Die Geschichte um Prinz Adam von Eternia, der sich bei Gefahr in den mächtigen He-Man verwandelt und mit seinen Freunden gegen den bösen Skeletor und die Mächte der Finsternis zu Felde zieht, ist heutzutage eigentlich jedem ein Begriff. Doch nur den wenigsten dürfte bewusst sein, welche turbulenten Abenteuer die Masters of the Universe zu bestehen hatten, um auch heute noch als Spielzeugserie und Popkultur-Phänomen zu existieren - und aktuell sogar in der Spiele-App He-Man: The most powerful Game in the Universefür iOS-Systeme aufzutreten.
Als im Herbst 1982 die ersten »Masters of the Universe«-Figuren in den US-amerikanischen Einzelhandel gelangten, war weder den Händlern noch Mattel selbst klar, dass sich diese kleine Serie binnen kürzester Zeit zu einer der profitabelsten Marken im »Boys’ Toys«-Sektor entwickeln würde. Noch heute ist He-Man weltweit für Kinder der 80er-Jahre ein fester Begriff der Popkultur. Dabei erlebten die Masters während der vergangenen 30 Jahre zahlreiche Höhen und Tiefen. Und fingen äußerst ungewöhnlich an!
Dieeser Artikel stammt von PlanetEternia.de
1979-1981: The Fighting Foe-Men
Ende der 70er-Jahre war ein erklärtes Ziel bei Mattel, eine neue Reihe von Actionfiguren für Jungs zu schaffen. Kurz zuvor hatte man den wohl fatalsten Fehler aller Zeiten begangen und die Lizenz zur Produktion von »Star Wars«-Spielzeugen abgelehnt. Nachdem man diese bis heute anhaltende »Cashcow« verpasst hatte, entschied man sich für ein eigenes Produkt, dessen kreative Köpfe maßgeblich zwei Personen waren: Mark Taylor und Roger Sweet.
Taylor besaß seit frühester Kindheit ein Faible für Fantasywelten und hatte Zeichnungen in seinem Büro, auf denen ein Barbarenheld namens »Torak« gegen Monster kämpfte. Im Lauf des Jahres 1979 arbeitete Taylor gemeinsam mit Sweet an einer neuen Spielzeugreihe, in der das Torak Konzept weiterentwickelt wurde. Dabei wurde der Held in Vykon umgetauft und die Serie unter dem Titel »The Fighting Foe-Men« konzeptioniert.
Anfang 1980 fasste Mattel indes eine Figurenreihe rund um »Conan der Barbar« ins Auge. Man nahm aber Abstand davon, als sich zunehmend andeutete, dass der bevorstehende Kinofilm mit Arnold Schwarzenegger alles andere als kindgerecht werden würde. So konnten Sweet und Taylor ihr Projekt weiter verfolgen.
Im Spätherbst schließlich präsentierte Roger Sweet seinen Vorgesetzten drei »Big Jim«-Figuren, die er zuvor mit großen Muskeln und verschiedenen Kostümen versehen hatte (ein Barbar mit Wikingerhelm, ein Sci-Fi-Kämpfer mit Raumanzug und ein militärisch angehauchtes Design). Sweets Idee war ähnlich gestrickt wie bei zahlreichen anderen damals erfolgreichen Toylines für Jungs: Ein Hauptcharakter konnte dank zahlreicher Outfits ähnlich wie Hasbros »G.I. Joe« in unterschiedlichsten Epochen und Umgebungen eingesetzt werden.
Firmenpräsident Ray Wagner war begeistert, und schon damals ist angeblich auch der Name He-Man gefallen. Das Projekt erhielt grünes Licht, wenngleich entschieden wurde, vorwiegend dem Stil der Wikingerfigur zu folgen. So finalisierte man im Lauf des Jahres 1981 das Aussehen von He-Man (der lange Zeit weiterhin mit Wikingerhelm geplant war), ehe man im Folgejahr endlich ausliefern konnte.
1982: Der Start der Masters of the Universe
Mit einer recht überschaubaren Menge an Figuren, aber auch einigen Fahrzeugen und dem beeindruckenden Playset »Castle Grayskull« kamen die Masters of the Universe im Herbst 1982 in die (US-amerikanischen) Geschäfte. Bis dato hatte sich der Markt aufgrund der weltweiten Ölkrise und in Folge gestiegener Rohölpreise eher zu immer kleineren Figuren zurückentwickelt, wofür weniger als vier Zoll große Figuren wie bei »Star Wars« exemplarisch waren. Mattel hingegen präsentierte massige, mehr als fünf Zoll große Figuren, die häufig gleich mehrere Zubehörteile bei sich trugen.
Die Masters waren für damalige Verhältnisse ungewöhnlich detailreich modelliert und besaßen sogar eine "Power Punch" Schlagfunktion. Dies war aber erst durch das starke Recycling möglich, indem die Charaktere aus wenigen Grundformen mit abnehmbarer Kleidung und unterschiedlichster Bemalung vergleichsweise günstig hergestellt wurden. Selbst bei Mattels Big-Jim-Reihe wurde sich bedient, um auf ähnlichem Wege das erste Reittier »Battle Cat« zu schaffen.
Zusätzlich wurden vier bebilderte Geschichten beigelegt, um die grobe Ausgangsbasis zu skizzieren - der Kampf von Gut gegen Böse in einer Welt voller Magie und Technik. Im Ladenregal erwiesen sich die Masters als recht populär und brachten Mattel 1982 respektable 38,2 Millionen US-Dollar ein.
Diese Zahl war für damalige Verhältnisse keine Sensation, aber gut genug, um eine Fortführung der Toyline wirtschaftlich sinnvoll zu machen. Klar war aber, dass man die Bekanntheit der Masters verbessern musste. Ein Schritt dahin war ein Deal mit dem DC Comics Verlag, der neben der Produktion der den Figuren beigelegten »Minicomics« für den nächsten Jahrgang auch selbst einige Comics veröffentlichte.
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