Seite 3: He-Man and the Masters of the Universe - Eine Actionfigur-Legende wird 30

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1987: Untergang trotz Kinofilm

Das gab's nur in den USA: Schauspieler sprangen in bunten Kostümen über die Bühne. Das gab's nur in den USA: Schauspieler sprangen in bunten Kostümen über die Bühne.

Ab Ende 1986 bereiste die »Power Tour« zahlreiche amerikanische Städte. Hier wurde die Geschichte von He-Man und She-Ra in Form eines »Action Musical« mit zahlreichen Effekten erzählt. Tanzend, singend und kämpfend stellten zahlreiche Schauspieler eine große Menge bekannter Charaktere dar, deren Kostüme häufig ebenso vorlagengetreu wie dadurch unfreiwillig komisch wirkten. Inszeniert wurde das ganze unter Regie von Gary Goddard und erwies sich als Erfolg mit mehrfach ausverkauften Großstadthallen.

Auf diesem Wege wurde Goddard auch als Regisseur für den ersten Masters-Realfilm verpflichtet, den Mattel bereits seit zwei Jahren plante. Mit Dolph Lundgren als He-Man und Frank Langella als Skeletor versprach sich Mattel nicht weniger als einen Blockbuster, der die Verkaufszahlen der wegen Überpräsenz schwächelnden Toyline wieder in die Höhe treiben würde.

Jedoch kam es ganz anders, denn der im August 1987 an den US-Kinokassen gestartete Film erwies sich in jeder Hinsicht als Flop. Nicht unbeträchtlichen Anteil daran hatte die Tatsache, dass das ausführende Studio Cannon in finanziellen Nöten steckte und das Budget stark reduzierte.

So musste u.a. der Großteil der Handlung auf der Erde statt Eternia spielen. Hinzu kam, dass der Film schlichtweg mindestens ein Jahr zu spät anlief, als der große Masters-Hype bereits stark verklang. So sanken 1987 trotz aller Rettungsversuche die Umsätze der Masters von 400 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf erschreckende 7 Millionen.

1987-88: Keine Mächte von Grayskull

Während in Deutschland gerade erst die Schlangenmenschen eingeführt wurden, war 1987 in den Vereinigten Staaten das letzte Jahr neuer Masters-Figuren. Die sechste und letzte Serie zeichnete sich durch eine deutlich reduzierte Menge an Charakteren aus und ging wieder stärker zum Prinzip des Recyclings zurück.

In der »Powers of Grayskull«-Reihe sollten bionisch veränderte Dinosaurier ihr Unwesen treiben. In der »Powers of Grayskull«-Reihe sollten bionisch veränderte Dinosaurier ihr Unwesen treiben.

Mattels Design- und Marketing plante indes einen Masters-Ableger namens »The Powers of Grayskull«. Hier sollte He-Mans Vorfahre He-Ro in der mit Sauriern bevölkerten Vorzeit gegen die Schlangenmenschen kämpfen. Die Reihe sah dabei aber auch die Eingliederung bzw. Fortführung der gegenwärtigen Masters vor. Sogar eine neue Zeichentrickserie war angedacht.

Daraus wurde jedoch nichts, denn aufgrund der dramatisch rückläufigen Verkaufszahlen beschloss Mattel in buchstäblich letzter Sekunde das vorzeitige Ende der Masters of the Universe. Drei Dinosaurier und zwei Riesen erschienen - teilweise nur im europäischen Ausland - unter dem »Powers of Grayskull«-Banner, während die Massenproduktion weiterer Artikel abgeblasen wurde.

1988 schließlich kamen die letzten zwei produzierten Figuren »Laser-Power He-Man« und »Laser-Light Skeletor« ausschließlich in Italien und Spanien auf den Markt. Und auch in Deutschland war dies das letzte Jahr neuer Masters Spielzeuge. So hoch er gestiegen war, so tief war He-Man nun gefallen.

1989-1992: Völlig neue Abenteuer

Da der Name He-Man aber noch immer präsent war, entschied Mattels Geschäftsführer John Amerman, dies mittels einer völlig neuen Reihe zu nutzen. Nachdem zahlreiche Vorschläge (wie ein Soldatenkonzept) abgelehnt wurden, gab man schließlich grünes Licht für eine Verlegung in den Weltraum. Unter dem simplen Titel »He-Man« sollte selbiger fortan im All gegen Mutanten kämpfen. Noch zum Weihnachtsgeschäft 1988 wurden die ersten Figuren in den Einzelhandel gebracht, ehe es 1989 richtig losging.

Bald folgte auch eine Zeichentrickserie, dieses Mal produziert von Jetlag unter dem Titel »The New Adventures of He-Man«, und erneut warf Mattel die Merchandisemaschinerie an. Das alles half jedoch nichts, zu hart war der Bruch mit den alten Masters.

Immerhin gute drei Jahre hielt He-Man noch durch, aber das Ende zeichnete sich bereits ab, als die enttäuschenden Zahlen für 1990 auf dem Tisch lagen. 1992 folgte endgültig der Zapfenstreich. In der kommenden Zeit hatte Mattel weiter kaum bis gar kein Glück auf dem Figurensektor, denn ironischerweise brach 1993 eine große Dinowelle los, als der Film »Jurassic Park« zum Blockbuster wurde - gute 5 Jahre, nachdem Mattel die saurierlastige »Powers of Grayskull«-Reihe gekippt hatte.

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