Das düstere Actionspiel Hellblade: Senua's Sacrifice rund um die namensgebende Kriegerin Senua erschien im August 2017 exklusiv für die PS4 und wurde im vergangenen Jahr für die Xbox One umgesetzt. Jetzt dürfen wird auf der Nintendo Switch in die keltische Mythologie eintauchen und wollen im Test klären, ob das Spiel auch auf der Hybridkonsole eine gute Figur abgibt.
Ihr habt noch nie etwas von der tiefgehenden Geschichte von DmC-Entwickler Ninja Theory gehört? Kein Problem, für Neulinge stellen wir euch Hellblade weiter unten kurz vor. Auf geht's!
Hinweis: Dieser Artikel thematisiert ausschließlich die Switch-Version. Den großen GamePro-Test zum Spiel findet ihr hier:
Helllade: Senua's Sacrifice - Duell gegen die Unterwelt
Eine saubere Umsetzung für die Switch?
Hellblade: Senua's Sacrifice sieht auf der Nintendo Switch hervorragend aus. Zwar gibt es bei der Auflösung, der Beleuchtung und im Detailgrad ein paar Abstriche, die besonders dann auffallen, wenn das Spiel von einer Videosequenz zu Senuas weniger detailliertem Ingame-Modell wechselt, dafür läuft das Spiel aber größtenteils stabil auf 30 FPS und ist besonders mit Kopfhörern zu empfehlen.
Der Sound ist kristallklar, und die Stimmen sind ein wichtiges Spielelement, das erst dann richtig zur Geltung kommt, wenn man sie direkt im Ohr hat.
Enthalten ist auch ein Film, der zeigt, wie Ninja Theory das Spiel in Zusammenarbeit mit Psychologen und Menschen, die an denselben Symptomen leiden wie Senua, entwickelt hat. Hellblade setzt sich mit der Thematik auseinander wie kein anderer Titel, fühlt sich bewusst unangenehm an, macht uns nervös, während wir Helheim durch die Augen der Hauptfigur erleben. Hellblade ist ein sehr erwachsenes, einzigartiges Spiel, das zeigt, dass Nintendos Hybridkonsole neben dicken Klempnern und kreischenden Hasen auch Platz für sehr ernste Materie hat.
Darum geht's in Hellblade: Senua's Sacrifice
Senua leidet an einer schweren Psychose. Im Spiel macht sich das dadurch bemerkbar, dass wir ständig Stimmen hören. Augen tauchen plötzlich auf und beobachten uns. Gesichter. Geisterhafte Gestalten in den Schatten, die uns nach dem Leben trachten. Wir kämpfen gegen Monster, verteidigen uns mit leichten und schweren Attacken, nutzen Ausweichmanöver, parieren Hiebe oder bringen Feinde mit einem beherzten Tritt aus dem Gleichgewicht.
Das macht Spaß, ist grandios animiert und hat überraschend viel Tiefgang für ein Kampfsystem, das nie erklärt wird. Keine Tutorials, keine Lebensbalken. Nur ein Hinweis: Falls Senua zu oft scheitert, wird sie von der Dunkelheit verschlungen, was sämtlichen Fortschritt löscht. Ob wir dieser Warnung trauen können? Sicherer fühlen wir uns so jedenfalls nicht.
Kämpfe machen einen vergleichsweise geringen Teil des Spiels aus. Manchmal fliehen wir vor der Dunkelheit, bevor sie uns verschlingt. Oft lösen wir Rätsel, in denen Senua bestimmte Muster und Zeichen in der Welt erkennen muss - dann bilden Zweige, Schatten und andere Landschaftsdetails ein Zeichen in Runenschrift, das beim Entdecken eine Tür öffnet.
Wer keine Geduld hat und Levelabschnitte nicht ganz genau nach versteckten Symbolen absuchen will, hat bei diesen Runenpuzzles schlechte Karten. Mit jedem gelösten Rätsel und jedem gewonnenen Kampf erfahren wir mehr über Senuas traumatische Vergangenheit, auch wenn es nicht immer leicht ist, der Handlung zu folgen. Außerdem lernen wir durch sammelbare Runensteine mehr über Ragnarök, den Fimbulwinter und die nordische Mythologie.
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