Das gewaltsame Herausreißen des Herzens hat normalerweise den raschen Tod zufolge. Das gilt immer – nur nicht in Capcoms Rollenspiel Dragon's Dogmafür PlayStation 3 und Xbox 360. Dort wird dem Helden schon direkt zu Beginn sein Herz von einem riesigen Drachen aus seinem Körper gehackt und auch noch gefressen. Die Geschichte könnte hier schon zu Ende sein. Denkste: Der Held überlebt auf wundersame Weise und wacht kurze Zeit später wieder auf. Von diesem Zeitpunkt an macht er sich auf die Suche nach dem Feuerspucker und seinem Herzen.
Helden-Baukasten
Man ahnt schon, dass der Dragon‘s Dogma-Held irgendetwas Besonderes sein muss – so ganz ohne Pumpe. Bezeichnend, dass sämtliche Personen ihn das ganze Spiel über nur mit »Erweckter« ansprechen. Was genau seine übernatürliche Bestimmung ist, müsst ihr im Verlauf des Spiels aber erst noch herausfinden. Bevor das Abenteuer losgeht, bastelt ihr euch erst einmal einen eigenen Erweckten zusammen.
Dafür steht euch bei Dragon’s Dogma ein umfangreicher Editor zur Verfügung, bei dem ihr über Geschlecht, Körperstatur und Haarfarbe bis hin zu Details wie Narben oder Tattoos fast alles einstellt – Skyrim lässt grüßen. Sogar die Stimmlage und die Gangart (macho- oder damenhaft) lassen sich verändern. Dann geht’s an die Charakterklasse. Kämpfer (hohe Angriffsstärke und starke Bewaffnung), Streicher (flink und mit Pfeil und Bogen bewaffnet) sowie Zauberer (beherrscht Angriffs- und Heilzauber) stehen zur Wahl.
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Danach erkundet ihr erst einmal die Heimatstadt Kassardis und macht euch mit Steuerung und Umgebung vertraut. Dragon‘s Dogma funktioniert dabei genretypisch: Ihr erkundet die riesige Welt namens Gransys, nehmt Aufträge an, sprecht mit zahlreichen Personen, kämpft mit Gegnern und sucht natürlich nach dem Herzensesser.
Sei mein Vasall
Neu und bisher einzigartig ist das sogenannten Vasallensystem. Vasallen sind Begleiter, die ihr an speziellen Steinen (Riftstones) in einer Art Parallelwelt rekrutiert und auf eure Reise mit nehmt. Einen Hauptvasallen (den ihr auch im Editor erstellt) habt ihr immer an eurer Seite, zwei weitere könnt ihr beliebig wechseln. Vasallen haben einen bestimmten Charakter, besondere Fähigkeiten und besitzen teilweise auch besondere Kenntnisse über spezielle Quests, die sie im Verlauf des Spiels auch noch verfeinern.
Zum Beispiel merken sie sich Schwachpunkte von Widersachern oder den besten Weg in eine belagerte Festung. Wichtig ist dabei eine ausgewogene Mischung aus den Begleitern. Nur Zauberer dabei zu haben ist zum Beispiel für einen kampflastigen Abschnitt des Spiels ungünstig. Das Herumprobieren mit unterschiedlichen Vasallenkombinationen macht einen großen Reiz des Spiels aus, zumal ihr an bestimmten Stellen nur weiterkommt, wenn ihr eure Vasallen tauscht. Um das Ganze noch auf die Spitze zu treiben, lassen sich Vasallen auch online mit anderen Spielern tauschen.
So spielt ihr zum Beispiel erst einmal eine Quest, lasst eurem Vasallen sich das Wissen darüber aneignen und empfehlt diesen Vasallen dann einem Kumpel, der anschließend weniger Probleme bei der Quest haben dürfte. Sehr cool! Weniger cool dagegen, dass es keinen richtigen Mehrspieler-Modus gibt. Gransys zu dritt im Coop-Modus zu erkunden hätte sicher noch eine ganze Menge mehr Spaß gemacht. Klar verpasste Chance!
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