Manche Horrorspiele haben uns Gänsehaut bereitet, einige haben uns mit ihrer ständigen Ressourcenknappheit den Schweiß auf die Stirn getrieben, andere haben uns verstört und uns bis in unsere Träume verfolgt. Aber genau dafür lieben wir diese Spiele auch. In diesem Ranking listen die Gruselfans Chris, Dennis, Samara und Tobi ihre liebsten unheimlichen Spiele auf.
Letztes Update am 31. Oktober 2024: Wir haben mit Still Wakes The Deep ein weiteres Spiel zugefügt und Silent Hill 2 hat wegen des großartigen Remakes noch mal einen Platz gutgemacht.
Update vom 27. Oktober 2023: 2023 sind wieder richtig gute Horrorspiele erschienen. Daher haben wir unsere Liste pünktlich vor Halloween noch mal überarbeitet. Wir haben Bramble the Mountain King auf Platz 27 zur Liste hinzugefügt und außerdem Alan Wake gegen Alan Wake 2 getauscht. Zudem hat unsere Liste eine neue Nummer 1.
So haben wir gewählt
Wo fängt Horror an und wo hört er auf? Die Grenzen sind in diesem Genre so schwer abzustecken wie in kaum einem anderen, da es neben einigen ganz klaren Fällen auch viele Grauzonen und ganz verschiedene Spielmechaniken gibt.
Bei der Definition von Horrorspielen haben wir uns daher darauf berufen, wie gruselig die Stimmung für uns persönlich war. Damit außerdem nicht gleich eine ganze Hand voll Resident Evil-Spiele vertreten ist, haben wir uns auf zwei Regeln geeinigt:
- Nur ein Spiel aus jeder Reihe.
- Metascore und GamePro-Tests spielen keine Rolle.
Wichtig: Hier handelt es sich um eine komplett subjektive Liste. Es sind also UNSERE besten 30 Horrorspiele aller Zeiten. Wir sind natürlich gespannt, was eure Meinung zu unserem Ranking ist und welche Favoriten ihr habt. Schreibt sie uns gerne in die Kommentare!
32: Mundaun
- Erstveröffentlichung: 2021
- Systeme: PS5, Xbox Series X/S, PS4, Xbox One, Switch, PC
- Entwickler: Hidden Fields
Tobi: Mundaun ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich, mich hat etwa das – zumindest in Spielen – unverbrauchte Setting gereizt. Als junger Mann kehre ich nach dem Tod meines Großvaters in das kleine namensgebende Schweizer Örtchen zurück und merke schnell, dass dort etwas ganz und gar nicht mit rechten Dingen zugeht.
Mundaun setzt dabei aber weniger auf Explizität, sondern auf eine drückende Atmosphäre. Und das ist erstaunlich, denn die kommt trotz der vermeintlich banalen Aktivitäten im Spiel durch, die ich immer wieder mache, etwa Heu einsammeln oder eine eine Pfeife putzen.
Dass der Titel daneben auch auf einen ausgefallenen Grafikstil – alles in Mundaun zeigt sich im handgezeichneten Schwarz-Weiß-Look – und Sprachausgabe (rätoromanisch) setzt, passt da wie die Faust aufs Auge und sorgt dafür, dass Mundaun ein sehr einnehmendes Erlebnis ist, auf das man sich allerdings auch einlassen muss.
31: Still Wakes The Deep
- Erstveröffentlichung: 2024
- Systeme: PC, PS4, PS5, Xbox Series X/S, Xbox One
- Entwickler: The Chinese Room
Samara: Mit Still Wakes The Deep von Dear Esther-Entwickler The Chinese Room ist im Sommer 2024 ein empfehlenswertes Horrorspiel für alle Fans von atmosphärischem Grusel erschienen. Der zweite Protagonist des Spiels neben dem schottischen Elektriker Cameron "Caz" Leary ist das Setting: eine abgelegene, düstere Bohrinsel.
Wenn an solch einem isolierten Ort etwas schiefgeht, ist Hilfe natürlich nicht leicht zu bekommen – und schief geht hier so einiges. Nicht nur, dass Caz' Tag mit privatem und beruflichem Drama beginnt, danach stößt er auf verstörende Ereignisse:
Die Angestellten um ihn herum verwandelt sich nach und nach in unheimliche tentakelige Kreaturen. Irgendeine geheimnisvolle Macht scheint die Bohrinsel im Griff zu haben.
Wie von The Chinese Room gewohnt, erwartet euch bei Caz' Fluchtversuch keine Baller-Action wie bei Resident Evil und Co. Stattdessen ist Still Wakes The Deep eher ein kleines Highlight für alle, die gerne Gänsehaut bekommen oder auch dem ein oder anderen Schockmoment nicht abgeneigt sind. Die Story ist außerdem wesentlich gradliniger als bei Dear Esther und Co.
In unserem Test erfahrt ihr mehr:
30: The Sinking City
- Erstveröffentlichung: 2019
- Systeme: PS5, Xbox Series X/S, PS4, Xbox One, Switch, PC
- Entwickler: Frogwares
Dennis: Klammern wir Bloodborne aus, das sich viele Elemente aus Lovecrafts Werken zu eigen gemacht hat, hat uns The Sinking City von allen Spielen aus dem Cthulhu-Universum in den vergangenen Jahren am meisten fasziniert. In feinster Sherlock Holmes-Manier wird euch hier eine Open World präsentiert, in der ihr nicht einfach nur von Questmarker zu Questmarker lauft und Aufgaben abarbeitet.
Hier müsst ihr den skurrilen Bewohner*innen von Oakmont zuhören, Detektiv spielen und wichtige Orte auf der Karte selbst einzeichnen.
Die düstere, vom Nebel umschlungene Fischerstadt bietet dabei eine herrlich beklemmende und vor der Mystik des unheimlichen Tintenfisch-Wesens nur so triefende Atmosphäre, die uns von Spielbeginn an direkt gepackt hat.
Zwar merkt man dem Third Person-Adventure an einigen Stellen Ecke und auch aus technischer Sicht an, dass es sich hier um ein kleineres Projekt handelt, könnt ihr aber darüber hinwegsehen, erlebt ihr eines der für uns besten Horrorspiele der vergangenen Jahre.
29: Darkwood
- Erstveröffentlichung: 2017
- Systeme: PS4, Xbox One, Switch, PC
- Entwickler: Acid Wizard Studios
Samara: Horror aus der Vogelperspektive: Funktioniert das überhaupt? Und wie. Das beweist das Survivalspiel Darkwood eindrucksvoll. Ein Grund dafür ist, dass der Kamerawinkel eben nicht alles so übersichtlich und berechenbar macht, wie wir im ersten Moment denken können, denn so richtig gut sehen wir nur die Dinge, die sich im sehr begrenzten Lichtkegel unserer Taschenlampe befinden.
Der Titel erzeugt seine Gänsehautstimmung aber vor allem dadurch, dass wir ständig vor dem Einbruch der Nacht zittern müssen. Diese ist nämlich in Darkwood noch bedrohlicher als in vielen anderen Spielen. Da sind zum einen die düsteren Schatten, zum anderen auch noch die Fremden, die in unsere Zuflucht eindringen wollen.
Überleben können wir nur, wenn wir die helle Tageszeit perfekt nutzen, um zu erkunden, Materialien zu sammeln, zu craften und uns zu verbarrikadieren, beziehungsweise mit Fallen zu schützen. Die helle Zeit wirkt dabei einfach immer viel zu kurz, sodass das Verstreichen der knappen Zeit den Puls ganz schön hochtreibt.
28: Bloodborne
- Erstveröffentlichung: 2015
- Systeme: PS4
- Entwickler: FromSoftware
Chris: Kosmischer Horror hat in FromSoftware-Action-RPGs Tradition. In fast allen Souls-Titeln finden sich Anspielungen auf mystische Kräfte, die im Hintergrund agieren und Verderben heraufbeschwören wollen. Mit Bloodborne lieferte das japanische Studio dann aber die volle Packung Cthulhu-Mythos, zusammen mit einem temporeichen Kampfsystem und herrlich düsteren Settings - wie einer viktorianischen Stadt, gotischen Burgen und einem heruntergekommenen Fischerdorf.
Die (Alb)traumwelten, in die es die Hauptfigur des Spiels verschlägt, triefen nur so vor Anleihen an das finstere Lovecraft-Universum: Ich begegnete spinnartigen Gotteswesen, hetzte Werwölfen in dunklen Gassen hinterher und griff auf ein Arsenal ultrabrutaler Waffen zurück. Darunter verschiedene Beile, Hämmer und Speere, an denen notdürftig Sägen und Reißzähne angebracht wurden.
Bloodborne macht seinem Namen dabei wirklich alle Ehre: Der rote Lebenssaft fließt in rauen Mengen, auf eklige Bosse, die fürchterlich entstellt wurden oder gar erst geboren sind, traf ich regelmäßig. Jap, der Titel reiht ein Grauen an das nächste, aber genau deshalb konnte mich Bloodborne sofort in seinen Bann ziehen. Mehr Cthulhu-Faszination geht einfach nicht!
27: Bramble: The Mountain King
- Erstveröffentlichung: 2023
- Systeme: PC, PS5, Xbox Series X/S, Switch
- Entwickler: Dimfrost Studio
Samara: Dass Bramble: the Mountain King sich auf leisen Sohlen in diese Liste geschlichen hat, liegt hauptsächlich an der ganz einzigartigen Atmosphäre des Gruselspiels. Es ist nämlich inspiriert von nordischen Sagen und nimmt uns mit auf die Reise des kleinen Olle, der in den Wald hinauszieht, um seine Schwester zu suchen. Die hat sich in der Nacht davongeschlichen.
Besonders ist an Bramble auch, dass das Ganze erst mal süß und idyllisch beginnt und dann zunehmend beklemmender wird und vor nichts Halt macht. Im einen Moment spielen wir Verstecken mit kleinen Gnomen, im nächsten Moment watet das Kind, das wir spielen durch Blut. In Sachen Themen müsst ihr schon einiges abkömmen, da hier auch beispielsweise Gewalt gegen Kleinkinder und Suizid im Spiel ist.
Falls euch das nicht abhält, habt ihr hier allerdings einen Gruseltitel, den ihr so schnell nicht vergessen werdet; auch allein schon wegen des epischen Finales. Spielerisch erinnert Bramble übrigens ein wenig an Little Nightmares: Ihr löst Rätsel, meistert Platforming-Passagen und müsst euch auch immer wieder in abwechslungsreichen Passagen Monstern stellen.
26: Visage
- Erstveröffentlichung: 2020
- Systeme: PC, PS4, Xbox One
- Entwickler: Sadsquare
Samara: Visage ist meiner Meinung nach trotz der etwas umständlichen Mechaniken definitiv eines der besten Horrorhausspiele. Die fiese und unheimliche Atmosphäre kommt der des äußerst beliebten P.T.s (Playable Teaser zum nie erschienenen Silent Hills) meiner Meinung nach ziemlich nahe und war für mich ein kleines Trostpflaster dafür, dass ich diesen nirgends mehr griffbereit habe.
In den verschiedenen Kapiteln erleben wir unterschiedliche Geschichten und bekommen auch immer neue Mechaniken an die Hand. Dabei transformiert sich das Haus wieder und wieder und wird zum eigentlichen Protagonisten. Zudem wird eine Dunkelheitsmechanik, bei der düstere Stellen im Haus zur Gefahr werden, wirkungsvoll eingesetzt.
25: Dino Crisis
- Erstveröffentlichung: 1999
- Systeme: PlayStation, DreamCast, PC
- Entwickler: Capcom
Tobi: Für mich als Dino-Fan war das erste Dino Crisis ein absolutes Fest. Denn es vermengte den Horror und die Anmutung der Resident Evil-Serie mit den Urzeitviechern und ließ mich in der Rolle der rothaarigen Regina auf einer abgelegenen Forschungsanlage ums Überleben kämpfen.
Dabei sorgten vor allem die prähistorischen Gegner für ordentlich Adrenalin. Denn anders als die ziemlich lahmen Zombies aus Resident Evil waren etwa Velociraptoren wesentlich flinker und konnten mich sogar durch mehrere Räume verfolgen.
Obwohl die Geschichte rund um den Energieforscher Dr. Kirk ziemlich Banane war, fesselte mich das Spiel vor allem mit seiner packenden Atmosphäre, denn man konnte nie wissen, ob Dinos wie Tyrannosaurus, Pteranodon oder Therizinosaurus hinter der nächsten Ecke lauern. Der zweite Teil war zwar ebenfalls ein gutes Spiel, konzentrierte sich aber deutlich mehr auf die Action, weswegen es der erste Teil in unsere Liste geschafft hat.
24: Tormented Souls
- Erstveröffentlichung: 2021
- Systeme: PC, PS5, Xbox Series X/S, Switch (2022)
- Entwickler: Dual Effect Games
Samara: Tormented Souls war für mich eine riesige Überraschung! Spiele, die von Silent Hills und Resis der alten Schule inspiriert sind, gibt es ja nicht gerade wenige, aber kaum eins hat bei mir so einen bleibenden guten Eindruck hinterlassen wie dieser Titel.
Ich hatte beim Spielen richtig Spaß mit den oldschooligen Survivalmechaniken, die mich zwangen, mit der Munition hauszuhalten, im Stehen zu schießen (dabei laufen: Fehlanzeige) und manuell zu speichern.
Dazu kamen noch die an Amnesia erinnernde Dunkelheitsangst, die das Ganze erschwerte, und gut designte Rätsel. Zusammen mit dem morbiden Krankenhaus-Villa-Setting kam da herrliche Gänsehaut auf. Da machte es mir auch nichts, dass die Story dagegen eher lahm war.
23: Layers of Fear
- Erstveröffentlichung: 2016, Remake: 2023
- Systeme: PS4, Xbox One, Switch, PC, Remake: PS5, Xbox Series X/S
- Entwickler: Bloober Team
Tobi: Schon das Setting von Layers of Fear hat mir 2016 wohlige Gänsehaut auf den Rücken gezaubert. Denn als Maler muss ich in einem alten Herrenhaus mysteriöse Dinge aufklären, unter anderem das Verschwinden meiner Familie. Und schnell stellt sich beim Gang durch das Gebäude heraus, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt – vor allem mit dem Protagonisten nicht.
Zwar setzt Layers of Fear auch auf zahlreihe Jump Scares, bleibt an vielen Stellen mit seinem Horror aber auch subtil, wenn es etwa mit meiner Wahrnehmung spielt und mich fragen lässt, ob ich mir gerade bestimmte Dinge nur eingebildet habe.
Dass der Titel genau weiß, welche Gameplay-Erwartung man an solche Spiele hat, und das dann stellenweise konterkariert, macht Layers of Fear zusätzlich zu einem besonders hervorhebenswerten Horror-Spiel.
Übrigens hat der Titel (gemeinsam mit dem zweiten Teil, der ebenfalls in der Collection enthalten ist) dieses Jahr ein Remake bekommen:
22: Hellblade: Senua's Sacrifice
- Erstveröffentlichung: 2017
- Systeme: PS4, PC, Xbox One (2018), Switch (2019), Xbox Series X|S (2021)
- Entwickler: Ninja Theorie
Chris: Meine Güte, ist der Sound in Ninja Theorys düsterem Action-Adventure eine Wucht! Die Klangkulisse von Hellblade: Senua’s Sacrifice ist akribisch auf Kopfhörer abgestimmt, damit diese perfekt die psychische Erkrankung der Hauptfigur vermitteln können.
Die namensgebende Kriegern Senua leidet nämlich unter Psychosen, deren Symptome ihre mentale Gesundheit plagen. So hört sie zum Beispiel Stimmen, die ihr einreden, dass ihre Aufgabe – den abgeschlagenen Kopf ihres getöteten Liebhabers Dillion einer Göttin zu überbringen – scheitert und sie sterben wird.
Aufgrund des authentischen akustischen Horrors entsteht eine Atmosphäre, die unglaublich niederschmetternd ist und uns mit der Protagonistin leiden lässt. Für mich war das Spiel dadurch eine absolut einzigartige Erfahrung.
Hellblade musste gar keine heftigen Schockmomente inszenieren, um mich zu packen, die audiovisuelle Komponente reichte völlig aus, damit mir fortwährend die Nackenhaare nach oben standen. Allein die Vorstellung, permanent Stimmen zu hören, die sich gegen die eigene Person richten, ist eine Form des Terrors, die für mich kaum auszuhalten war.
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