Generationswechsel: FIFA 14 für die neuen Konsolen wird hübscher, klüger, besser. Heißt es. Da ist es doch besonders spannend, auf die Version für die bald nur mehr »alten« Geräte zu schauen. Bleibt hier etwa alles beim Alten? Denkbar wär's, denn die Mutter aller Cash Cows würde sich sicher auch ohne spielerischen Fortschritt wunderbar verkaufen.
Doch Entwarnung: Electronic Arts hat für Xbox 360- und PS3-Besitzer mehr in petto als lediglich aktualisierte Kader und eine »14« im Namen. So viel sogar, dass Spieler sich spielerisch ganz schön umstellen müssen.
Legacy Edition
Wir testen hier die PS3- und Xbox 360-Version von FIFA 14. Die Fußballsimulation ist auch als Legacy-Edition für folgende Systeme erhältlich: PlayStation 2, Nintendo Wii, PlayStation Portable, PlayStation Vita, Nintendo 3DS. Für die Legacy Edition hat Electronic Arts lediglich die Kader, Trikots und Teams aktualisiert. Das bedeutet, dass es hier keine weiteren Veränderungen gibt.
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Slowdown
Wer FIFA 13 kennt, dem wird beim ersten Kontakt mit dem neuen Ableger als erstes die heruntergedrehte Spielgeschwindigkeit und eine gewisse Trägheit auffallen. Das Grundtempo in den Partien ist spürbar langsamer als in den vergangenen Jahren. Das gibt einem mehr Zeit über Spielzüge nachzudenken, zu dribbeln, Flanken und tödliche Pässe zu planen.
Aber auch um die Abwehr richtig zu platzieren. Das kann für den Angreifen mitunter richtig unangenehm werden, wenn die Abwehr komplett dicht steht und jeder Passversuch am Bein eines Gegenspieles endet. Vor allem die Zweikampf-Taste (»B« auf der Xbox 360, »Viereck« auf der PS3) ist in der Verteidigung wie im Laufduell sehr hilfreich.
Außerdem fallen Tempowechsel deutlicher aus: Geben wir mit dem ballführenden Spieler per Schultertaste Gas, zieht auch die Spielgeschwindigkeit ordentlich an. Vorausgesetzt, der Kicker ist auch im wahren Leben ein flinker Flitzer.
Die Unterschiede zwischen schnellen und eher langsamen Spielern sind nämlich noch einen Tick deutlicher zu spüren: Dortmunds Neuverpflichtung Pierre-Emerick Aubameyang etwa hat Werte jenseits der 90 in Beschleunigung und Laufgeschwindigkeit - da dürfte selbst Sprintstar Usaine Bolt einen Schrecken bekommen.
Die meisten Verteidiger haben gegen Aubameyang im Sprintduell keine Chance. Wie in echt eben. Aber: Auch etwas langsamere Stürmer kommen im Sprintduell oft an Abwehr- und Mittelfeldspielern vorbei, weil diese in vielen Fällen arg kleine Beschleunigungs- und Höchstgeschwindigkeits-Werte haben. Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Spielern und damit auch Mannschaften gab es vorher schon, das ist also nichts Neues.
In FIFA 14 fallen die Unterschiede aber krasser aus. Teilweise zu krass für unseren Geschmack: Wenn etwa Schweinsteiger in FIFA 14 eine vergleichsweise lahme Krücke ist und kaum einen Zweikampf im Laufen gewinnt, frustriert das etwas. Hier sollten die Macher noch mal übers Balancing drübergehen.
Noch deutlicher klafft die Geschwindigkeitslücke bei Partien zwischen Mannschaften aus der 1. und der 2. Bundesliga. Solche Matches muten dann (bei etwa gleich guten Spielern am Controller) wie Pokalspiele mit Dreiklassenunterschied an: Einer ist nur mit Verteidigen beschäftigt, während der andere einen Dauersturm aufs Tor veranstaltet. Klar gibt es auch in der Realität (Klassen-)Unterschiede zwischen den Vereinen. So stark wie in FIFA 14 fallen die aber nur sehr selten aus, da die »Kleinen« gerade gegen die »Großen« in der Regel immer 110 Prozent geben.
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