Fazit der Redaktion
Christian Schneider: Ich liebe das Fahrmodell von DriveClub. Es ist vielleicht nicht realistisch, aber glaubwürdig genug. Ich kann das Gewicht der Wagen regelrecht fühlen und besonders mit der dynamischen Cockpitsicht ist den Evolution Studios ein grandioses Mittendrin-Gefühl gelungen. Schade nur, dass es sonst fast überall mangelt. Der Fuhrpark ist erschreckend eindimensional, die Streckenwahl überschaubar und ohne Höhepunkte. Viele Genre-Standards fehlen, während andere Features zwar groß angekündigt und regelmäßig beworben werden, aber erst mit Patches kommen sollen - Stichwort Wettersystem.
Im Vergleich mit anderen aktuellen Rennspielen bietet DriveClub zwar die meiner Meinung nach beste Grafik, doch wenn es um Vielfalt und Abwechslung geht, müssen die Entwickler noch kräftig nachlegen. Doch immerhin: Für einen Serienauftakt - und von dem gehe ich aus - legt das Team hier eine solide Grundlage hin.
Markus Schwerdtel: DriveClub kommt mir vor wie Destiny auf Rädern. Das Herz des Spiels funktioniert hervorragend: Die Autos steuern sich griffig, mit genau der richtigen Balance zwischen Spielbarkeit und Realismus. Es macht einen Riesenspaß, die Kisten um die teils recht anspruchsvollen Kurse zu werfen. Obendrein sieht die Landschaft mit ihren Lichteffekten (Sonnenuntergang!) fantastisch aus. Kurz: DriveClub hat das Potenzial, irgendwann (vielleicht auch erst in der Fortsetzung) eine Rennspiel-Referenz zu werden.
Werden? Ja, denn ähnlich wie bei Destiny fehlt an vielen Stellen noch das Fleisch auf den Knochen. Warum gibt es zum Beispiel nicht mal rudimentäres Tuning? Und sind 50 Autos nicht etwas mager, zumal im Vergleich zum hauseigenen Last-Gen-Konkurrenten Gran Turismo 6? Klar, da ist die Social-Komponente von DriveClub, die mich ans Spiel binden soll.
Das klappt dank der auf den Strecken integrierten Face-Off-Herausforderungen auch super, allerdings liegt die Motivation dabei eher in meinem eigenen Ehrgeiz, als am Spiel selbst. Deshalb werde ich DriveClub - genau wie Destiny - nach dem ersten »Durchspielen« erst mal ein paar Monate ruhen lassen und abwarten, was die nächsten Patches bringen.
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