007 Legends im Test - Doppelnull mit nix dahinter

50 Jahre James Bond-Filme – das will gefeiert werden! Ist Activisions Ego-Shooter 007 Legends ein gutes Geburtstagsgeschenk? Wir klären es in unserem Test.

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Der wohl berühmteste Geheimagent der Welt feiert dieser Tage seinen 50. Film-Geburtstag. Passend dazu stellen Activision und Entwickler Eurocom mit 007 Legends ein Bond-Spiel in die Läden, das den Anlass entsprechend zelebrieren soll. Eines können wir jetzt schon verraten: Ein rauschendes Geburtstagsfest sieht anders aus. Doch der Reihe nach.

Das Spiel beginnt mit einer Szene aus dem neuen Kinofilm »Skyfall«. Zuviel spoilern wollen wir hier nicht, nur so viel: Für den aktuellen Bond-Darsteller Daniel Craig läuft es nicht allzu gut. Nach einem Sturz verliert er das Bewusstsein und träumt von vorherigen Einsätzen. Um genau zu sein, sind das die Bond-Ableger »Goldfinger«, »Im Geheimdienst ihrer Majestät«, »Lizenz zum Töten«, »Stirb an einem anderen Tag« und »Moonraker« - eine sechste »Skyfall«-Mission wird Anfang November per DLC nachgereicht.

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Warum gerade diese Einsätze? Die Verpackung verkauft sie als »die legendärsten Undercover-Missionen«. Darüber mag man gewiss streiten, die Auswahl ist trotzdem nicht schlecht. Bizarr: In allen Episoden wird Bond von Daniel Craig verkörpert, von Sean Connery, Roger Moore und Co. fehlt bedauernswerter Weise jede Spur. Ebenfalls unschön: Die Episoden wurden zusammenhanglos aneinander geklatscht. Ist ein Film »durch«, geht es ohne Verbindung direkt mit dem nächsten weiter.

Mit Craig müssen wir nach und nach den Oberschurken der jeweiligen Episoden (Goldfinger, Blofeld, Franz Sanchez etc.) das Handwerk legen -- und das an den Originalschauplätzen der entsprechenden Filme. Zum Beispiel brechen wir in der Goldfinger-Mission ins Fort Knox ein, meistern beim Geheimdienst ihrer Majestät eine rasante Skiabfahrt und ballern uns in Lizenz zum Töten durch eine Tempelanlage.

Stupide Schießbude

Was cool klingt, verkommt zur stupiden Schießbude. Die KI-Gegner gleichen sich oft nicht nur wie ein Ei dem anderen, sondern sind auch unglaublich dämlich. In Deckung springen die Wichte zwar regelmäßig, doch ist es meistens ein Leichtes, die Kerle dahinter zu erwischen. Die Ballerabschnitte kranken aber nicht nur an der fehlenden Intelligenz der Gegner, sondern vor allem an öder Inszenierung und Abwechslungsarmut.

Zwar funktioniert die Steuerung recht gut, trotzdem wirkt alles unglaublich uninspiriert. Coole Idee: Zu Beginn wählen wir zwischen einem klassischen Gesundheitssystem (nach einiger Zeit regeneriert sich die Gesundheit) oder einem aus heutiger Sicht fast antik wirkenden System, in dem wir Medikits und Schutzwesten einsammeln müssen.

Die Shooter-Abschnitte kranken an der dümmlichen KI der Gegner. Die Shooter-Abschnitte kranken an der dümmlichen KI der Gegner.

Neben einer ganzen Reihe von Schießprügeln (die sich an bestimmten Stellen durch Erfahrungspunkte mit Zielaufsätzen oder größeren Magazinen aufrüsten lassen) benutzt Bond auch immer wieder diverse Agenten-Gadgets, darunter seine Uhr, mit der er per Laserstrahl zum Beispiel Kameras zerstört, oder sein Handy (der Sony Ericsson-Schriftzug lässt sich nicht übersehen), mit dem wir z.B. ein Tastenfeld scannen, um über die Fingerabdrücke den Code herauszubekommen. Oder wir machen ein Foto von wichtigen Personen, etwa Gustav Graves, dem Bösewicht aus Stirb an einem anderen Tag.

Allerdings schreibt das Spiel an bestimmten Punkten vor, dass wir Objekte mit dem Handy absuchen sollen, und die einzelnen Aufgaben wiederholen sich zudem ständig. Ohnehin ist 007 Legends sehr linear, die Spielzeit mit knapp fünf Stunden dementsprechend kurz. Nach der Kampagne warten immerhin noch ein Herausforderungsmodus und ein 08/15-Mehrspieler-Modus (auch per Splitscreen) auf denjenigen, der durchhält.

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