2007-2008: He-Man im Retrofieber
Doch He-Man war nicht tot! Mattel arbeitete mit den Four Horsemen an einer neuen Reihe, die sich an Sammler richtete und das Grundprinzip des Körperteile-Recyclings aus den 80er-Jahren aufgriff: Die »Masters of the Universe Classics« Da sämtliche großen Ladenketten nach wie vor eher negativ gegenüber den Masters eingestellt waren, beschloss Mattel, die Artikel in Eigenregie im neu geschaffenen MattyCollector-Onlineshop anzubieten (www.mattycollector.com).
Das wurde vor allem von Fans außerhalb der USA sehr kritisch aufgenommen, zumal eine Bestellung nur via Kreditkarte möglich war. Nachdem King Grayskull im Sommer 2008 auf der San Diego Comic Con erhältlich war, konnten He-Man und Beast Man mit einer kleinen Verspätung zum Jahresende online bestellt werden.
Mit den Verkäufen war Mattel jedoch eher unzufrieden, denn durch die verhältnismäßig kleine Produktionsmenge hatte man mit einem schnelleren Ausverkauf gerechnet. So schien es, dass die MotU Classics Toyline tatsächlich nur auf wenige Figuren begrenzt bleiben würde.
2009: Der Classics Hype bricht an
Die Fans ahnten davon nichts, denn Mattel hatte nie enthüllt, dass man zunächst nur eine geringe Zahl an Figuren geplant hatte. Dann aber sprach sich plötzlich herum, dass die neuen Masters gar nicht so schlecht zu sein schienen. Waren He-Man und Beast Man noch bis zum Erscheinen Skeletors erhältlich, so war dieser bereits nach knapp zwei Wochen ausverkauft.
Die darauf folgende Figur Stratos wiederum war nach weniger als vier Tagen vergriffen! Damit hatten weder die Sammler noch Mattel selbst gerechnet. Nachdem man zuvor noch geplant hatte, die neue Toyline nach dem Erscheinen von Hordak zu beenden, konnte man nun auch darüber hinaus planen. Ein regelrechter Sammlerhype brach nun los, der im Folgejahr sogar für Ausverkaufszeiten von nur wenigen Minuten sorgte!
Zu einer Figur pro Monat kamen bald weitere pro Quartal hinzu. Mit Zusatzsets, Quartalsfiguren, Reittieren und mehr sollten die Masters Classics in der kommenden Zeit einen Umfang annehmen, den 2008 niemand auch nur erahnen konnte. Zu He-Mans Mitstreitern gesellten sich auch Princess of Power-, New Adventures- und 200X-Charaktere. Die Masters waren wieder voll da.
2010 - Jetzt : Classics im Sinken, He-Man im Aufstieg
Mattel expandierte eifrig und erwarb 2011 sogar endlich die Lizenz zur Produktion von Charakteren aus den alten Zeichentrickserien - die Entertainmentrechte an diesen Figuren hatte man Mitte der 90er-Jahre törichterweise verkauft, da ein He-Man Revival undenkbar schien.
Während allerdings 2009 noch sehr viele Internethändler große Mengen bestellten, um mit Aufpreisen Gewinne zu machen, flaute das Interesse wie bei jeder Toyline im Lauf der Zeit ab. Bereits im aktuellen Produktionsjahr wurden die Masters Classics wieder auf ein geringeres Maß zurückgeschrumpft und könnten in zwei Jahren sogar ihr Ende finden.
Zugleich erscheinen aber nach wie vor zahlreiche Toys, und auch Merchandise wird wieder in großen Mengen von Lizenznehmern angeboten. DC produziert seit Mitte 2012 eine neue Comicserie, gerade erschien ein He-Man Spiele-App für iOS, und nach mehr als 15 Jahren wechselnder Gerüchte scheint es zumindest so als könnte sich ein neuer Kinofilm in absehbarer Zeit doch noch konkretisieren.
Fest steht aber, dass die Masters of the Universe heute im Bewusstsein auch vieler Nichtfans weitaus präsenter sind, als sie es sogar während des großen Relaunches 2002 waren. Die größte Toyline der 80er-Jahre hatte es in den Folgejahren weitaus schwerer als viele andere damals entstandene Reihen. Möglicherweise steht das größte Comeback erst noch bevor. 30 Jahre nach ihrer Erschaffung sind He-Man & Co. nach wie vor eine Größe, mit der man rechnen muss. Und mit etwas Glück könnten sie noch weitere 30 Jahre vor sich haben.
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