Die Switch-Boni
Apropos Grafik: Natürlich musste die Switch-Version auf diesem Feld ein paar Federn lassen. Aufgrund der niedrigeren Auflösung kommt es teilweise zu starkem Kantenflimmern und die an sich schon kargen Kulissen wurden weiterer Details beraubt. Dafür fehlt bei der Switch der auf PS4 und Xbox One allgegenwärtige Grauschleier über dem Geschehen, sodass die Farben mehr knallen, was deutlich besser zur Vorlage passt.
Zudem läuft die Prügel-Action selbst im Handheld-Modus absolut flüssig, lediglich in Canton City, der üppigen Hubwelt mit Item- und Kostüm-Shops und bis zu 300 anderen Spielern, kommt es zu gelegentlichen Rucklern - vor allem beim Fliegen oder Herumbrausen mit einem Fahrzeug.
Besonders schön bei Xenoverse 2 ist auch, dass ihr die meisten Missionen offline oder online im Koop angehen könnt. Hierfür lassen sich bis zu sechs Switch-Konsolen im Drahtlosnetzwerk verbinden, sodass ihr euch in 3vs3-Gefechten Dodonpas und Destructo-Discs um die Ohren pfeffern dürft.
Licht und Schatten
Die beste Neuerung ist jedoch die völlig optionale Joy-Con-Bewegungssteuerung, die ein Dutzend unterschiedliche Posen erkennt und mich Angriffe wie im Anime ausführen lässt.
KI-Strahlen schieße ich beispielsweise mit einer ruckartigen Armbewegung nach vorn ab, die Kamehameha hingegen entfessele ich nur, wenn ich meine Hände erst zur Hüfte führe und dann vor mich ausstrecke. Das fühlt sich super an und weckt das Kind in mir, das damals auf dem Sofa schon Luft-Kamehamehas ins Wohnzimmer ballerte.
Dadurch fühle ich beinahe wie der "echte" Son Goku. Schade nur, dass bei weitem nicht alle Attacken mit Motion Controls funktionieren - für einige Manöver müsst ihr auf die Tastensteuerung zurückgreifen.
Ärgerlich ist zudem, dass Bandai Namco nicht gleich alle Zusatzinhalte in die Switch Edition gepackt hat, sondern separat anbietet. So kosten die DB Super Packs mit zusätzlichen Kostümen, Kämpfern und Attacken jeweils 8 Euro, für alle DLCs im Bundle werden 25 Euro fällig. Immerhin: Die Legend Patrol-Inhalte sind einen Monat lang kostenlos.
Darüber hinaus haben es die Entwickler verpasst, Schnitzer wie das öde Missionsdesign und den extrem schwankenden Schwierigkeitsgrad auszubessern. Xenoverse 2 ist auf der Switch somit kein anderes Spiel, die Kämpfe kommen aber dank Joy-Con-Fuchtelei und knalligeren Farben besser zur Geltung. Wer den Titel noch nicht besitzt, kann bedenkenlos zur mobilen Version greifen.
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