Mit Sekiro: Shadows Die Twice ist vor wenigen Tagen ein echter Brocken erschienen, der selbst hartgesottene Souls-Fans mächtig ins schwitzen bringt. Wer hier nicht voll fokussiert ist, das Kampfsystem im Schlaf beherrscht und die Ausdauer eines Marathonläufers mitbringt, wird den Abspann wahrscheinlich nicht erleben.
Doch bereits vor Sekiro gab es für jeden von uns mindestens ein Spiel, das uns schier an den Rand der Verzweiflung gebracht hat, dessen Herausforderung wir uns aber (zum Glück) gestellt haben. Diese Titel wollen wir euch heute verraten.
Celeste
Dennis Michel
@RecaBlog
Mit Celeste verbindet mich eine echte Hassliebe. Noch vor etwas mehr als einem Jahr hab ich den Indie-Hit frustriert beiseite gelegt. Und das will bei mir als jemanden der tausend Tode in den Souls-Spielen gestorben ist was heißen. Normalerweise liegen mir knifflige Plattformer, allen voran Super Meat Boy, und auch sonst mag ich es, wenn mir Spiele alles abverlangen, mich herausfordern. Bei Celeste ist mir aber irgendwann der Kragen geplatzt. Wie schlecht kann man bitte sein!? Rage-Quit! Weg mit dem Teil von der Festplatte.
Ist das erstmal passiert, dann bleibt es meist dabei. Eine zweite Chance bei all den neuen Spielen, das passiert nur äußerst selten. Doch zum Glück gibt es ja die lieben Kollegen, die einen stets daran erinnern, was für ein Highlight man verpasst hat. Nun gut, überredet, über die Weihnachtsfeiertage das Ganze wieder rauf auf die Platte, den alten Spielstand gelöscht und ab geht's. Und falls ihr jetzt denkt mir wäre das Spiel beim zweiten Versuch leichter gefallen, Pustekuchen! Spielerisch blieb das Ganze eine Qual. Die Geschichte rund um das Mädchen Madeline und das Thema Depressionen hat mich allerdings so fasziniert, dass ich am Ende die 2000 Tode gerne in Kauf genommen habe. Hey, nicht lachen! Ich hab doch gesagt ich bin verdammt mies in dem Spiel.
Halo: Reach
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
Ego-Shooter sind so ziemlich die einzigen Spiele, bei denen ich mich richtig in die höchsten Schwierigkeitsgrade verbeißen kann. Neben den Modern Warfare-Call of Duties (Veteran olé) gehören die Halo-Spiele dabei zu meinen absoluten Favoriten und hier insbesondere das 2010 erschienene Halo: Reach. Logisch, dass ich mit meinen Kumpels damals die Koop-Kampagne auf dem Schwierigkeitsgrad "Legendär" anging, was in meiner Erinnerung durchaus herausfordernd war, schnell gelüstete es uns aber nach mehr.
Und Bungie hatte ein Herz für Masochisten wie uns und brachte mit den sogenannten LASO-Challenges die wohl knackigsten Herausforderungen, die ich jemals in einem Shooter gespielt habe. "LASO" steht für "Legendary All Skulls On". Neben dem höchsten Schwierigkeitsgrad sind also auch sämtliche optionalen Schädel aktiviert, die das Gameplay beeinflussen und Gegner beispielsweise mehr Granaten werfen lassen, allen Feinden die doppelte Gesundheit spendieren oder das komplette HUD ausschalten. Pro Mission brauchten wir durchschnittlich einen kompletten Abend (und teilweise eine halbe Nacht), aber all die Neustarts, Frustmomente und Wutanfälle lohnten sich, zumal wir uns im Team immer wieder hochpushten. Eine einmalige Erfahrung, die ich nicht missen will. Nochmal muss LASO aber dann nicht unbedingt sein.
Cuphead
Linda Sprenger
@lindalomaniac
Cuphead und sein Kumpel Mugman haben mir die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Das für Xbox One und bald für Switch erhältliche Spiel von Studio MDHR sieht zwar drollig aus, hinter dem bunten Cartoon-Look steckt aber ein knallhartes Run 'n' Gun, das keinen einzigen Fehler verzeiht.
Das schöne an derartigen Spielen? Sie belohnen mich mit einem unvergleichlichem Erfolgsgefühl. Jedes Mal als ich einen Boss nach dem x-ten Versuch endlich über den Jordan schickte, hätte ich Bäume ausreißen können. Die Crux an der Sache? Ich musste mich bei meinem Spieldurchlauf ordentlich am Riemen reißen und Geduld beweisen, um den Controller nicht in die Ecke zu pfeffern.
God Hand
Sebastian Zeitz
@Citronat
Wenn ich ein Spiel starte, dann gehe ich immer davon aus, dass der mittlere Schwierigkeitsgrad der beste Weg ist, um beim ersten Mal in den vollen Genuss zu kommen. Dann gibt es Spiele, die einen bereits auf Normal fordern können, aber ganz oben auf dem Thron steht für mich unangefochten God Hand.
Der Action-Titel erschien 2006 als letztes Spiel der ehemaligen Clover Studios, die vor allem durch Okami und Viewtiful Joe bekannt waren und auch herausfordernden Spielen nicht abgeneigt sind. Was sie aber mit God Hand geschaffen haben, war neben dem humorvollen Setting, der abgedrehten Geschichte und einigen technischen Problemen, vor allem ein bockschweres Spiel, das mir selbst auf Einfach die Schweißperlen heruntertropfen ließ.
Jeder Kampf wurde zu einer Abfolge perfekt getimter Schläge und Ausweichmanöver. Selbst die kleinsten Fehler wurden sofort hart bestraft. Aber dafür gab es immer eine motivierende Erleichterung, wenn der Gegner mit einem gewaltigen Tritt zum Mond geschickt wurde. Dazu kommen die abgedrehtesten Bosse der Videospielgeschichte, wie Dämonen-Elvis, zu klein geratene Power Rangers oder einen Typen im Gorilla-Anzug. Zudem haben Clover Studios eine Sache besonders gut umgesetzt: Je besser man spielt, umso schwerer wird das Spiel. Nachdem ich God Hand aber nach vielen Versuchen endlich auf Einfach durch hatte, hab ich mich dann doch anderen Spielen gewidmet anstatt mich noch weiter selbst zu fordern. Aber selbst in dieser Form hat es für mich absolut gereicht, um das Spiel für mich auf diese Liste zu setzen.
The Witness
Hannes Rossow
@Treibhausaffekt
Es gibt so einige Spiele, die mich allein durch ihre komplizierte Steuerung oder die hohen Anforderungen an Reflexe, Hand-Augen-Koordination und Fingerfertigkeiten in die Verzweiflung getrieben haben. Doch durch derartige Herausforderungen weiß ich immerhin noch, dass ich durch stupide Übung zwangsläufig besser werden könnte. Irgendwann würde ich das schon schaffen, wenn ich es wirklich will.
Aber bei The Witness, dem wunderschönen wie abstrakten First Person-Puzzle-Abenteuer von Braid-Erfinder Jonathan Blow kam ich durch bloße Übung keinen Schritt weiter. Die Rätsel von The Witness basieren zwar komplett auf demselben Prinzip - wir müssen Linien auf verschiedenen Monitoren nachzeichnen - könnten dabei aber komplexer kaum sein.
Oft war ich stundenlang damit beschäftigt, ein einziges Rätsel zu lösen, weil ich partout nicht den gedanklichen Durchbruch hatte. Immer wenn ich ein neues Gebiet betreten und neue Regeln kennengelernt hatte, war The Witness leicht zugänglich, doch die Schwierigkeit nimmt bald rapide zu und manche Ecken des Spiels habe ich nie gesehen, weil die Puzzle-Bossgegner für mich unbesiegbar waren.
Welches war euer härtestes Spiel?
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