Mod mich nicht an!
Da wir jede Staffel mit jeweils anderen Fahrzeugklassen spielen dürfen, kann sich die Spielzeit allein in der Karriere auf über 50 Stunden hochschrauben. Wohl um in dieser Zeit für zusätzliche Anreize zu sorgen, gibt es in Forza 6 jetzt die sogenannten Mods.
Die verändern ähnlich wie Burn Cards oder Skulls manchen Shootern bestimmte Parameter oder legen Belohnungen fest. Beispielsweise gibt es Risiko-Mods, die uns zur Cockpitkamera zwingen und die Ideallinie deaktivieren, dafür gibt's dann am Ende des Rennen 20% mehr Credits. Andere wiederum belohnen uns mit einem EP-Boost. Wieder andere verbessern das Handling oder die Leistung auf bestimmten Strecken. Manche Mods sind zur einmaligen Verwendung gedacht, andere dagegen dauerhaft einsetzbar.
Neue Mod-Pakete können wir entweder mit Credits kaufen oder nach einem Levelaufstieg gewinnen. Auch wenn es bei einem neuen Paket den gewissen Überraschungsfaktor gibt und sicher einige Spieler durch die zusätzlichen Herausforderungen gekitzelt werden - wir haben die meisten Mods einmal ausprobiert und sind dann ohne weitergefahren.
Die EP- und Credit-Boni sind zwar nett, aber auch ohne die Mods dürfte niemand in Forza 6 ernsthafte Geldprobleme bekommen. Für Echtgeld lassen sich die Mod-Pakete dagegen nicht kaufen, Mikrotransaktionen bleiben dementsprechend in Forza 6 - zumindest aktuell - außen vor.
Fahrphysik? Setzen, eins!
Auf der Strecke selbst gibt sich Forza Motorsport 6 keine Blöße, sondern liefert mit fast schon erschreckender Leichtigkeit die mit Abstand beste Fahrphysik ab, die man aktuell bei Konsolenrennspielen finden kann. Wer ein Auto bei Forza 6 über die Strecke jagt, wird verwundert sein, wie schwer sich Polygone anfühlen können, denn die Simulation von Masse gelingt dem Renner von Turn 10 besser als sämtlichen Konkurrenten.
Doch nicht nur das. Egal ob die Unterscheidung von Front- oder Hecktrieblern, die Verzögerung beim Bremsen, das Verhalten im Grenzbereich, das Kollisionsverhalten oder das Ansprechen der Reifen: All diese Dinge wurden penibel ins Spiel übertragen, sind glaubwürdig und nachvollziehbar, und mit einer solchen Liebe zum Detail simuliert, das uns beim Test mehr als einmal die Spucke weggeblieben ist.
Beispiel gefällig? Während die Reifen am Anfang eines Rennens noch kalt sind, fahren wir sie in späteren Runden warm und spüren direkt den besseren Grip. Das Schadensmodell könnte dagegen etwas ausgefeilter sein, denn viel mehr als Kratzer oder Dellen im Lack gibt es selbst nach Hochgeschwindigkeits-Crashs nicht zu sehen - diese wirken sich dann aber immerhin spielerisch aus, bis hin zum Motorschaden.
Insbesondere wenn alle Fahrhilfen deaktiviert sind, wird Forza 6 zur knallharten Simulation, Anfänger dürfen aber wie gehabt Unterstützungen wie eine Ideallinie, Lenk- und Bremsassistenten sowie diverse Traktionskontrollen oder eine Rückspulfunktion zuschalten.
Damit wird der Turn-10-Renner auch für Einsteiger interessant. Auch dank der gelungenen Steuerung, denn die klappt mit dem Controller klappt hervorragend. Lobenswert sind die vielen Controller-Layouts und die Unterstützung der Impulstrigger, die uns zum Beispiel sanfte Fingerkuppenmassagen verschaffen, wenn wir über einen Curb rumpeln.
Traditionell macht Forza aber mit einem Lenkrad am meisten Spaß. Nicht zuletzt deshalb, weil deutlich präzisere Lenkmanöver möglich sind. Cooles Detail: Bremsen wir stark und die Reifen blockieren, rüttelt das Lenkrad - das ist neu in der Serie.
Die Pfütze macht den Unterschied
In Forza Horizon 2 gab es bereits Nachtrennen und Regenschauer, mit Forza 6 halten diese Bedingungen nun auch endlich in der Simulationsreihe Einzug. Und auch, wenn das auf dem Papier nur nach einer kleinen Optimierung klingt, machen Fahrten bei Nacht oder Regen einen enormen Unterschied: Auf dunkler Strecke müssen wir uns auf den meist schlecht beleuchteten Pisten komplett auf unsere Frontscheinwerfer verlassen, die sich tapfer durch das alles verschluckende Schwarz schneiden.
Nicht nur auf der Nürburgring-Nordschleife ist uns dabei ein wenig mulmig geworden, vor allem wenn man mit über 250 Sachen im Tiefflug über die Strecke donnert.
Der Regen ist die zweite Ergänzung, und auch wenn Sonys DriveClub diesen grafisch noch etwas hübscher hinbekommt, ist die spielerische Auswirkung schlicht sensationell. Denn Turn 10 simuliert im Spiel nicht etwa nur eine nasse Strecke, sondern auch Pfützen und Aquaplaning.
An bestimmten Stellen bilden sich Wasserlachen, die beim Durchfahren mit hohen Geschwindigkeiten enormen Widerstand auf die Reifen ausüben und uns ohne geschicktes Gegenlenken im schlimmsten Fall von der Piste reißen können. Auch das Bremsverhalten verändert sich entsprechend, und die aufwirbelnde Gischt unserer Vorderleute nimmt uns regelmäßig die Sicht, weswegen wir uns noch besser konzentrieren müssen. Selbst bekannte Strecken spielen sich durch die neuen Bedingungen teils enorm anders, weil man etwa auf Pfützen auf der Ideallinie Rücksicht nehmen muss.
Die Nacht- und Regenrennen allein heben Forza auf die nächste Stufe und sind sowohl eine gleichermaßen sinnvolle wie herausfordernde Ergänzung. Kleiner Wermutstropfen: dynamische Wetterwechsel und Tageszeiten gibt es ebenso wenig wie Nachtrennen bei Regen. Außerdem sind nicht auf allen Strecken alle Bedingungen verfügbar.
Hat auch schicke Regenrennen:DriveClub im Test
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