Seite 2: Dragon's Dogma im Test - Herzlos durch Gransys

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Gutes Kampfsystem

Die Quests sind Hauptbestandteil des Abenteuers und eng mit Aufstieg und Belohnungen eures Helden verzahnt. Während manche die knapp 30-stündige Haupthandlung vorantreiben (z.B. der Kampf gegen eine Hydra, das Erlernen der Lindwurmjagd etc.), gibt es auch zahlreiche Nebenquests, die ihr von NPCs bekommt. Die sind ziemlich abwechslungsreich; mal müsst ihr nach verwunschenen Steinbruchstücken suchen, um einem Handwerker dabei zu helfen, seinen Sohn wiederzubeleben. Mal einem Bewohner der Hauptstadt Gran Soren bei der Suche nach einem geheimen Buch helfen.

Drachen Die namensgebenden Drachen fehlen natürlich nicht. Die Kämpfe gegen solch große Monster sind ein Highlight des Spiels.

Hydra Die Hydra treffen wir überraschend früh im Spiel.

Zyklop Wenn der Zyklop mit seiner Keule zuschlägt, sollten wir nicht in der Nähe stehen.

Riesenvögel Neben Drachen lauern noch andere Gefahren in der Luft.

Chimäre Sieht aus wie ein riesiger Löwe ist aber eine Chimäre, ein Mischwesen bestehend aus Löwe, Ziege und Schlange.

Wenn ihr alle Nebenaufträge lösen wollt, dürften knapp 100 Spielstunden zusammen kommen. Nicht nur in Quests, sondern auch zwischendurch trefft ihr in Gransys auf unterschiedliche Gegner, die man unter Fantasy-Einheitsbrei« ablegen kann. Gegen Wölfe, Goblins, Harpyien oder Banditen setzt ihr euch je nach gewählter Klasse mit Schwert, Zauberstab oder Pfeil und Bogen zur Wehr.

Das Echtzeit-Kampfsystem funktioniert recht gut und schon nach kurzer Zeit gelingen auch kompliziertere Kombinationen. In den spektakulären Zwischen- und Endgegnerkämpfen krallt ihr euch per Knopfdruck auch an Gegnerkörpern fest und kraxelt dann zu Schwachstellen. Shadow oft the Colossus, ick hör dir trapsen!

Wenn Vasallen attackieren

Während der Erweckte die gegnerischen Banditen attackiert, halten sich die KI-Vasallen im Hintergrund. [PS3] Während der Erweckte die gegnerischen Banditen attackiert, halten sich die KI-Vasallen im Hintergrund. [PS3]

Trotz gutem Kampfsystem macht euch allerdings die KI der Vasallen hin und wieder einen Strich durch die Rechnung. Zwar könnt ihr ihnen rudimentäre Befehle wie »Angriff« oder »Hilfe!« geben, ausgefeiltere Verhaltensweisen (wie zum Beispiel der Angriff bestimmter Ziele) kann man allerdings nur seinem Hauptbegleiter zuweisen.

Zwar klappt vor allem das Heilen durch den Freundestrupp meist wunderbar, manchmal stürmen die Vasallen allerdings blindlings drauflos und reiben sich gerne in Kämpfen gegen eine Übermacht auf. Wenn man in einem Dungeon fünf Mal neustarten muss, weil zwei der Begleiter wie die Berserker in einen schwer zugänglichen Bereich gegen geschätzte 100 Skelettkrieger gestürmt sind und dort niedergeknüppelt wurden, nervt das irgendwann. Genau wie die bockige Kamera, die zu nah am Spielcharakter platziert ist und in hektischen Situationen gern mal den Überblick verliert.

Entwickler-Video zum Vasallen-System Video starten 4:07 Entwickler-Video zum Vasallen-System

Viele Möglichkeiten

Mit Disziplinpunkten, die an die Erfahrungspunkte gekoppelt sind, erlernt ihr an bestimmten Punkten im Spiel neue Schlagvarianten und Attacken. [Xbox 360] Mit Disziplinpunkten, die an die Erfahrungspunkte gekoppelt sind, erlernt ihr an bestimmten Punkten im Spiel neue Schlagvarianten und Attacken. [Xbox 360]

Für Kämpfe und absolvierte Quests gibt es Erfahrungspunkte, mit denen ihr Charakter nach und nach aufmöbelt, neue Attacken oder Abwehr. Außerdem könnt ihr in höheren Stufen fähigere Vasallen anwerben. Nebenbei gibt es in Schatztruhen oder in der freien Natur zig Objekte oder Schätze zu entdecken, die ihr für Quests braucht, zu Geld machen oder kombinieren könnt. In Läden kauft ihr neue Schwerter oder Heilarzneien, in der Hauptstadt Gran Soren findet man sogar einen Barbier, der für Geld den Haarschnitt des Erweckten aufpeppt. Viele Möglichkeiten hat Dragon’s Dogma definitiv zu bieten.

Zu jedem Punkt muss man aber erst einmal hinkommen. Nervig sind schon zu Beginn die teilweise langen Laufwege. Es gibt zwar Möglichkeiten, sich mit sogenannten Reisesteinen an bestimmte Orte zu teleportieren, die Steine sind aber äußerst selten und so ist man meistens auf Schusters Rappen angewiesen. Immerhin kann man zu jeder Zeit speichern und startet dann ab genau diesem Zeitpunkt. Vor schweren Quests sollte man das auch unbedingt nutzen!

Schwache Technik

So gut Dragon‘s Dogma die meiste Zeit als Rollenspiel funktioniert, so stark fällt die technische Umsetzung des Titels ab. Die Welt Gransys wirkt zwar in sich stimmig und hat viele lauschige Örtlichkeiten wie Städte, Canyons, Wiesen, Höhlen etc. zu bieten, ist aber deutlich weniger detailliert und belebt wie zum Beispiel Himmelsrand in Skyrim. Schatten flimmern, viele Animationen wie zum Beispiel das Sprinten sehen ungewollt komisch aus, und es gibt teilweise heftige Pop-Ups und Ruckler.

Die PS3-Version des Spiels sieht insgesamt klarer und satter aus als die 360-Variante. [PS3] Die PS3-Version des Spiels sieht insgesamt klarer und satter aus als die 360-Variante. [PS3]

Dafür sind die Charaktermodelle ganz ordentlich gelungen, es gibt einige nette Effekte wie zum Beispiel das Feuer und ein paar schöne und eindrucksvolle Momente gibt es ebenfalls -- zum Beispiel den, wenn ihr von einer Klippe auf die Hauptstadt Gran Soren schaut. Beim Sound sieht es schon etwas besser aus. Die (lediglich englische Sprachausgabe) ist gut gelungen, allerdings sind die Dialoge alles andere als lippensynchron. Der Soundtrack ist ebenfalls ordentlich (das außergewöhnlich rockige Hauptthema eingeschlossen) und die zahlreichen Umgebungseffekte wie Vogelgezwitscher oder zirpende Grillen sorgen dafür, dass die bisweilen etwas verlassene Welt von Dragon‘s Dogma zumindest akustisch Leben bekommt.

Insgesamt verhindert somit vor allem die Technik einen Sprung in höhere Wertungsregionen. Die PS3-Version sieht mit schärferen Texturen und satteren Farben insgesamt etwas besser aus. Wer die Wahl hat, greift zur Sony-Variante, auch wenn diese nicht ganz so stabil läuft wie das 360-Pendant.

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