Seite 3: Beyond: Two Souls im Test - Wenig Spiel, viel Film

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Geisterkontrolle

Jodie ist allerdings nicht der einzige spielbare Charakter, im Verlauf der Geschichte übernehmen wir auch immer wieder die Rolle von Aiden. In vielen Sequenzen können wir jederzeit zwischen den beiden hin und her wechseln, oft gibt uns das Spiel aber auch vor, wen wir zu steuern haben. Mit Aiden können wir uns frei in den Umgebungen herumbewegen, durch Objekte schweben und Gegenstände untersuchen. Allerdings haben wir nur einen gewissen Aktionsradius um Jodie herum, können uns also nicht beliebig weit von ihr entfernen. Ähnlich wie Jodie dürfen wir mit bestimmten Dingen interagieren, dies wird durch einen blauen Punkt angezeigt. So werfen wir zum Beispiel Tassen von Tischen, stoßen Türen auf oder schlagen Spiegel ein. Das ist allerdings kein sinnloser Schnickschnack, sondern hilft bei den vielen kleinen Rätseln, die wir immer mal wieder lösen müssen. Beispielsweise ist für Jodie eine Tür verschlossen, also wechseln wir zu Aiden, schweben auf die andere Seite und betätigen den Schalter.

Ein typisches Aiden-Rätsel

Weg blockiert An dieser Stelle kommt Jodie nicht weiter, der Weg ist versperrt.

Wechsel zu Aiden Also wechseln wir zu Aiden, die möglichen Interaktionspunkte werden blau markiert.

Scheibe zerstören Wir entscheiden uns den Tisch und wuchten ihn durch die Scheibe.

Weg frei Jetzt ist der Weg frei und wir können mit Jodie weitergehen.

Etwas komplexer wird es, wenn Aiden in andere Charaktere schlüpft, um sie fernzusteuern - die passenden Kandidaten markiert Beyond mit einer roten oder orangen Aura. So dirigieren wir zum Beispiel einen Wachmann zu einer Tür und deaktivieren mit seiner Schlüsselkarte deren elektronisches Schloss. An anderer Stelle müssen wir durch einen schwer bewachten Durchgang kommen. Also loggen wir uns in die Hirnrinde einer Wache ein und schalten mit seiner Waffe zuerst die unliebsamen Kollegen aus, nur um uns anschließend selbst das Lebenslicht auszupusten - starker Tobak, Beyond trägt sein USK-Siegel ab 16 Jahren nicht von ungefähr

Außerdem können wir später mithilfe der Analogsticks Wunden von Charakteren heilen, oder Erinnerungs-Flashbacks bei bestimmten (toten) Personen und Objekten auslösen. So augenöffnend und neuartig diese Übernahmen aber anfangs noch sind, so sehr nutzen sie sich mit der Zeit ab. Meistens laufen die Rätsel nämlich nach demselben Schema ab, zudem gibt es immer nur ganz bestimmte Punkte oder Personen, mit denen wir interagieren können. Hier wäre gerade mit Aiden deutlich mehr drin gewesen, als die immer gleichen »Suche nach Objekt A, übernehme Person B oder manipuliere Objekt C«. Spielerisch steckt uns Beyond deswegen in ein extrem eng geschnürtes Korsett, aus dem wir oft ausbrechen wollen, aber nicht können.

Personen wie dieses Wache können wir mit Aiden übernehmen, um in bestimmte Bereiche zu kommen. Personen wie dieses Wache können wir mit Aiden übernehmen, um in bestimmte Bereiche zu kommen.

Wie im Film

Technisch erfüllt Beyond: Two Souls dagegen alle Erwartungen und gehört auf der PlayStation 3 zu den hübschesten und stilsichersten Spielen überhaupt. Zu jeder Zeit merkt man den immensen Aufwand, den Quantic Dream in die Motion-Capture-Aufnahmen gesteckt hat, die Animationen sind dementsprechend sehr lebensnah und echt, lediglich ein paar Bewegungen (wie zum Beispiel Küsse) wirken etwas ungelenk. Das gilt auch für die abwechslungsreichen Schauplätze des Spiels: Ob Schneelandschaft, Innenräume von Gebäuden oder dem Abschnitt in der Navajo-Wüste: Alles sieht glaubwürdig und gut aus, wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet und hilft enorm beim Eintauchen in Jodies Welt, auch wenn hier und da ein paar matschige Texturen oder Klon-Häuserzeilen das Bild minimal trüben.

Emotionen werden dank der tollen Mimik und Animationen glaubwürdig dargestellt. Emotionen werden dank der tollen Mimik und Animationen glaubwürdig dargestellt.

Der Soundtrack von Hans Zimmer und Lorne Balfe verdient dagegen nur ein Prädikat: fantastisch! Mal beruhigend, mal temporeich und aufregend untermalen die Klänge immer passend das Geschehen, wir haben uns zudem dabei ertappt, beim Start ein paar Minuten im Hauptmenü zu verharren, nur um dem grandiosen Titelthema zu lauschen: eine klare Eins mit Sternchen! Ähnlich gut gelungen ist die deutsche Vertonung, jeder Sprecher wurde hervorragend besetzt und haucht seiner Figur fast beängstigendes Leben ein. Lediglich an ein paar Stellen wirkt die Sprachausgabe etwas gekünstelt (zum Beispiel beim Wutausbruch des Vaters), ansonsten bewegt sich die Soundkulisse fast durchgehend auf Referenzniveau - allerdings waren an ein paar Stellen im Spiel die Stimmen etwas zu leise abgemischt. Freundlicherweise hat Sony zusätzlich die englische Sprachfassung mit auf die Blu-ray gepackt, die dank der Originalstimmen aller beteiligten Schauspieler und entsprechender Lippensynchronität sogar noch ein kleines bisschen besser ausfällt.

Die Special Edition

Beyond: Two Souls ist auch in einer Special Edition erhältlich, die neben dem Hauptspiel eine zusätzliche Episode von etwa 30 Minuten Spielzeit enthält. Außerdem bietet die Special Edition eine Reihe von Making-Of-Videos, den Soundtrack, ein dynamisches Design für die PS3, ein Avatar-Paket und das ganze in einer Steelbook-Verpackung.

Beyond: Two Souls - Vorbesteller-Trailer zur Special Edition Video starten 0:50 Beyond: Two Souls - Vorbesteller-Trailer zur Special Edition

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