Jenseits des Lichts ist die dritte große Erweiterung für den Loot-Shooter Destiny 2 und seit November 2020 verfügbar. Und wie schon bei Fluch des Osiris und Kriegsgeist stellt sich die Frage nach der Qualität der Inhalte, die dazugekommen sind. Und ob diese Qualität ausreicht, neue Impulse für den vor etwas mehr als drei Jahren erschienenen Shooter zu setzen, um möglicherweise abgewanderte Spieler*innen wieder zurückzuholen. Wir haben Jenseits des Lichts ausprobiert und beantworten diese Fragen in unserem FAQ-Test.
Aber zunächst mal: Was steckt eigentlich alles drin in diesem Jenseits des Lichts?
- Jupitermond Europa, ein komplett neuer Schauplatz
- knapp fünfstündige Storykampagne samt neuer Bösewichtin Eramis
- neues Element Stasis
- Power-Level ab 1050 (Max-Level 1260)
- neuer Raid: Tiefsteinkrypta
- neuer Strike: Glassway
Was taugt der neue Schauplatz?
Nachdem wir in Destiny 2 mittlerweile schon fast alle Planeten bereisen durften, geht es in Jenseits des Licht auf den eisigen Jupitermond Europa. Und der macht mit seinen gigantischen Gletschern, Eisbergen und optisch beeindruckenden Schneestürmen eine Menge her, zwischendrin verstecken sich einige Forschungseinrichtungen und Ruinen, sodass Jenseits des Lichts auch den Entdeckerdrang belohnt.
So eindrucksvoll die Eiswüsten auch sind, nutzen sie sich optisch nach einiger Zeit aber doch merkbar ab. Denn durch die ähnliche Farbgebung ähneln sich viele Ecken sehr stark, und wenn man den zehnten Schneesturm erlebt hat, ist das logischerweise nicht mehr ganz so eindrucksvoll wie beim ersten Mal.
Packt die Story?
Teils, teils. Eisbösewichtin Eramis gehört definitiv zu den coolsten Fieslingen in der Destiny-Historie überhaupt, weil man im Verlauf der knapp fünfstündigen Geschichte auch etwas über ihre Beweggründe erfährt und sie, wie wir später auch, die Stasisfähigkeiten nutzen kann. Außerdem feiert mit der fremden Exo eine der coolsten Destiny-Figuren ein Comeback und gibt weitere Hintergründe, die Zwischensequenzen sehen wie gewohnt toll aus.
Was wir dann in den einzelnen Storymissionen machen, haut uns allerdings nicht so vom Hocker. Es ist zwar cool, gegen die Schergen von Eramis anzutreten, darunter zum Beispiel ein Unhold namens Praksis, manche Aufgaben beschränken sich aber auf lahme Banalitäten wie Tracking-Geräte sammeln oder Funkstationen aktivieren. Am Ende bleiben zudem noch einige Fragen offen, weswegen sich die Jenseits des Lichts-Questreihe unter dem Strich etwas durchwachsen anfühlt.
Was sind die Highlights der Erweiterung?
Die neuen Stasisfähigkeiten (für jede der drei Klassen gibt es eine neue Stasis-Subklasse) sind richtig cool und sehen beim Einsatz irre gut aus. Wir können Feinde mit unserem Hüter beispielsweise schockfrosten, verlangsamen oder mit Stasis-Eis Flächenschaden anrichten. Gerade wenn man die Eisgeschosse aus der Luft auf die Gegner abfeuert, fühlt man sich so mächtig wie selten in Destiny 2. Das neue Element lädt zudem endlich mal wieder zum Experimentieren ein und fügt sich zudem ohne große Komplikationen in den Fähigkeiten-Pool des Spiels ein.
Ebenfalls sehr gut gelungen ist der neue Raid in der Tiefsteinkrypta, den wir wie gewohnt mit sechs Spielern angehen sollten und für den man im Idealfall einen Power-Level von stolzen 1230 hat. Hier warten einige knackige Aufgaben, zum Beispiel in einer Art Serverraum, in dem die Teammitglieder unterschiedliche Buffs benutzen müssen, um sich gegenseitig zu unterstützen.
Das ist wie immer bei Destiny 2-Raids ziemlich herausfordernd, aber gefühlt einen Level unter dem Schwierigkeitsgrad vergangener Raids, was die Tiefsteinkrypta auch für bisherige Raid-Verweigerer interessant machen könnte. Zumal es auch coole Belohnungen wie die Handfeuerwaffe "Nachkommenschaft" oder das legendäre Schwert "Nachlass" gibt.
Was macht Jenseits des Licht nicht so gut?
Ziemlich enttäuschend ist, dass uns Bungie keine neuen Gegnertypen vorsetzt. Denn mal wieder ballern wir auf Vex und Gefallene. Letztere sehen dank Eislook zwar etwas anders aus, Verhaltens- oder Angriffsmuster ähneln aber denen ihrer bisherigen Kollegen. Hier haben es die Entwickler definitiv verpasst, für mehr frischen Wind zu sorgen.
Auch die Auswahl an neuen Waffen ernüchtert. Knapp 30 sind es insgesamt, und zu denen wird man quasi früher oder später auch gezwungen. Denn viele ältere Waffen wurden durch ein begrenztes Powerlevel bewusst zurückgehalten, was dann teilweise wieder in einen Grind für die neuen Waffen ausarten kann. Apropos Grind: Auch das Endgame bietet kaum Überraschungen. Zwar warten bei Aufgaben wie dem neuen Strike verlockende Exotics, und auch die eigenen Stasisfähigkeiten lassen sich weiter ausbauen, einen wirklich neuen Impuls für das Tretmühle-Gefühl kann aber auch Jenseits des Lichts nicht liefern.
Und obwohl der PvP-Modus auch bei Jenseits des Lichts für ein paar flotte Multiplayer-Runden zwischendurch gut ist, wirkt die Hinzunahme der Stasis hier ziemlich deplatziert. Denn die Eisfähigkeit rückt nahezu alle anderen Fokus-Skills in den Hintergrund, die Verlangsamungsangriffe nehmen zudem merkbar Tempo aus dem PvP, generell nagt die Stasis sehr an der Balance.
Was bewirkt das Next-Gen-Update von Destiny 2 für PS5 und Xbox Series X/S?
Einiges! Das für Destiny 2-Besitzer*innen kostenlose Update hebt den Loot-Shooter auf einen neuen technischen Level. Durch die Erhöhung der Auflösung sehen insbesondere Texturen und Details schärfer und besser aus denn je, wesentlich deutlicher fallen aber die konstanten 60 fps ins Gewicht. Dadurch fühlt sich Destiny 2 stellenweise wie ein anderes Spiel an. Zielen ist beispielsweise deutlich smoother, auch das Navigieren in den Menüs wirkt flüssiger, und sehr schnell fragt man sich, wie zum Teufel man es so lange mit "nur" 30 fps auf den alten Konsolen aushalten konnte.
Dazu kommen natürlich die fast schon standardmäßigen Verbesserungen der jüngst gestarteten Konsolengeneration, also deutlich schnellere Ladezeiten, und bei der Xbox Series X/S wird das Quick Resume-Feature unterstützt. Kurzum: So performant war Destiny 2 noch nie!
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