Fazit der Redaktion
Kevin Itzinger
@aldred138
Was bin ich damals im Kreis gesprungen, als Baldur’s Gate 3 angekündigt wurde. Und dann auch noch von Larian, eben dem Studio, das ich insbesondere seit den Original Sin-Spielen lieben gelernt habe. Zur Freude gesellte sich allerdings auch schnell Skepsis.
Baldur’s Gate und sein Nachfolger werden auf immer einen großen Platz in meinem Herzen haben. Beide gehören zu meinen meist gespielten Spielen und haben in meiner persönlichen Gaming-Geschichte eine wichtige Rolle gespielt. Und so sehr ich die Rollenspiele von Larian mochte, so anders waren sie auch.
Dabei rede ich nicht mal vom Kampfsystem - die Variante mit Echtzeit und Pause war nie der Grund, warum ich die ersten beiden Teile so sehr liebte. Vielmehr ging es um die Geschichten, die Charaktere und die Welt. Punkte, in denen mich Larian auch im überragenden Original Sin 2 nicht auf dieselbe Art begeistern konnte. Zudem war und ist das Studio für seinen sehr speziellen Humor bekannt, der für mich nicht so recht in die Welt von Faerun passen wollte.
Nun sitze ich hier und habe nicht nur einen über alle Maßen gelungenen Nachfolger, sondern auch eins der für mich besten Spiele aller Zeiten gespielt. Lange ist es her, dass mich ein Spiel auch über das Spielen hinaus so sehr beschäftigt und begeistert hat.
“Und was, wenn ich heute doch vorher noch zu dieser Stelle gegangen wäre oder mit dieser einen Person gesprochen hätte?” “Was wäre wohl passiert, wenn ich es nicht geschafft hätte, Figur XY zu retten?” “Ich bin schon gespannt, wie die Situation abläuft, wenn ich in meinem nächsten Durchlauf einen Tiefling spiele.” Solche Fragen gingen mir beim Spielen und viele Stunden danach noch durch den Kopf und immer wieder höre ich von anderen Spielenden, wie sie einzelne Situation komplett anders erlebt haben.
Ganz besonders schön: In Zeiten, in denen die Open Worlds immer größer werden, ich mich immer agiler und barrierefreier durch riesige Welten bewege und ständig mit der großen Freiheit gelockt werde, ist es Baldur’s Gate 3, das mich nahezu die ganze Zeit vergessen lässt, dass Videospiele normalerweise voller Beschränkungen und künstlicher Grenzen sind.
Wenn es in meinem Kopf funktioniert, klappt es in aller Regel auch im Spiel – eben genau so, wie in der analogen Rollenspielrunde am Tisch. Und das ist nicht nur eine der großen Stärken des Spiels, sondern auch eine Leistung, die ich in der Ausprägung noch nie zuvor erlebt habe.
Eleen Reinke
@ottadice
Als langjähriger Dungeons & Dragons-Fan war ich ebenso neugierig wie skeptisch vor dem Release von Baldur’s Gate 3. Immerhin hatte das RPG eine fast unmögliche Aufgabe vor sich – nämlich dieses besondere “Moment, das kann ich auch tun?”-Gefühl seiner TTRPG-Vorlage rüberzubringen. Und Baldur’s Gate 3 hat das nicht nur geschafft, sondern meine Erwartungen in so ziemlich jedem Punkt übertroffen.
Es gibt keine Spielsession, nach der ich nicht am liebsten meinem gesamten Freundeskreis von meinen neuen Erlebnissen berichten will. Zu lange habe ich kein Rollenspiel gespielt, das mir so viel Entscheidungsfreiheit gibt und meine Kreativität an so ziemlich jeder Ecke belohnt, sowohl beim Rollenspiel als auch in Kämpfen.
Obendrauf kommt noch verdammt gutes Writing, das uns nicht nur großartige Companions, sondern auch fantastische Geschichten beschert – Ja, Geschichten plural, denn ich meine hier nicht nur die Hauptstory, sondern auch jede einzelne Nebenmission im Spiel, die liebevoll ausgearbeitet wurde. Lahme Sammelaufgaben und Co. suchen wir hier vergebens.
Ich habe lange überlegt, ob ich das wirklich sagen kann und will, aber es ist wahr: Baldur’s Gate 3 ist das beste RPG, das ich je gespielt habe. Daran können auch die technischen Probleme, an denen das Spiel aktuell noch leidet, nichts ändern. Ärgerlich sind sie natürlich trotzdem hier und da. Ich hoffe einfach, dass Entwickler Larian hier weiterhin so fleißig nachhält, denn dann ist BG3 wirklich bald so ziemlich perfekt.
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