Zwischen düsteren Dungeons und ausufernden Kämpfen versteckt sich in vielen JRPGs eine Botschaft zum Verhältnis zwischen Mensch und Natur. Besonders die World of Mana-Serie sticht da hervor. An die hypnotischen Streifzüge durch zauberhafte Wälder werden sich viele Spieler erinnern.
Kouichi Ishii hat die Mana-Reihe maßgeblich als Produzent beeinflusst und schickt mit seinem neuen Spiel Ever Oasis viele der Kernphilosophien in die Wüste. Wortwörtlich: Als wahlweise männlicher oder weiblicher Häuptling einer Oase geben wir nicht nur auf die Bewohner Acht, sondern durchstreifen auch die orientalischen Landschaften nach Lebewesen in Not. Das Leben ist kostbar, und das wird vor allem unter der unbarmherzigen, brennenden Sonne deutlich.
Aufbau einer Oase
Solch tiefgründige Aussagen traut man Ever Oasis wegen des niedlichen Aussehens zunächst nicht zu. Mit charmanter Knuddeloptik begrüßt uns der putzige Wassergeist Esna und erklärt zu Beginn die grundlegenden Aspekte bei der Verwaltung unseres Reiches.
Jedes freundlich gesinnte Wesen kann als Bewohner einziehen und einen Laden eröffnen. Damit das Geschäft auch läuft, müssen wir uns um Rohstoffe bemühen und regelmäßig beim Ladenbesitzer abliefern. Im Gegenzug werden wir an den Erträgen beteiligt, die wir in neue Bauten oder Ausrüstung investieren.
Zudem bietet die Oase Schutz vor allen Gefahren in der Wüste, zu denen auch zahlreiche Tiere gehören. Diese sind von einer dunklen Macht befallen, die Chaos genannt wird. Kobras, Wüstenmäuse oder garstige Insekten werden dadurch nicht nur größer, sondern auch richtig aggressiv.
Verborgene Schätze
Der kleine feine Aufbau-Part, bei dem man wie in Animal Crossing auch mit den Bewohnern interagieren kann, weicht einem Action-Rollenspiel mit offener Welt, sobald man aus den heimischen Toren hinaus in die Wüste tritt. Mit bis zu drei Party-Mitgliedern kann man die Sandhügel nicht nur nach weiteren Reisenden absuchen und ihnen Hilfe anbieten, sondern auch Dungeons ausfindig machen, die an die Zelda-Serie erinnern.
Sie sind nicht ganz so komplex, aber die Rätselmechaniken sind durchaus vergleichbar und auf die Talente der Gruppenmitglieder zugeschnitten. Bestimmte Türen lassen sich zum Beispiel nur mit einem Windzauber öffnen, während woanders Hebel nur mit dem kräftigen Ruck einer Lanze ausgelöst werden können.
Auch bestimmte Rohstoffe können nur von speziellen Partymitgliedern abgebaut werden. Das hat uns motiviert, mit Charakteren, die wir erst später in der Handlung kennengelernt haben, an bekannte Orte zurückzukehren und noch weitere Schätze abzustauben. Dank einiger Teleportationspunkte, die sich bei Entdeckung freischalten, fallen allzu lange Laufwege zum Glück weg.
Wer sich jedoch dazu entschließt, zu Fuß zu gehen, kann unterwegs immerhin ganz rollenspieltypisch in Kämpfen Erfahrungspunkte sammeln: In den Oberwelten wimmelt es praktischerweise vor Chaosmonstern, die in der Nacht sogar um einiges stärker sind. Gutgeschrieben werden die Erfahrungspunkte auch erst, sobald man wieder in die Oase zurückgekehrt ist.
Da nur manuell gespeichert wird, hatten wir auf diese Weise immer das Gefühl von angenehmer Spannung, da man bei Unachtsamkeit seinen Fortschritt bis zum letzten Speicherpunkt verlieren kann. Unfair oder herausragend schwer ist Ever Oasis zwar nie, aber es verlangt Aufmerksamkeit und taktisches Vorgehen.
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