Sieht unverschämt gut aus
Aber auch wenn die Boni paradox wirken, weil sie das Spielprinzip zumindest im Ansatz konterkarieren, macht Hitman: Absolution verdammt viel Spaß - und zwar mit zunehmender Spieldauer mehr. Sind die Levels im ersten Drittel noch vergleichsweise überschaubar und, ja, auch einen Tick zu linear, so werden die Missionen im weiteren Verlauf komplexer, die alternativen Routen zahlreicher, die unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten origineller.
Zudem sehen die Schauplätze einfach unverschämt gut aus: ob wir nun im Regen von Chicago oder unter der Sonne von South Dakota unterwegs sind, im Stripclub oder einer Hillbilly-Kneipe, das Level Design blutet Atmosphäre und schwitzt Detailverliebtheit. Gelegentlich laufen uns zwar ein paar Klon-Gegner über den Weg, aber Schwamm drüber, denn die Charaktermodelle sind erstklassig und die Beleuchtung ein kleiner Traum.
Alles astrein an der Technik-Front also? Fast - denn die eigentlich tadellose Steuerung erlaubt sich einen kleinen, aber ärgerlichen Fauxpas: Wollen wir ein Objekt benutzen, zum Beispiel an einem Schalter ziehen oder einen ruhiggestellten Gegner wegschleppen, dann müssen wir 47 millimetergenau an die korrekte Position bewegen - sonst wird die entsprechende Option zwar angezeigt, lässt sich aber nicht ausführen.
Der Aufträge-Modus
Ein originelles Element von Hitman: Absolution ist der sogenannte Aufträge-Modus. Hier beginnen wir einen Level mit individuell festgelegten Anfangsbedingungen (Welches Outfit tragen wir, welche Waffen haben wir dabei?) und bringen bis zu drei beliebige Ziele um. Wie? Genau darin liegt der Clou: Mit unserem persönlichen Vorgehen bestimmen wir, welche Parameter dieser Auftrag später für andere Hitmen hat – wir dürfen ihn nämlich online teilen. Haben wir alle Leichen versteckt? Uns nie erwischen lassen? Besonders ausgefallene Mordwerkzeuge benutzt? Grundsätzlich sind der teuflischen Fantasie (fast) keine Grenzen gesetzt. Wir finden: Eine tolle Idee – aber es bleibt abzuwarten, wie die Hitman-Community dieses Features annimmt. Und ob IO Interactive neue (und größere) Level bereitstellt, denn die Einsätze des Hauptspiels eignen sich nicht immer perfekt.
Weniger Sandkasten
Für langjährige Serienfans müssen wir zum Abschluss noch einen kleinen Wermutstropfen erwähnen : Das Sandkasten-Feeling der Vorgänger erreicht der neue Hitman nicht ganz, weil IO Interactive selbst große Abschnitte in kleine Häppchen zerlegt. Müssen wir in Chicago ein Hotel infiltrieren, dann bilden Keller sowie der erste Stock einen solchen Happen - und die beiden oberen Stockwerke einen zweiten.
Diese Änderung muss man nicht mögen, zu kurz oder zu niveaulos wird Absolution aber nicht. Bei unserem ersten Durchgang haben wir rund 20 Stunden benötigt - und dabei nicht alle Herausforderungen erledigt und auch nicht jede Mission als lautloser Killer beendet. Wer ausgiebig ballert und die lautlose Sache nicht ernst genug nimmt, um einen Abschnitt auch zehnmal neu anzugehen, der dürfte etwa halb so lange beschäftigt sein. Wer die Heimlichkeit hingegen sehr genau nimmt und auf einem der hohen Schwierigkeitsgrade einsteigt, darf ruhig noch ein paar Stunden draufrechnen. Sehr vergnügliche Stunden, um genau zu sein.
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