonnen jämmerlich umgekommen.

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Inco will den Grund für das drohende Ende wissen. Alsbald trifft er auf Helios, einer freundlich-naiven, in Babysprache brabbelnder Jung-Sonne – bald wird Inco klar, dass sie die letzte Hoffnung für das Universum darstellt. Zusammen machen sie sich auf den Weg – und kommen nach und nach einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur.

Immer der Sonne entgegen

Ein Bild aus dem Vorspann: Incoboto entdeckt Helios, die einzig übrig gebliebene Sonne. Mit »Tarpees« sind übrigens Starpieces gemeint – Helios brabbelt noch in der Kleinkindsprache. Ein Bild aus dem Vorspann: Incoboto entdeckt Helios, die einzig übrig gebliebene Sonne. Mit »Tarpees« sind übrigens Starpieces gemeint – Helios brabbelt noch in der Kleinkindsprache.

Die Incoboto-Welt besteht aus 16 Planetensystemen, jedes System wiederum aus zwei bis vier Gestirnen. Genau genommen misst jeder einzelne Himmelskörper dabei nur ein paar Hundert Meter im Durchmesser - die haben es aber in sich. Was anfangs wie ein geruhsamer Plattformer mit gelegentlichen Schalterdrück-Einlagen aussieht, entpuppt sich nach und nach als vertrackter Puzzler. Überall stehen seltsame, zunehmend komplizierter konstruierte Maschinen herum, die mangels Sonnenenergie nicht mehr funktionieren. Sie wurden von der „Corporation“ betrieben, in deren Schoß die Menschheit - teils manipuliert, teils in blindem Vertrauen an die Obrigkeit – ihr Wohlergehen legte.

Den beiden Gesellen wird bewusst, dass der Schlüssel zur Weltenrettung darin liegt, die Konstrukte wieder in Gang zu bringen. Das klappt in der Regel durch eine wunderbare Vermischung verschiedener Spielelemente. Mal muss Inco entlegene Stellen erreichen, mal Aktionen in einer bestimmten Reihenfolge auslösen, mal Gegenstände auf eine ganz bestimmte Art nutzen. Als Belohnung für seine Bemühungen werden auf den Planeten herumliegende Sonnenfragmente erreichbar. Diese stärken Helios‘ Energie, wodurch er Portale zu anderen Systemen öffnen kann.

Doppelte Herausforderung

Der absolute Clou von Incoboto liegt in den absolut fantasie- wie abwechslungsreichen Lösungswegen. Gleichzeitig kommt das Spiel mit relativ wenigen Elementen aus, die aber immer wieder sehr kreativ eingesetzt werden – das herauszufinden, bleibt einem oft selbst überlassen. So ist die Herausforderung an den Spieler eine Doppelte: Erst muss er herausfinden, was er überhaupt machen muss und anschließend, wie er das nun machen muss. Im Verlauf des Spiels wachsen Incos Möglichkeiten. Fast wie bei Zelda beherrscht er durch das Aufnehmen von Symbolen neue Fähigkeiten wie »Dinge werfen«, »Helios‘ Sonnenstrahl einsetzen« oder »den Schwunghaken benutzen«. Der kleine Weltenretter kann dabei weder sterben noch Sachen verlieren, wenn was nicht klappt, kommt er halt einfach nicht weiter.

Mit fortschreitendem Spiel werden die Maschinen immer komplizierter, die Lösungsweg immer komplexer. Mit fortschreitendem Spiel werden die Maschinen immer komplizierter, die Lösungsweg immer komplexer.

Incobotos Spielmechanismen haben teilweise genialistische Züge, nur selten zackt der Spielspaß kurz nach unten. Was dann vor allem an der Steuerung liegt. Sie ist bewusst einfach gehalten und lässt sich grundsätzlich mit einer Hand beziehungsweise sogar einem Finger ausführen – bei manchen, zuerst furchtbar kompliziert oder unlösbar wirkenden Rätseln ein durchaus nützlicher Fakt.

Allerdings reagiert die prinzipiell gegenüber dem virtuellen Touchpad vorzuziehende Touchsteuerung mitunter zickig. Die Art der Eingabe ist für verschiedene Aktionen zu ähnlich, die Erkennung nicht feinfühlig genug. Und so produziert in engen Situationen schon mal einen Hüpfer statt des beabsichtigten kleinen Schritts oder schmeißt den Stein weg, wo man doch eigentlich hüpfen wollte. Das kann bei komplizierten Maschinen schon mal in etwas Frust auswarten. Deshalb ist Incoboto auch nur für das iPad erhältlich – auf dem Phone-Display wäre es in der derzeitigen Form wohl unspielbar. Ansonsten gäbe es für diese Entscheidung sonst keinen technischen Grund, denn das Spiel läuft schon auf dem iPad 1 absolut geschmeidig.

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