Niedlich, aber schlagfertig
Wie so vieles im Spiel mutet auch das Kampfsystem zunächst simpel an. Es gibt einen leichten und einen schweren Hieb, sowie eine Taste zum Ausweichen, was mit einem guten Trefferfeedback verbunden ist und angemessen für ein portables Spiel erscheint. Um das Zielen müssen wir uns keine Sorgen machen, eine Lock-On-Funktion hilft dabei.
In seltenen Fällen funktioniert das jedoch nicht ganz zuverlässig. Gerade wenn mehrere Gegner gleichzeitig auf dem Schirm sind, kommt das System manchmal durcheinander. Davon abgesehen ist das Verhalten der Gegner gut lesbar. Taktische Tiefe kommt vor allem durch die unterschiedlichen Talente in die Kämpfe.
Zwar ist unser Häuptling immer fester Bestandteil der Gruppe, doch davon abgesehen lässt sie sich mit fast jedem Oasenbewohner auffüllen. Wir können während des Spiels jederzeit die Kontrolle über eines der Partymitglieder übernehmen. Bestimmte Gegner, vor allem Zwischen- oder Endbosse, haben unterschiedliche Schwächen, die auf bestimmte Talente eines Begleiters zugeschnitten sind.
So können wir in Kämpfen mit vereinten Kräften große Monster zunächst weichklopfen, um dann im richtigen Moment die Spielfigur zu wechseln und mit ihrer Sonderfähigkeit den Rest zu erledigen. Fühlt sich gut an und verlangt gleichzeitig etwas Grips.
Auf dem unteren Screen des 3DS haben wir einen direkten Zugriff auf wichtige Items. Darüber hinaus funktioniert der Second Screen als Erweiterung von Shop- oder Baumenüs und als Karte, was in jedem Fall zur Übersicht beiträgt.
Überhaupt ist die Transparenz und Zugänglichkeit ein schönes Merkmal von Ever Oasis: Das Spiel vereint unterschiedliche Elemente, die man teilweise eher in Harvest Moon oder Xenoblade Chronicles erwarten würde, aber stutzt sie angenehm auf ein portables Format zurecht und formt daraus ein neues, eigenständiges Erlebnis. In den ersten Stunden wurden wir langsam an alle Mechaniken herangeführt, bis sie sich voll entfalten.
Ungeduldige Spieler könnte es vielleicht stören, dass das Abenteuer eher langsam in Fahrt kommt, dürfen sich aber darauf freuen, dass es Unmengen zu entdecken gibt.
Fernweh in Knuddeloptik
Unterschätzt werden darf Ever Oasis auch nicht in seiner Präsentation. Bei dem Wüstenszenario haben wir zugegebenermaßen erst einmal triste, gelbe Landschaften erwartet, doch die Grafik überrascht mit vielen wundervollen Details.
Es ist eine Wonne, die fantasievollen Landschaften zu erforschen und neue Landstriche zu entdecken. Vor allem bei Sonnenuntergang ist der Zauber von orientalischen Nächten durch die violetten Lichtstrahlen spürbar. Und als wir den Sand im Mondlicht haben glitzern sehen, waren wir ganz hin und weg! Nur die Höhlen wirken eher trist und schmälern den optischen Gesamteindruck.
Besonderes Lob verdient der Soundtrack, der gekonnt orientalische Instrumente mit eher konventionellen Melodien verknüpft. Die Musik erzeugt Fernweh und geht direkt ins Herz, ohne dabei die Abenteuerlust zu vergessen.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.