Seite 3: Battlefield 4 im Test - Das fetzt!

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KI mit Schwächen

Ohnehin liegen die Stärken der Kampagne eindeutig in der packenden Atmosphäre und der atemlosen Inszenierung. Wo Battlefield 3 vor zwei Jahren noch einen eher realistischen Ansatz verfolgte und an manchen Stellen nur mit Standgas fuhr, drückt Battlefield 4 jetzt richtig aufs Gaspedal - und zündet in manchen Szenen gar den Turbo. Die Missionen hetzen uns durch schlauchige Korridore und setzen uns regelmäßig neue Gegnerwellen vor die Nase, die wir dann nacheinander ausknipsen müssen. Das ist kein bisschen originell, funktioniert dank der hervorragenden Steuerung aber prima. Von der künstlichen Intelligenz hätten wir uns allerdings etwas mehr versprochen. Die Gegner hechten zwar regelmäßig in Deckung und versuchen, uns auch hin und wieder von der Seite anzugreifen.

Gegner können wir per Befehl unter Sperrfeuer nehmen lassen. Orange Fadenkreuze markieren die Aktion. Gegner können wir per Befehl unter Sperrfeuer nehmen lassen. Orange Fadenkreuze markieren die Aktion.

Dennoch wird es auf dem normalen Schwierigkeitsgrad nur dann brenzlig, wenn wir einer gefühlten halben Armee gegenüberstehen. Dass das Fußvolk relativ leicht zu besiegen ist, liegt auch daran, dass wir vor einem Gefecht das Gebiet mit unserem Hightech-Fernglas scannen können, so werden Gegner automatisch markiert. Außerdem geben wir unserem Team über die oberen Schultertasten den Befehl zum Sperrfeuer. Damit zwingen die Kollegen den Feind oft im Dutzend hinter eine Deckung, und wir können die chinesischen und russischen Klon-Gegner in Ruhe ausschalten. Insgesamt ist das deutlich zu einfach, da entfaltet selbst Call of Duty streckenweise mehr Anspruch. Trotzdem spielen sich die Battlefield-Gefechte durch den leichten Taktikeinschlag vor allem auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad sehr erfrischend, und wer größere Bereich nicht konsequent scannt, beißt schnell ins Gras, denn nicht markierte Feinde sind ziemlich tödlich.

Interessant - und vor allem schweißtreibend - wird es dann, wenn feindliche Fahrzeuge beteiligt sind. Hier haben wir wirklich das Gefühl, hoffnungslos unterlegen zu sein, denn ohne entsprechende Explosivgadgets wie Raketenwerfer oder C4 sehen wir gegen die gepanzerten Ungetüme kein Land. Also halten wir die Augen nach Waffen und Gadget-Kisten auf. Diese Kisten finden wir im Spielverlauf dutzendfach, dort wechseln wir auch beliebig Erst- und Zweitwaffen. Genug Munition liegt aber auch bei besiegten Feinden herum.

Battlefield 4 - Gameplay-Trailer zeigt Events + Levelzerstörung Video starten 1:00 Battlefield 4 - Gameplay-Trailer zeigt Events & Levelzerstörung



Insgesamt sorgt das dafür, dass man nie in Munitionsnot gerät, was ziemlich schade ist. Ziemlich knifflig hingegen ist, mit dem Raketenwerfer möglichst die verwundbaren Seiten- oder Heckpartien der Fahrzeuge zu treffen. Zumal die Mistdinger auch noch verdammt zielsicher schießen - unfair gut, um genau zu sein. An einer Stelle erwischte uns ein Schützenpanzer aus mehreren hundert Metern Entfernung, obwohl wir hinter einem Hügel in Deckung hockten! Ganz serientypisch steigen wir an einigen Stellen auch selbst ans Steuer von diversen Vehikeln, der Anteil solcher Fahrzeugsequenzen ist aber überraschend gering - eine verschenkte Chance!

Motivierendes Punktesystem

Völlig neu in der Kampagne ist das Punktesystem. Für nahezu jede gute, taktisch kluge oder besondere Aktion (wie zum Beispiel Kopfschüsse oder Messerkills) belohnt uns das Spiel mit Punkten. Haben wir einen bestimmten Wert erreicht, spendiert uns Battlefield 4 Bronze-, Silber- oder Goldmedaillen, mit denen wir wiederum neue Waffen oder Aufsätze freischalten. Natürlich kann man sich über dieses Bewertungssystem streiten, beim Test empfanden wir die Hatz nach möglichst vielen Punkten aber als sehr motivierend und spielten mehrere Missionen nochmal durch, um eine bessere Wertung zu erreichen.

Haben wir eine bestimmte Punktzahl erreicht, werden wir mit einer Medaille belohnt. Haben wir eine bestimmte Punktzahl erreicht, werden wir mit einer Medaille belohnt.

Während der Einsätze knallt es an allen Ecken und Enden, Häuser stürzen ein, beeindruckende Explosionen blitzen über den Bildschirm, Schreie gellen durch die Luft, und wir ziehen unweigerlich den Kopf ein, wenn wir hinter einer Deckung unter Beschuss stehen. Die Frostbite 3-Engine leistet ganze Arbeit, zumal während der Schießereien einiges zu Klump geht. Beton spritzt in feinen Partikeln von Säulen, Scheiben zerbersten realistisch, und an manchen Stellen schießen uns Panzer im wahrsten Sinne des Wortes das Dach über den Kopf weg.

Das erinnert häufig an hochwertige Actionproduktionen aus Hollywood, und tatsächlich ist Battlefield 4 auch ähnlich unterhaltsam - zumindest, wenn man keine neuen Impulse fürs Shooter-Genre erwartet. Denn die Kampagne macht eigentlich nichts besonders oder revolutionär, sie ist einfach gut spielbar, schick verpackt, hervorragend inszeniert und atmosphärisch dicht.

Technik-Brett

Technisch macht Battlefield 4 auf allen Plattformen eine sehr gute Figur. Das Spiel läuft jederzeit flüssig, die Umgebungen sind detailreich und die Effekte bei Schusswechseln und Explosionen sehen klasse aus. Natürlich hinken die Current-Gen-Versionen der PlayStation 4-Variante etwas hinterher, in den Bereichen Bump-Mapping, Texturqualität und Gesichtsanimationen zeigen sich die Qualitäten der neuen Konsole.

Auf PS3 und Xbox 360 gibt es deutlich mehr Matschtexturen und teils starkes Bildzeilen-Zerreißen. Außerdem geht auf der PS4 mehr kaputt, Partikeleffekte sehen besser aus und die prägnanten Lichteffekte sind auf der Sony-Konsole ausgeprägter und besser. Dazu läuft die Next-Gen-Fassung mit konstanten 60 Bildern in der Sekunde, was deutlich bemerkbar ist, die gute Spielbarkeit der »langsameren« Xbox 360- und PlayStation 3-Fassungen aber wenig schmälert.

Battlefield 4 - Entwickler-Trailer: Die Sound-Aufnahmen zum Shooter Video starten 1:05 Battlefield 4 - Entwickler-Trailer: Die Sound-Aufnahmen zum Shooter

Der ganz große »Wow-Effekt« bleibt allerdings auch bei der PlayStation 4 aus, der wird sicher erst beim nächsten Battlefield eintreten, wenn Dice die Engine endgültig für die Next-Gen-Konsolen optimiert hat. Der Sound dagegen gehört wieder einmal zur absoluten Referenz, denn kaum ein anderer Shooter baut eine derart realistische, intensive und packende Klangkulisse auf. Waffengeräusche, Umgebungseffekte, Explosionen und die englische Sprachausgabe sind brachial abgemischt und lassen die Heimkino-Anlage (für Battlefield 4 ausdrücklich von uns empfohlen) erbeben. Die deutsche Sprachausgabe ist ebenfalls gelungen, Dunn etwa leiht Schauspieler Moritz Bleibtreu seine Stimme. Wir empfehlen aus Atmosphäregründen aber trotzdem die englische Variante.

Die Grafik

»Warum bekommt Battlefield 4 auf den Current-Gen-Konsolen dieselbe Grafikwertung wie auf der PlayStation 4?«, mag sich manch Leser an dieser Stelle fragen. Ganz einfach: Wir haben uns bei der Bewertung der Optik auch an der technischen Leistungsfähigkeit der Konsolen orientiert. Die Versionen für Xbox 360 und PlayStation 3 sehen unter dem Strich zwar schlechter aus als die PlayStation 4-Fassung, reizen die Current-Gen-Maschinen aber deutlich mehr aus und gehören im Shooter-Segment zu den technisch besten Vertretern. Die PS4-Version macht optisch einen besseren Eindruck, trotzdem bleibt zukünftig noch viel Luft nach oben und der Wow-Effekt fehlt.

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