Ein Glücksspiel
Nach etwa zwei bis drei Spielstunden gelangen wir schließlich ins Casino, in dem neben Geistern auch noch unbesiegbare Hologramm-Wachen warten, die wir nur überwältigen können, indem wir sie an einem Sicherheits-Terminal deaktivieren oder zufällig den dazugehörigen Holo-Projektor finden und zerstören. Sowohl im Dorf als auch im Casino erweist sich der streng lineare Quest-Verlauf, der Erkundern und Stöberern wenig Freiraum bietet, als wenig ausbalanciert. Wer hohe Schleich- und Nahkampfskills besitzt, der hat es deutlich leichter. Zudem verliert man viel Zeit mit der Suche nach passenden Schlüsseln für die jeweiligen Türen, und an einer Stelle gerieten wir in eine böse Sackgasse, weil wir ein Terminal nicht hacken konnten, das eine Sicherheitstür freigeben sollte. Dafür brauchten wir zwingend einen Wissenschafts-Wert von 75, den wir zu dem Zeitpunkt mit 70 knapp verfehlten. Zu unserem Glück lag der letzte Stufenaufstieg nicht allzu weit zurück, und so konnten wir mit einem alten Spielstand bei dem neuerlichen Stufenaufstieg die notwendige Skillpunktzahl erreichen. Wer aber weit davon entfernt ist, sitzt in der Tinte, denn ein Zurück ins Mojave-Ödland gibt es nicht.
Kein totes Geld
Technisch bietet Dead Money ein hübsch gestaltetes (aber etwas klein geratenes) »Sierra Madre«-Casino und ein an sich atmosphärisches Geisterdorf, das aber leider an jeder Ecke absolut gleich aussieht. Dafür fesselt die Story (bis auf die etwas belanglose Aufklärung am Schluss), und die gut eingesprochenen Dialoge mit den drei Weggefährten erweisen sich als herrlich skurril. Die angebotene Spielzeit macht Dead Money nicht unbedingt zu einem Schnäppchen, aber zu einem fairen Angebot, sofern man mit der linearen Story und den Skillanforderungen leben kann. Wem das Geld zu schade ist, der sollte vielleicht doch besser in Buch- oder Filmform auf die Jagd nach dem »Schatz der Sierra Madre« gehen.
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