Über den Dächern Roms
Für Assassin's Creed: Brotherhood haben die Entwickler abermals eine ganze Stadt nachgebaut. Das virtuelle Rom im Spätmittelalter ist in etwa drei mal größer als Florenz in Assassin's Creed 2. Beinahe alle Bezirke der Metropole unterscheiden sich voneinander. Stehen in dem einen Viertel beispielsweise eher etwas ärmlichere und schon fast zerfallene Wohnhäuser, gibt es andernorts wiederum gepflegte Einkaufspassagen, umgeben von antiken römischen Gebäuden. Gerade am frühen Abend bieten diese Gebiete durch das dämmrige Licht eine gewisse romantische Grundstimmung.
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Auch die versammelten Einwohner spiegeln das Wohlhaben der jeweiligen Viertel wider: Während Ezio auf einem schön angelegten Platz vor einer Kirche etwa auf dutzende herausgeputzter, flanierender Damen und Herren trifft, gibt es in den Armenvierteln gerade mal ein paar Bettler und in Lumpen gekleidete Bürger zu sehen. Großen Respekt flößt der Vatikan ein: Hier übertrifft ein Bauwerk das andere in puncto Größe und Architektur -- aber auch in Sachen Sicherheit ist das Zentrum der katholischen Kirche ein Extrem. Obwohl es in Assassin's Creed: Brotherhood nur eine Stadt gibt (die Kurzausflüge in andere Regionen zum Ende des Spiels vernachlässigen wir hier einmal), bietet die Metropole genug Abwechslung und jede Menge zu entdecken. Darunter etwa auch einige Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum oder den Pantheon.
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Traditionell findet das Sightseeing in Assassin’s Creed von oben statt, wenn es aber darum geht, schnell von einem Ende der Stadt zum anderen zu kommen, hilft Ezio das Tunnelsystem, dessen Ausgänge er Stück für Stück freilegt. Und auch Pferde darf er nun (anders als im Vorgänger) innerhalb der Stadtmauern nutzen.
Kampfbetontes Spiel
Für Attentate besitzt Ezio seine im Ärmel versteckte Klinge, für offene Kämpfe hingegen ein Schwert oder erstmals auch schwerere Waffen, wie etwa eine Axt. Und auch Schusswaffen spielen in Assassin’s Creed: Brotherhood eine (untergeordnete) Rolle. Wer den Vorgänger gespielt hat, muss im Kampf umdenken, denn der stärkste Angriff ist nicht mehr der Konter: Der Erstschlag und die darauffolgende Trefferserie sind die effektivsten Angriffe -- das bringt mehr Schwung in die Kämpfe. Passend dazu haben die Entwickler auch die Intelligenz der Gegner überarbeitet, die nun deutlich aggressiver vorgehen. Etwas nervig ist hingegen die Verfolgerkamera, die gerade an etwas eingeengteren Plätzen manchmal nicht weiß, was sie denn nun eigentlich einfangen soll.
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Ezio erobert die ewige Stadt
Um die Stadt langsam aber sicher von den Borgia zu befreien und selbst Einfluss zu gewinnen, muss Ezio die als Borgia-Gebiet gekennzeichneten Areale erobern. Prinzipiell laufen diese Eroberungszüge immer ähnlich ab: Im Borgia-Viertel befindet sich ein als solcher erkennbarer Hauptmann, den es zu erledigen gilt. Im Anschluss daran brennt der Held den Turm der Unterdrücker nieder. Was in der Theorie erstmal eintönig klingt, stellt sich allerdings schnell als Herausforderung mit hohem Abwechslungsfaktor heraus. Grund sind die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Es kann zwar schon mal passieren, dass Ezio relativ einfach unentdeckt in das Gebiet eindringen und den Hauptmann von oben herab umlegen kann, im nächsten Areal kann das dann aber schon wieder ganz anders aussehen -- etwa, weil es nur einen Eingang gibt, das Viertel besonders gut bewacht ist, oder Ezio sich erst durch einen ganzen Dungeon kämpfen muss, um zu seinem Ziel zu kommen. Da geht einem als Spieler schon mal ganz gehörig die Pumpe, wenn man, umzingelt von Feinden, quasi in der Falle hockt.
Nach der Eroberung folgt der Wiederaufbau. Genau wie im Vorgänger leitet ihr gegen einen kleinen Obolus die Wiedereröffnung geschlossener Geschäfte wie Arztpraxen, Schmieden, Banken, Schneidereien und Kunsthandlungen ein. Von jedem Laden erhält Ezio Miete, die ihm alle 20 Minuten auf sein Konto transferiert wird. Bei der Bank kann er sich jederzeit sein Guthaben abheben. Natürlich kann Ezio auch selbst einkaufen gehen und sich beispielsweise neue Rüstungsteile und Waffen zulegen oder sein Outfit einfärben. Blöd ist nur, dass Geld schon bald keine Rolle mehr spielt, wenn man fleißig neue Geschäfte eröffnet -- weil man damit quasi überschüttet wird. Es ist dann also keine große Herausforderung mehr, sich teure Gegenstände zu leisten.
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