Mullet Mad Jack angespielt: Der heftigste Adrenalinrausch des Jahres

Der Ego-Shooter Mullet Mad Jack verbindet unterschiedliche Genres und einen coolen Grafikstil zu einem actiongeladenen Adrenalinrausch, den euch Stephan genauer vorstellt.

In Mullet Mad Jack stehen ein Mann und sein Mullet gegen eine Cyberpunk-Roboter-Armee. Mehr 90er geht nicht. In Mullet Mad Jack stehen ein Mann und sein Mullet gegen eine Cyberpunk-Roboter-Armee. Mehr 90er geht nicht.

Seit einigen Jahren gibt es in der Indie-Szene eine interessante Gegenbewegung zu AAA-Shootern á la Call of Duty, Battlefield oder Halo. Frei nach dem Motto "zurück zu den Wurzeln", orientieren sich die Spiele an den Urvätern der Ego-Shooter, wie das originale Doom, Quake oder Wolfenstein. Im Vordergrund stehen eine einfache Geschichte, knackige Encounter, große Wummen und klassische Pickups, wie Health Packs oder Schadensboosts. Verbunden wird das oft mit einem charmanten Retro-Grafikstil. 

Mullet Mad Jack versucht sich ebenfalls an diesem neuen bzw. alten Genre. Dabei hat es nicht nur viele coole Ideen im Gepäck, sondern punktet auch durch seine einzigartige Optik, die manchmal aber auch zum Problem werden kann.

Das Steam Next Fest live auf Twitch! Um euch unter anderem Spiele wie Tales of Kenzera oder Pacific Drive genauer vorzustellen, streamen wir vom 05.-09. Februar täglich live ab 17:15 Uhr auf Twitch GameStar und würden uns riesig freuen, wenn ihr bei unserer Steam Next Week vorbeischaut.

Sammle Likes oder stirb

Mullet Mad Jack spielt in einer dystopischen Zukunft, in der Roboter die Kontrolle über die Gesellschaft übernehmen. Jeder, der sich gegen die sogenannten “Robillionaires” auflehnt, hat nur zehn Sekunden zu leben, außer ihnen wird konstant Dopamin zugeführt. 

Oft müsst ihr schnell Entscheidungen treffen. Der Roboter links lässt sich zum Beispiel in die Scheibe kicken, um ihn direkt auszuschalten, während wir dem hinteren eine Kugel verpassen. Oft müsst ihr schnell Entscheidungen treffen. Der Roboter links lässt sich zum Beispiel in die Scheibe kicken, um ihn direkt auszuschalten, während wir dem hinteren eine Kugel verpassen.

Als Jack die Aufgabe erhält eine Influencerin aus den Klauen der Maschinen zu befreien hat er nur eine Chance: In einem Livestream muss er die Zuschauer mit Tod und Zerstörung unterhalten, damit ihre Likes ihn am Leben halten.

Was von vorne bis hinten absolut Banane klingt, entfaltet allerdings einen faszinierenden Gameplay-Loop.

Eine Jagd nach Adrenalinkicks

In der Rolle von Jack stürmt ihr nun einen Wolkenkratzer und kämpft durchgehend gegen die Zeit. Ein Zehn-Sekunden-Timer tickt gnadenlos nach unten. Aber jeder Kill gibt euch drei Sekunden zurück. So spurtet ihr von Raum zu Raum und von Stockwerk zu Stockwerk, bevor euer Herz den Geist aufgibt.

Gleichzeitig steht ihr aber auch unter Feuer, denn die Gegner sehen gar nicht ein, euch einfach so Zeit zu schenken. Daher müsst ihr auch auf eure Lebensenergie achten, die ihr nur an den sporadisch verteilten Getränkeautomaten auffüllen könnt.

Hier könnt ihr einen Blick auf das flotte Gameplay von Mullet Mad Jack werfen:

Gameplay-Trailer zum stylishen Cyberpunk-Shooter Video starten 1:37 Gameplay-Trailer zum stylishen Cyberpunk-Shooter

Eure Stiefel sind die mächtigste Waffe. Die Roboter könnt ihr dabei entweder klassisch mit Pistolen, Schrotflinten und Samuraischwertern ausschalten oder ihr prescht nach vorn und verpasst ihnen einen wuchtigen Tritt, mit dem sie nach hinten fliegen. Treffen sie dabei zum Beispiel auf einen Lüftungsrotor, dann sind sie sofort erledigt. Dasselbe passiert auch bei Stromkästen, explodierenden Fässern oder Türen. 

Schwierigkeitsgrade und der Timer

Bei unserem Anspielen gab es vier Schwierigkeitsgrade, die bestimmen, wie viel Zeit ihr habt und wie viele Sekunden ihr durch Kills zurückbekommt. Auch konnten wir einstellen, wie viel Schaden Bosse austeilen. Der niedrigste Schwierigkeitsgrad entfernt sogar den Timer komplett.

Bleibt im Flow! Schon nach kurzer Zeit rast ihr durch die Gänge, kickt Roboter in Todesfallen und kombiniert Trickschüsse, um den Timer hochzutreiben. Kleine Tricks sparen euch dabei jede Menge Zeit. So könnt ihr auch Roboter in die Getränkeautomaten kicken, um direkt eine Heilung auszulösen.

Roguelike-Upgrades mit Potenzial

Am Ende eines jeden Stockwerks erhaltet ihr Upgrades und neue Waffen, die teilweise stark euren Spielstil verändern. So geht ihr den Kampf mit einem Katana ganz anders an als mit einer Schrotflinte. Oder ihr erhaltet eine Extra-Sekunde, wenn ihr einem Gegner in die Weichteile feuert.

Wir haben keine Ahnung, warum Roboter Weichteile haben. Aber ein Schuss dahin gibt uns nun eine Sekunde mehr Lebenszeit. Wir haben keine Ahnung, warum Roboter Weichteile haben. Aber ein Schuss dahin gibt uns nun eine Sekunde mehr Lebenszeit.

Schon nach ein paar Stockwerken könnt ihr Upgrades zu richtigen Builds kombinieren. Extrazeit mit Explosion, explosive Munition und eine Maschinenpistole werden da zu einer tödlichen Kombination.

Alle zehn Stockwerke bekommt ihr sogar permanente Upgrades, die euch die nächsten Runs erleichtern. Denn ähnlich wie in Roguelikes müsst ihr wieder von vorn anfangen, wenn ihr sterbt. Checkpoints gibt es nur alle zehn Stockwerke.

90er-Jahre Anime 

Mullet Mad Jacks Anime-Optik kommt besonders gut in Zwischensequenzen zur Geltung. Mullet Mad Jack's Anime-Optik kommt besonders gut in Zwischensequenzen zur Geltung.

Ein echtes Highlight ist der Grafikstil. Denn durch viel Liebe zum Detail und Cel Shading hat Entwickler HAMMER95 gekonnt den Stil vieler Animes der 90er Jahre, wie Ghost in the Shell oder Perfect Blue, mit einem bunten Cyberpunk-Universum verbunden. Gerade in Bewegung wirkt es wirklich so, als würdet ihr eher einen Anime schauen, als selbst zu spielen.

Abgerundet wird das Feeling durch einen treibenden Synthwave-Soundtrack, der das 90er-Feeling nicht nur abrundet, sondern auch gut zu der schnellen Action passt.

Ebenfalls ordentlich Action bekommt ihr im ostafrikanischen Metroidvania Tales of Kenzera, das wir euch im Rahmen der Steam Next Week genauer vorstellen:

Visueller Overload

Der Bildschirm kann sehr schnell unruhig werden, gerade wenn ihr Combos erzielt und gleichzeitig mehrere Gegner auf dem Bildschirm sind. Da gehen Timer und Lebensenergie manchmal unter. Der Bildschirm kann sehr schnell unruhig werden, gerade wenn ihr Combos erzielt und gleichzeitig mehrere Gegner auf dem Bildschirm sind. Da gehen Timer und Lebensenergie manchmal unter.

Leider ist die coole Grafik aber auch Teil von Mullet Mad Jacks größtem Problem. Manchmal wird es wirklich schwierig noch zu erkennen, was eigentlich auf dem Bildschirm abgeht. Die bunte Welt, in Verbindung mit Explosionen, Kombo-Anzeigen, Timern und Bildschirmanweisungen, kann manchmal wirklich überwältigen. Gerade in einem Spiel, in dem es um sekundenschnelle Entscheidungen geht. 

Mehr als einmal haben wir im Eifer des Gefechts unsere Lebensenergie oder Zeit aus den Augen verloren. Insbesondere in späteren Etagen, bei denen immer mehr Gefahren und Gegnervarianten dazukommen.

Fazit der Redaktion

Stephan Zielke
@GamingUndKatzen

Mit Boomer-Shootern rennt man bei mir offene Türen ein. Mich fasziniert, wie Indie-Entwickler das simple Konzept mit ihrem eigenen Spin für das Genre verfeinern.

Mullet Mad Jack hat mich dabei von Anfang an gepackt. Die Roguelike-Elemente passen sehr gut in das Konzept und die Idee mit dem Timer lässt das Adrenalin durchweg am Anschlag pumpen. Der Grafikstil trägt sehr viel zur Atmosphäre bei und ist recht einzigartig in dem Genre. Man merkt, dass hier viel Liebe zum Detail drin steckt, genau wie in dem tollen Soundtrack.

Nur könnten sich Tempo und Grafik schnell gegenseitig im Weg stehen. Denn zwischen Timern, Explosionen und Gegnern verliert man manchmal wichtige Leveldetails aus den Augen.

zu den Kommentaren (7)

Kommentare(7)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.