Fazit der Redaktion
Daniel Ziegener
@sofakissen
Fast wäre mir Celeste völlig entgangen. Und das, obwohl ich zahllose Stunden in TowerFall Ascensions Multiplayerduellen verbrachte. Diesmal kann ich ganz in Ruhe allein springen und dashen. Und wie! Was wie ein solider Indieplattformer wirkt, entpuppt sich als kleines Meisterwerk. Celeste muss sich nicht hinter den modernen Genreklassikern verstecken. Im Gegenteil: Die Art, wie hier eine zeitgemäße Story und cleveres Gamedesign verbunden werden, macht es vielleicht sogar noch eine bisschen besser.
Celeste ist aber auch deshalb wichtig, weil es nach der Debatte um den Schwierigkeitsgrad von Cuphead beweist, dass die Lust an der motorischen Herausforderung und ein für Anfänger zugängliches Spielerlebnis durchaus ohne Abstriche vereinbar sind. Die Entwickler lassen ihren Stolz nicht in die Quere kommen und machen Celeste so zu etwas ganz Besonderem. Lange hat mich kein Spiel so berührt, wie die Mut machende Geschichte von Madeline und die Art, wie sie nicht nur in Dialogen, sondern auch durch das Spieldesign erzählt wird. Davon können andere Spiele noch viel lernen.
Hannes Rossow
@Treibhausaffekt
Eigentlich tue ich mich mit beinharten Plattformern, die den Tod zum Stilmittel erheben, immer etwas schwer. Meine Motivation reicht oftmals nicht aus, um mich dutzende Male an der immergleichen Stelle zu versuchen. Doch Celeste weiß ganz genau, dass eine faire Lernkurve und sofortige Neuversuche Wunder wirken können. Und am Ende ist das einzigartige Jump 'n' Run dann auch wirklich ein kleines Wunder geworden.
Schon die wunderbar unterhaltsame PICO-8-Version von Celeste (die es auch in das fertige Spiel geschafft hat) hat bei mir genau die richtigen Knöpfe gedrückt. Doch ich konnte ja nicht ahnen, dass mich Matt Thorson und Co. nicht nur mit einem perfekt ausbalancierten Edel-Plattformer überraschen, sondern auch noch mit einer Geschichte, die mich tief berührt hat. Und genau diese persönlichen Momente sind es am Ende auch, die Celeste zu einem Meisterwerk machen.
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