Haters gonna hate
Wut ist kein Privileg der Bösewichte und nicht jeder Hauptcharakter wird von den gleichen drei Emotionen geleitet. Liebe, Freude oder Angst sind starke und treibende Motive für einen Helden. Dass es auch anders geht, beweist eine der mürrischsten Figuren der Spielgeschichte. 2005 schnetzelt sich Kratos in God of Wareindrucksvoll durch das antike Griechenland und vernichtet dabei Horden von Kriegern, Untoten und mythologischen Monstern. Und warum? Aus Hass.
Hass auf sich selbst, weil er seine Familie ermordet hat, Hass auf den Kriegsgott Ares, der ihn dazu gebracht hat, und Hass auf den Rest der Welt, da ihm nichts und niemand mehr nahe steht. Diese unsagbare Wut scheint alles zu sein, was Kratos antreibt. Als sich dann noch die Möglichkeit zur Rache an Ares auftut, ist er nicht mehr zu halten und begibt sich auf einen blutigen Pfad der Vergeltung -- ohne Rücksicht auf Verluste.
Auf den ersten Blick scheint er dabei so unnahbar und kalt, dass wir uns nur schwer vorstellen können, mit diesem mordenden Tyrannen zu fühlen. Doch jeder, der einmal Hand an die Erlebnisse des Kriegsgotts gelegt hat, kann bestätigen, dass wir uns auf eine bizarre Art und Weise erstaunlich wohl in der Haut des mürrischen, mitleidlosen Mörders fühlen. Denn Wut ist ein Gefühl, das die meisten von uns sehr gut nachvollziehen können, jeder hat schon seine eigenen Erfahrungen damit gemacht hat.
Vielleicht macht gerade das die Faszination an Kratos blutigem Feldzug aus, jedoch sollten wir nicht vergessen, was schon Jedi-Meister Yoda aus »Star Wars« einst gesagt hat: »Hass führt zu unsäglichem Leid«. Und deswegen sind wir dankbar, dass wir diese Emotion folgenfrei in Videospielen ausleben können.
Die fünf unsympathischsten Spielehelden
Die Macht der Farben
Während bis hierhin die meisten großen Emotionen in Spielen durch Charaktergestaltung, packende Geschichten, gute Dramaturgie und ein wenig Technik hervorgerufen wurden, versetzt uns 2009 ein Download-Titel ohne jede dramatische Erzählung in ein Wechselbad der Gefühle. Denn Flowerschafft es, den Spieler auf eine andere Weise zu berühren: Mit Farbgebung und Musik.
Als körperloser Wind treiben wir nur durch das Kippen des Sixaxis-Controllers durch friedliche Wiesen in sattem Grün, entlang an romantischen, in stimmungsvollen Violett-Tönen gehaltenen Sonnenuntergängen, aber auch durch düstere Industriezonen, ganz in verregnetem Grau. Unterstrichen wird das stimmungsgebende Farbbild dann noch mit orchestralen, eigens komponierten Klängen. Die dürfen wir uns aber nicht nur anhören, sondern mit jeder Blume, die wir streifen sogar einen eigenen Ton dazu beitragen.
So keimt ins uns das Gefühl, selbst ein wichtiger Teil der Flower-Welt zu sein -- irre! Die Geschichte hinter den sechs Welten bleibt jedem selbst überlassen, aber gerade deswegen schafft es der Ausflug ins Blumenmeer allein mit Klang und Farbgebung, den Spieler voll und ganz in seinen Bann zu ziehen.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.