Devil May Cry 4: Special Edition im Test - Echte Teufel altern nicht

Devil May Cry 4 war seinerzeit ein fantastisches Actionspiel mit üblen Leveldesign-Schwächen – die merzt die Special Edition im Test nicht aus, bringt dafür aber mit neuen Helden neues Feuer rein.

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Knallharte Bossgegner, rasante Action für Profis und herrlich abgedrehter Humor - Devil May Cry 4 hat auch sieben Jahre nach seinem Release einiges zu bieten. Die neue Special Edition würzt die Prügeleien mit drei neuen Charakteren, darunter Fan-Favorit Vergil, alle mit neuen Strategien und Kampfstilen. Abgesehen davon ist das Spiel aber größtenteils das gleiche geblieben. Lohnt sich der Neukauf?

Dantes Inferno

Herzstück von Devil May Cry 4 ist auch in der Special Edition die Originalkampagne um Ordenskrieger Nero und Dämonenjäger Dante. In der ersten Hälfte sehen wir uns als Nero einer Dämoneninvasion gegenüber, in der zweiten räumen wir mit dem altgedienten Serienprotagonisten Dante auf. Vor allem der zeigt dann eindrucksvoll, warum Devil May Cry zurecht im Action-Olymp sitzt.

Er nimmt selbst das blutrünstigste Monster mit lässigem Humor und hat ein enorm vielseitiges Arsenal aus fünf Kampfstilen und sechs Waffen im Ärmel - vom Schwert bis zur Büchse der Pandora, die sich in einen Kreissägen-Ninjastern, ein raketenspuckendes Miniraumschiff und ein Sammelsurium anderer Mordinstrumente verwandeln kann. Das Potenzial für spektakuläre Combos ist schier endlos, Devil May Cry 4 bietet serientypisch stilvolle und anspruchsvolle Metzelei vom Allerfeinsten.

Schwertmeister oder Schützenkönigin?

Die drei neuen Figuren Vergil, Trish und Lady bereichern die Schlachten um ganz neue Spielstile und sind durchweg gelungen. Beim Katana-Virtuosen Vergil müssen wir beispielsweise unseren Konzentrationsbalken im Auge behalten. Der verleiht unseren Angriffen zusätzlichen Nachdruck - leert sich aber rapide, wenn wir uns zu schnell bewegen, einen Treffer einstecken oder selbst danebenschlagen. Damit belohnt Vergil in den sonst so rasanten Schlachten gemessene Schritte und präzises Vorgehen.

Vergil Vergils Arsenal ist Serienveteranen gut vertraut, er säbelt mit seinem Katana alles kurz und klein.

Lady Lady bringt ein besonders potentes Schusswaffenarsenal mit, vor allem Horden von Kleinvieh ballert sie ohne Mühe nieder.

Dantes Waffengefährtin Lady hingegen setzt als einziger Charakter fast komplett auf Schusswaffen. Sie hat Pistolen, Schrotflinten, Granaten und eine Bazooka im Gepäck, kann aber im Nahkampf nur schwerfällig mit ihrem Panzerfaust-Bajonett zustoßen. Das macht sie zum genauen Gegenteil der restlichen Figuren, die sich am liebsten mit gezogener Klinge mittenrein stürzen.

Der Weg zur Recycling-Hölle

Schade aber: In die Story fügen sich die neuen Figuren überhaupt nicht ein. Zwar können wir die Kampagne komplett mit Vergil oder abwechselnd mit Lady und Trish durchspielen, aber in beiden Fällen kriegen wir nur ein recht dürftiges neues Einleitungsvideo. Danach absolvieren wir genau die gleichen Levels wie mit Nero und Dante - allerdings komplett ohne Story oder Zwischensequenzen. Und die Kampagne behält obendrein die zwei größten Schwächen des Hauptspiels bei: die nervigen Sprung- und Rätseleinlagen und das dreiste Recycling.

Originalversion (PC) Devil May Cry 4 sieht auch heute noch keineswegs schlecht aus und zaubert eindrucksvolle Gebiete auf den Schirm, auch wenn die Texturen nicht mehr zeitgemäß sind.

Special Edition (PC) Die Special Edition bohrt die Grafik kaum auf, sie fügt sogar einen recht auffälligen Weichzeichner hinzu, der das Spiel nicht unbedingt schöner macht.

Special Edition (Xbox One) Auch die Konsolen setzen auf den stärkeren Weichzeichner, die Versionen sind grafisch weitgehend identisch - erstmals läuft das Spiel auch hier wie auf dem PC in 1080p und mit 60 Bildern pro Sekunde, eine deutliche Verbesserung. Gegenüber dem PC fällt nur die schlechtere Kantenglättung auf.

Wir reisen die erste Hälfte der Story von A nach B und dann in der zweiten Hälfte auf dem gleichen Weg wieder zurück, inklusive größtenteils identischer Bossgegner. Abgesehen von den frischen Gesichtern hat sich am Spiel wenig geändert. Auf Konsolen läuft es nun mit flotten 60 FPS in 1080p, was ihm eindeutig guttut. Außerdem kommt der extraharte Schwierigkeitsgrad »Legendärer schwarzer Ritter« dazu. All das gab es freilich in der PC-Version schon vorher, für 25 Euro ist die Special Edition also nicht das üppigste Paket. Und dann bietet Capcom diesmal auch noch Ingame-Unlocks gegen Geld an. Zum Beispiel eine blaue Kugel, die unsere Lebenspunkte dauerhaft erhöht, für einen Euro pro Stück.

Lesenswert: Kolumne zu Mikrotransaktionen in skillbasierten Actionspielen

Klar, müssen wir nicht kaufen, denn die bis zu 14 Kugeln zur maximalen Lebensleiste bleiben natürlich genauso freispielbar wie immer schon. Fehl am Platz finden wir die Echtgeld-Abkürzung dennoch, gerade in einem Spiel, das derart die Fähigkeiten des Spielers fordern will wie Devil May Cry. Trotz einiger Probleme steckt im Kern aber weiterhin ein erstklassiges Actionspiel.

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