Assassin's Creed: Brotherhood im Test - Test für Xbox 360 und PlayStation 3

Will Ubisoft mit der nummerlosen Fortsetzung lediglich die lukrative Assassinen-Kuh erneut melken, oder lohnt sich für Fans die Anschaffung von Assassin’s Creed 2.5?

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Dass der Kampf zwischen Assassinen und Templern noch lange nicht vorbei ist, dürfte spätestens seit dem überraschenden Ende von Assassin’s Creed 2 klar sein. Mit Assassin's Creed: Brotherhood versucht Ubisoft nun, die zahlreichen offenen Fragen zu beantworten und der Serie mit einem Mehrspieler-Modus zu neuen Höhenflügen zu verhelfen. Zeitlich knüpft Assassins Creed: Brotherhood direkt an den zweiten Teil an -- sowohl was die Abenteuer von Desmond Miles in der nahen Zukunft angeht, als auch die von Ezio Auditore im Spätmittelalter.

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Per Animus schlüpft Desmond über seine DNA in die Rolle seiner Vorfahren. [360] Per Animus schlüpft Desmond über seine DNA in die Rolle seiner Vorfahren. [360]

Zu Beginn erlebt Desmond eine kleine Überraschung: Als er aus dem Animus-Schlaf erwacht (die Maschine, die ihn in über die DNA in die Welt seiner Assassinen-Vorfahren versetzt), steht er mitten in Monteriggioni im Hier und Jetzt -- jener Stadt also, die er als mittelalterlicher Meuchelmörder Ezio schon im Vorgänger besucht hat. Das Wissen über das Örtchen hilft Desmond und seinem Team, ein sicheres Versteck vor den Templern zu finden. Abstergo plant sich den Edensplitter (ein Artefakt, mit dem man Menschen gedanklich steuern kann) zu nutze zu machen und Einfluss in der Gegenwart zu gewinnen. Um Desmond, den wahrscheinlich eizigen noch lebenden Assassinen aufzuhalten, scannen die Templer sogar das Handynetz. Lucy, Shaun, Rebecca und Desmond richten in den geheimen Katakomben der Auditore-Villa die Animus-Station ein, um möglichst schnell weiterarbeiten zu können. Und schon früh wird klar: Desmond spielt in Brotherhood eine größere Rolle, als noch im Vorgänger. So ist er beispielsweise zusammen mit Lucy unterwegs, um in die Geheimgänge der Villa zu gelangen.

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Ezio hingegen steigt gegen Ende des 15. Jahrhunderts ins Spiel ein. Nach den Geschehnissen und dem abrupten Ende von Assassin’s Creed 2 kehrt er zusammen mit Mario Auditore nach Monteriggioni zurück. Wird er eben noch als Held gefeiert, folgt schon einen Tag später die traurige Wende: Cesare Borgia und seine Truppe überrennen das Städtchen und stehlen Ezios Edenapfel. Ezio reist nach Rom, um die Borgia ein für allemal zu vernichten und sich zurückzuholen, was ihm gehört.

Ganz der Alte

Ezio auf Eroberungsfeldzug: Anschleichen... Ezio auf Eroberungsfeldzug: Anschleichen...

Wie ein Adler thront Ezio auf einem schmalen Holzbalken, weit über der Stadt auf einer. Und genau wie der majestätische Vogel auf der Jagd nach Beute, lässt sich Ezio mit ausgebreiteten Armen und flatterndem Gewand in die Tiefe fallen. Während der Adler in der Realität aber gerade noch die Kurve kriegt, bevor er auf dem Boden aufprallt, landet Ezio ungebremst in einem Heuhaufen. Wer die Serie kennt, weiß, dass ein solcher Sturz der Spielfigur nichts anhaben kann -- es ist einfach die Art und Weise, sich in Assassin’s Creed mit der Gegend vertraut zu machen. Durch jeden erklommenen Aussichtspunkt wird ein Stück der Karte synchronisiert.

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Auch sonst hat sich am Grundprinzip des Spiels nicht viel geändert: Ezio klettert, rennt und hüpft immer noch wie ein Parkour-Weltmeister über die Häuserdächer hinweg und versteckt sich inmitten von Menschengruppen, um von Feinden nicht entdeckt zu werden. Unentdeckt zu bleiben spielt abermals eine zentrale Rolle. So schleicht sich Ezio so nah wie möglich an Zielpersonen stets heran, ohne dabei Aufsehen bei den umstehenden Wachen zu erregen -- das ist auch notwendig, denn gegen größere Gegnerscharen hat unser Assassine kaum Überlebenschancen -- und manchmal ist es auch eine Missions-Vorgabe, nicht aufzufallen.

...Wachen umlegen, den Hauptmann eliminieren... ...Wachen umlegen, den Hauptmann eliminieren...

Ein Beispiel: Soldaten erpressen Schutzgeld von Bürgern, und Ezio verfolgt den langen Weg der Beutekiste. Die führt ihn schlussendlich zum dicklichen Bankier Juan Borgia, der gerade eine kleine Ansprache auf seiner eigenen Orgie hält. Hier ist nun aber allerhöchste Vorsicht geboten, denn zahlreiche Soldaten bewachen die Party. Ezio schmuggelt sich inmitten einer Gruppe von Gästen hinein und huscht anschließend von Grüppchen zu Grüppchen, um in der Menge nicht aufzufallen. Während angeheuerte Kurtisanen die Wachen ablenken, gelangt Ezio zum Hauptplatz, wo sich die dürftig bekleideten Römer zwischen Ruinen und Säulen vergnügen. Mitten unter ihnen: Juan, Ezios Ziel. Nun gilt es, den richtigen Moment abzuwarten, um den Borgia-Mann per versteckter Klinge von hinten zu eliminieren.
Das ist einer der spannenden Aufträge im Spiel, es gibt aber durchaus auch einige Missionen, die etwas einfallslos wirken und immer nach demselben Muster ablaufen: Schleichen, beschatten, zuschlagen.
Freilich hat es Ezio auch mit Aufträgen zu tun, deren Hauptziel nicht der Tod einer Zielperson ist. So soll er beispielsweise für Leonardo DaVinci Kriegsmaschinen stehlen und die zugehörigen Baupläne zerstören. Eine dieser Missionen endet in einer wilden Verfolgungsjagd, die etwas an Red Dead Redemption erinnert: Ezio flieht auf einer Kutsche vor seinen Verfolgern und ballert mit Hilfe von Leonardos Schussmaschine auf die Feinde.

...und schließlich den Borgia-Turm in Brand stecken. [360] ...und schließlich den Borgia-Turm in Brand stecken. [360]

Auch die Prince of Persia-ähnlichen Kletterrätsel sind wieder dabei. Sie erwarten Desmond vor allem, wenn er den den Aufgaben im Romulus-Versteck (ähnlich der Assassinen-Gräber in Assassin’s Creed 2) nachkommt. Geht es hinunter in einen der Dungeons, braucht es manchmal ganz schön Grips, um von einem Raum in den nächsten zu kommen, oder um riesige Abgründe im Boden zu überwinden.

Wie die Vorgänger läuft auch Assassin's Creed: Brotherhood halblinear ab. Auf der Karte werden neue Story-Missionen stets als Ausrufezeichen angezeigt. Aber auch alle Nebenmissionen, Geschäfte, Personen (so sie denn einen Auftrag für euch haben) und sonstigen Örtlichkeiten finden auf der Karte ihren Platz.

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