Einleitung Die Anzahl von freundlich gesinnten Alienvölkern in Filmen und Computerspielen kann man leicht an einer Hand abzählen, aber bösartige Außerirdische scheinen in jedem Winkel des Universums zu lauern. Auch in den Spielen der X-COM-Serie – X-COM steht für Extraterrestrial Combat Force - kommen die Fremden nicht in Frieden und müssen in einer Mischung aus Strategie, Basisbau und rundenbasierten Taktik-Kämpfen aufgehalten werden.
Aufgrund der Beliebtheit der X-COM-Spiele erscheint ab 2003 die UFO-Serie (UFO: Aftermath, UFO: Aftershock, UFO: Afterlight, UFO: Extraterrestrials), die zwar das Spielprinzip übernimmt, sonst aber nichts mit den ursprünglichen Titel zu tun hat und deshalb hier nicht näher vorgestellt wird. Wir zeigen die erfolgreiche Original-Serie von ihren Anfängen bis heute.
UFO: Enemy Unknown (1994) Der erste Teil der X-COM-Reihe von Microprose erscheint 1994 als UFO: Enemy Unknown für den PC – in Japan und Amerika heißt das Spiel X-COM: UFO Defense, auf der Playstation X-COM: Enemy Unknown.
Weil sich kurz vor der Jahrtausendwende sich die Meldungen von außerirdischen Entführungen und Angriffen häufen, entschließen sich die Vereinten Nationen dazu, eine eigene Eingreiftruppe zu gründen, die den Aliens entgegentreten und mehr über sie herausfinden soll – der Spieler übernimmt die Leitung dieser Spezialeinheit.
Enemy Unknown teilt sich in zwei unterschiedliche Spielansichten: Auf einer Weltkarte (Geoscape) sehen wir feindliche Streitkräfte und managen die Basen von X-COM, wo wir Forschungsaufträge erteilen, unsere Truppen ausrüsten oder Patrouillen einteilen. Wenn es zu einem der rundenbasierten Kämpfe kommt, wechselt das Spiel in eine isometrische Draufsicht (Battlescape).
Nach siegreichen Schlachten oder taktischen Rückzügen, werden zufällige Attribute der Teammitglieder gesteigert. Außerdem können wir so Alienartefakte erbeuten, die sich erforschen oder verkaufen lassen.
X-COM: Terror from the Deep (1995) Der zweite Serienteil, X-COM: Terror from the Deep von 1995, spielt einige Jahrzehnte nach den Ereignissen des Vorgängers. Gefahr droht diesmal nicht aus dem Weltall, sondern aus dem Meer, in dem vor 65 Millionen Jahren ein außerirdisches Raumschiff abgestürzt ist – der wahre Grund für das Aussterben der Dinosaurier!
Das Spielprinzip aus dem ersten Teil mit seiner Zweiteilung aus Basisverwaltung und taktischen Kämpfen wird im Grunde übernommen, aber mit einer Vielzahl neuer Waffen, Technologien und Planungsmöglichkeiten in fast allen Bereichen verbessert. Zusätzlich zum Geschehen auf der Erdoberfläche spielt sich der Kampf gegen die Aliens auch unter Wasser ab.
Zur Legende unter den Fans wird das zweite X-Com vor allem durch seinen extrem hohen Schwierigkeitsgrad. Wer zu Beginn des Spiels zu oft in Missionen versagt, kann zwar weiterspielen, wird jedoch im späteren Verlauf vor immer größere Probleme gestellt, weil er die Aliens weder abschießen, noch seine eigenen Basen erfolgreich verteidigen kann – ohne vorher zurechtgelegten Masterplan ist das Spiel fast nicht zu schaffen.
X-COM: Apocalypse (1997) 1997 kommt X-COM: Apocalypse als dritter Teil der Serie auf den Markt. Die Menschheit hat die außerirdischen Meeresbewohner zwar besiegen können, aber durch die Sprengung ihres Raumschiffes eine weltweite Klimakatastrophe ausgelöst. Die X-COM-Agenten werden auf den Plan gerufen, als Aliens die wenigen verbleibenden Megastädte angreifen.
Eine Stadtkarte (Cityscape) ersetzt die globale Ansicht aus den Vorgängern. Neben grafischen Verbesserungen und einigen neuen taktischen Möglichkeiten – wir müssen Kollateralschäden vermeiden und begegnen klügeren Aliens – haben wir zum ersten Mal die Möglichkeit, zwischen rundenbasierten oder in Echtzeit ablaufenden Schlachten zu wählen.
X-COM: Interceptor (1998) X-COM: Interceptor erscheint 1998 und verlegt das Spielgeschehen in den Weltraum, wo sich die Menschen mit den Aliens aus dem ersten Teil um Rohstoffe streiten. Der Basisbau der Vorgänger bleibt erhalten und wird auf mehrere Planeten und deren Oberfläche ausgedehnt, aber die rundenbasierten Kämpfe fallen komplett weg.
Stattdessen stellen wir uns den Aliens in Raumschlachten im Stil typischer Weltraumsimulationen, um Handelsrouten zu blockieren, Flotten abzufangen oder besondere gegnerische Raumschiffe zu kapern.
Als erstes Spiel der Reihe bietet Interceptor einen Multiplayer-Modus. Mit nur 30.000 verkauften Exemplaren scheitert das Spiel jedoch wirtschaftlich.
X-COM: First Alien Invasion (1999) Der Play by Mail-Ableger X-COM: First Alien Invasion von Hasbro Interactive kommt 1999 auf den Markt. Das Konzept der Vorgänger ist für das Mailsystem stark vereinfacht und bietet nur noch wenige taktische Möglichkeiten (Laufen, schießen, Kisten öffnen). Nach der Schließung von Hasbro werden auch die Mailserver heruntergefahren und die Spieler müssen auf Communityhilfen zurückgreifen.
X-COM: Enforcer (2001) X-COM: Enforcer erscheint 2001 als Third-Person-Shooter. Die Rahmenhandlung ist in die Ereignisse des ersten Spiels eingebettet und schickt uns in der Rolle eines speziell für die Alienjagd entwickelten Roboters (Enforcer) in den Kampf gegen die Aliens.
Getötete Außerirdische und erfolgreiche Rettungsaktionen geben Erfahrungspunkte, die zwischen den Einsätzen in Waffen- und Rüstungsverbesserungen investiert werden können. Im Gegensatz zu den anderen Teilen der Serie liegt der Schwerpunkt von Enforcer nicht auf Taktik, sondern relativ einfachen Rätseln und Kämpfen gegen Horden von Gegnern.
XCOM: Enemy Unknown (2012) Seit 2008 arbeitet Firaxis an XCOM: Enemy Unknown, das 2012 für den PC, die Playstation 3, die Xbox 360 sowie iOS und Android erscheint. Das Spielprinzip folgt dem des ersten Serienteils mit einigen Änderungen – wir managen nur noch eine X-COM-Basis anstelle vieler und müssen im Kampf Deckung, Sichtlinien und Sperrfeuer beachten.
Neben der Kampagne bietet XCOM auch einen Mehrspieler-Modus, in dem wir uns ein Team aus Aliens und/oder Menschen zusammenstellen und gegen andere Eingreiftrupps antreten. Wie im Singleplayer-Modus sammeln unsere Soldaten durch solche Gefechte Erfahrung, mit der wir ihre Fähigkeiten nach und nach verbessern können.
XCOM / The Bureau: XCOM Declassified (2013) 2010 kündigt der Entwickler 2K Marin auf der E3 einen taktischen First-Person-Shooter im X-COM-Universum an. Das Spiel sollte auf dem PC, der Playstation 3 und der Xbox 360 erscheinen und spielt im Jahr 1962, also vor den Ereignissen der Originalserie.
Als FBI-Agent müssen wir uns einer außerirdischen Bedrohung stellen, um die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren. Nach etlichen Verschiebungen wurde das bislang nur als XCOM betitelte Spiel allerdings zum Third-Person-Shooter umgebaut. Das Ergebnis: das spielerisch eher durchwachsene The Bureau: XCOM Declassified.
XCOM: Enemy Within (2013) Enemy Within ist das erste und einzige Add-On von XCOM: Enemy Unknown und erscheint ein Jahr nach dem Originalspiel. Neu ist die gegnerische Fraktion EXALT, eine opportunistische Terror-Organisation. Diese will nach der Alien-Invasion über die Erde herrschen, XCOM muss sich also auch der Kollaborateure annehmen.
Ebenfalls neu: Um den Vorteil zu erlangen, können wir die Gliedmaßen unserer Soldaten amputieren und sie Stück für Stück in Cyborgs verwandeln. Zudem wird der Schwierigkeitsgrad ordentlich angezogen. Für neue Ausrüstung und Forschungen benötigen wir MELT - die Ressource findet sich in Missionen, verschwindet aber nach einer gewissen Anzahl an Zügen.
Enemy Within setzt ganz auf harte Entscheidungen, die uns ständig unter Druck setzen. Wir verzichten entweder auf Ressourcen oder riskieren das Leben unserer Kämpfer für das große Ganze; haben wir genug MELT, geht es darum, wie menschlich unsere Soldaten bleiben, um die Menschheit zu verteidigen.
XCOM 2 (2016) XCOM 2 spielt zeitlich einige Zeit nach dem ersten Teil. Die Invasion der Aliens war erfolgreich und die Außerirdischen haben die Menschheit unterjocht, bis zur Handlung von Enemy Within kam es erst gar nicht.
In einem quasi perfekten Utopia mangelt es an nichts, aber natürlich ist das nur eine Fassade. Dahinter nämlich werden die Menschen genetischen Modifikationen unterzogen - wie einst die verschiedenen Alien-Völker der Invasoren.
XCOM kämpft weiterhin gegen die Aliens, nun aber aus dem Untergrund, denn die Truppe wurde von den Alienherrschern als Terror-Organisation gebrandmarkt, der Ruf als Beschützer der Menschheit existiert nicht mehr. Folglich setzen wir in den Missionen auf Stealth-Mechaniken, um in der Bevölkerung kein Aufsehen zu erregen.
Überraschend: Nachdem die beiden Vorgänger noch für alle Plattformen erscheinen, kommt XCOM 2 ausschließlich für den PC auf den Markt.
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