Harold Halibut angespielt: Das SciFi-Adventure ist witzig, schick und richtig schön eigensinnig

Das Steam Next Fest ist im vollen Gange. Auch Annika hat sich mit Harold Halibut eine Demo herausgepickt, die Fans von Story-Adventures im Auge haben sollten.

Harold lebt auf einem untergegangenen Raumschiff und ist unser Protagonist in Harold Halibut. Harold lebt auf einem untergegangenen Raumschiff und ist unser Protagonist in Harold Halibut.

Release: Frühjahr 2024 Plattform: PlayStation, Xbox, PC Genre: Story-Adventure Modus: Singleplayer Entwickler: Slow Bros. Publisher: Slow Bros. 

Inmitten all der großen Blockbuster-Spiele mit ihren Open Worlds und reichlich explosiver Action, sind kleine narrative Adventure eine willkommene Abwechslung, meint ihr nicht? Wenn es euch auch so ergeht, habe ich hier einen besonderen Kandidaten für euch, der mit Slow Bros. sogar von einem deutschen Studio stammt: Harold Halibut.

Im Rahmen des Steam Next Fest habe ich die Demo gespielt und kann jetzt schon sagen: Ab damit auf die Wunschliste, falls ihr auf tiefsinnige Geschichten, unterschwelligen Humor und eine besondere Atmosphäre steht.

Darum geht’s in Harold Halibut

Vor gut 250 Jahren flüchtete eine Gruppe Menschen aufgrund des Kalten Krieges von der Erde. Statt mit ihrem Raumschiff, der Fedora, auf einem bewohnbaren Planeten zu landen, versank es in einem außerirdischen Ozean.

Nach all der Zeit haben sich die Bewohner*innen damit abgefunden – außer Professorin Mareaux. Sie sucht weiter nach einer Möglichkeit, das Raumschiff neu auf Kurs zu bringen. Wir unterstützen sie als Harold Halibut, ihr Laborassistent, dabei. Und wie es das Schicksal will, ändert eine besondere Begegnung plötzlich alles.

Hier der passende Story-Trailer zum Spiel:

Harold Halibut - Story-Trailer zum deutschen SciFi-Adventure mit besonderer Stop-Motion-Technik Video starten 3:17 Harold Halibut - Story-Trailer zum deutschen SciFi-Adventure mit besonderer Stop-Motion-Technik

Was macht Harold Halibut so besonders?

Die wohl größte Besonderheit an Harold Halibut fällt sofort ins Auge: Es ist der ungewöhnliche Grafik-Stil. Das Team hat alle Charaktere, Objekte und Kulissen per Hand gebastelt und mit Hilfe von Stop-Motion-Technik und der Unity Engine ins Spiel übertragen. Die Animationen sehen dabei dank Motion-Capture trotzdem sehr flüssig aus.

Harold Halibut ist aber nicht nur etwas für's Auge. Bereits in der Demo schienen der philosophische Ansatz sowie der eigensinnige Humor schon durch. Neben der Frage, was die wahre Bedeutung von "Zuhause" ist, zeigt sich der Humor mal mehr und mal weniger deutlich.

So gibt es in dem untergegangenen Raumschiff etwa einen augenscheinlich völlig unpassenden Laden für Skibedarf, der uns mit seinem Werbeclip schon irgendwie fassungslos amüsiert zurücklässt. Und während das Unternehmen All Water selbstgefällige Lautsprecheransagen von sich gibt, nachdem wir ihr Klospülungs-artiges Transportsystem genutzt haben, schwimmen die freilebenden Fische mit spöttischen Bannersprüchen an uns vorbei:

Angeblich glauben die freilebenden Fische im Ozean an eine Verschwörung.

Für wen ist Harold Halibut interessant?

Auf den ersten Blick könnte Harold Halibut vielleicht den Eindruck erwecken, ein klassisches Point&Click-Adventure zu sein. Dem ist aber nicht so. Wir führen zwar viele Dialoge und erkunden die Umgebung, stopfen aber kein Inventar mit unzähligen Gegenständen voll und kombinieren wild herum. Selbst die Steuerung per Tastatur bzw. Controller ist nicht gerade Point&Click-like und es ist nicht möglich gezielt auf Objekte zu klicken.

Das Adventure versteht sich mehr als storylastige Walking-Sim mit vergleichsweise überschaubaren Interaktionsmöglichkeiten. Im Fokus steht die atmosphärische Spielwelt und die Geschichte rund um Freundschaft und den Alltag auf einem Raumschiff. Oder wie es die Entwickler*innen auf ihrer Webseite beschreiben: Harold Halibut ist ein Mix aus Stop-Motion-Film und Spiel.

GamePro-Einschätzung

Annika Bavendiek
@annika908

Harold Halibut ist etwas eigensinnig, aber genau das mag ich so daran. Der handgemachte Stil ist beeindruckend, die Retro-Zukunftswelt atmosphärisch und der Humor schön beiläufig. Die einfachen Interaktionen schärfen den Blick auf all das nochmal, auch wenn ich mich zugegebenermaßen als Point&Click-Fan anfangs etwas unterfordert gefühlt habe. Nach etwas Eingewöhnung war ich dann aber auch drin und fühlte mich so unaufgeregt entspannt wie Harold.

Das Spiel nimmt sich nicht zu ernst, aber greift dennoch tiefsinnige Themen auf. Die Spannungskurve steigt zwar nicht explosiv an, aber das gemächliche Leben von Harold und der restlichen Gemeinschaft wird im finalen Spiel sicher noch gut auf den Kopf gestellt. Diesen Eindruck hinterlassen auch die Trailer bei mir. Entsprechend neugierig bin ich, wie es weiter geht.

Ich kann jeder Person, die sich davon irgendwie angesprochen fühlt, empfehlen, mal in die Demo hineinzuschauen. Das Spiel erscheint zwar auch im Game Pass, aber alleine für den absurden Werbeclip des Skiladens hat sich der Download der Demo gelohnt.

Was ist euer Eindruck von Harold Halibut? Hattet ihr das Spiel schon auf dem Schirm? Werdet ihr die Demo ausprobieren?

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