Piranha Bytes - Historie - Alle Spiele in der Übersicht
Alle Spiele von Piranha Bytes im Überblick
Wenn es um die besten Spiele aller Zeiten aus Deutschland geht, ist eine Serie mit Sicherheit in jedem Ranking vertreten: Gothic. Anfang der 2000er-Jahre war das kleine Studio Piranha Bytes mit der Rollenspiel-Reihe hierzulande ungeschlagener König der Rollenspiele. Zur jüngsten Ankündigung von Elex fassen wir alle Spiele des Entwicklers in der Übersicht zusammen.
Gothic 1 (2001) Im Vergleich zur Konkurrenz ist das erste Gothic im Erscheinungsjahr 2001 vor allem eins: derb. Nicht ohne Grund wird das Rollenspiel heute noch für seine einzigartige Atmosphäre gerühmt – im rauen Minental gibt’s keine Fantasy-Elfen und edlen Recken, sondern Straftäter, Suffköpfe und allerhand Räuber, die uns volles Pfund aufs Maul geben wollen. Auch unser namenloser Held hat es faustdick hinter den Ohren. Zwar geht’s am Ende trotzdem drum, die Welt zu retten, aber auf dem Weg dahin sind wir oft genug ein echter Drecksack. Denn wer seine Aggressionen nicht am nervtötenden Mud ausgelassen?
Gothic 2 (2002)
Im Vergleich zu Gothic 2 ist der Vorgänger beinahe schon eine Aufwärmübung – und das nicht nur, weil die komplette Spielwelt des Erstlings auch im zweiten Teil enthalten ist. Gothic 2 denkt in jeder Hinsicht größer: Die Insel Khorinis ist riesig, es gibt mehr NPCs, Waffen, Rüstungen, Zauber und, und, und. Das Spiel punktet vor allem mit deutlich mehr Abwechslung: Wir schleichen uns durch die Hafenstadt, wagen uns ins orkbesetzte Minental, questen uns durchs Magierkloster und unternehmen später sogar eine Schiffsreise. Gothic 1 mag ein großartiges Debüt für Piranha Bytes sein, aber Gothic 2 bleibt bis heute das herausragende Meisterwerk des Studios. Dank einer lebendigen Modding-Community erscheinen bis heute neue Inhalte.
Gothic 2 – Die Nacht des Raben (2003)
Und wer dachte, Khorinis sei bereits eine umfangreiche Spielwelt, der erlebt im Addon Die Nacht des Raben sein blaues Wunder. Die zusätzliche Spielwelt, die uns in eine quasi-südamerikanische Piraten- und Aztekenwelt verschlägt, erhöht die Spielzeit locker um 20 Stunden. Darüber hinaus wird das Skill-System überarbeitet – wo man früher einfach drauf losskillen konnte, muss man sich nun genau überlegen, wie man seine Fähigkeitspunkte verteilt. Dafür bleibt das Charaktersystem auch im Lategame interessant. Die Nacht des Raben ist der abschließende Director’s Cut von Gothic 2 und nach Release kaum noch wegzudenken.
Gothic 3 (2006) Es sah so vielversprechend aus: Zusammen mit The Elder Scrolls 4: Oblivion sollte 2006 das Jahr der Rollenspielgiganten werden. Aber am Ende ist Gothic 3 für viele Fans eine herbe Enttäuschung. Die ursprüngliche Ladenversion erscheint völlig verbuggt, ruckelt selbst auf High-End-Systemen und zeigt eindrucksvoll, dass Größe eben nicht alles ist. Denn obwohl die Spielwelt im Vergleich zu Gothic 3 gigantisch ausfällt und sogar eine Wüste und den kalten Norden miteinschließt, krankt das Spiel im Detail: Die Story kann nicht ans spannende Finale des Vorgängers anknüpfen, verläuft sich in Nebensächlichkeiten und wegen der schieren Größe verkommen viele Charaktere der Vorgänger zu belanglosen Gastauftritten. Dank zahlreicher Community-Patches ist Gothic 3 mittlerweile zu einem guten Rollenspiel gereift, ein würdiger Nachfolger zum großartigen zweiten Teil ist es aber bis heute nicht. Publisher Jowood entzieht Piranha Bytes daraufhin die Lizenz, das rettet die Gothic-Marke aber nicht – ganz im Gegenteil.
Risen (2009) Piranha Bytes lernt aus den Fehlern von Gothic 3 und rudert zurück: Das neue Spiel soll sich mehr wie Gothic 2 anfühlen, kleinere Spielwelt, dafür mehr Liebe zum Detail. Aus Lizenzgründen heißt das Ergebnis zwar nicht mehr Gothic, sondern Risen – aber im Geiste und im Gameplay knüpft es mehr als deutlich dort an. Wir landen als schiffbrüchiger Namenloser auf einer Insel, schließen uns einer von drei Fraktionen an – darunter Banditen – und enthüllen die Geheimnisse des bebenden Vulkan-Eilands. Risen erfindet gegenüber den Quasi-Vorgängern zwar kein Rädchen neu, ist für sich aber ein sehr guter Ableger des Gothic-Spielprinzips.
Risen 2: Dark Waters (2012) Der Nachfolger zu Risen legt einen thematischen Sprung hin: Statt High Fantasy gibt’s jetzt ein Piraten-Karibik-Setting mit Vodoo, Segelschiffen und einer eigenen Crew. Nachdem der Namenlose nach den Ereignissen des Vorgängers schwer alkoholabhängig geworden ist, muss er in Risen 2: Dark Waters wieder von vorne anfangen und all seine Fähigkeiten erneut lernen. Macht aber nix, das gibt’s uns die Chance, das Schwert mit dem Degen zu tauschen oder voll auf mysteriöse Inselmagie zu setzen. Auch wenn Risen 2 ein neues Setting bietet, bleibt es spielerisch eng an den Vorgängern.
Risen 3: Titan Lords (2014) Risen 3 lässt sich als eine Art Best-Of der Risen-Spiele begreifen: Von Teil Zwei übernimmt es das Schiffskonzept und die Reise über verschiedene Inseln. Im Kern nähert es sich aber deutlicher dem Erstling und damit auch dem klassischen Gothic-Spielgefühl an: Große, exotische Fantasy-Areale mit einer freien Auswahl aus Schwertern, Säbeln, Zaubern und Fernkampfwaffen. Risen 3: Titan Lords ist ein sehr gelungener Abschluss der Risen-Trilogie.
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