Die Siedler-Serie Die Siedler werden erwachsen! Seit 18 Jahren gibt’s die Aufbau-Serie nun. Begleiten Sie uns auf eine Diashow durch alle sieben Teile, acht Addons, zwei Remakes und ein Remake-Addon. Erleben Sie Duelle mit zwei Mäusen – und den versautesten Kopierschutz aller Zeiten!
Die Siedler (1993) Putzige Comicgrafik, ein ausgeklügeltes Ressourcensystem und das gute alte Wegenetz – die Siedler mag man auf Anhieb. Schon damals müssen wir Brot, Wurst und Fisch für die Bergleute ranschaffen, und das Wort »wuseln« findet zurück in die deutsche Sprache. Die PC-Fassung kommt übrigens erst ein Jahr nach der Amiga-Version heraus und wurde von Massive Development (Schleichfahrt, Aquanox) umgesetzt.
Die Siedler Im Multiplayer: Neumodischer Schnickschnack wie Weh-LAN oder dieses Internetz? Braucht kein Mensch! Damals reichen zwei Mäuse, um gemeinsam vor einem Rechner zu siedeln. Entweder gegeneinander oder kooperativ – dann steuert zum Beispiel ein Spieler den Gebäudebau, der andere das Militär. Der englische Titel lautet noch nicht The Settlers, sondern »Serf City – Life is Feudal«.
Die Siedler 2 (1996) 256 Farben, Gouraud Shading, SVGA, stolze 1.024 mal 768 Pixel – drei Jahre Später fahren die Siedler schweres Grafik-Geschütz auf! Spielerisch gibt’s von allem etwas mehr, darunter vier spielbare Völker, die sich aber nur optisch unterscheiden, Seefahrt sowie die obligatorischen neuen Gebäude und Berufe – allen voran der Jäger, der zusammen mit seinem Fischerkumpel für die Basisnahrung sorgt.
Die Siedler 2: Mission CD (1996) Tja, damals hießen Addons noch ganz spießig Mission CD, Erweiterungs-Pack und so. Wahnsinnig viel Neues war hier allerdings auch nicht drin, stattdessen schickt uns die CD auf einen Siedel-Kreuzzug um die ganze Welt. Alle Kontinente sollen wir erobern, die Karten sind entsprechend riesig und mal verschneit (Grönland), mal verwüstet (Afrika).
Die Siedler 3 (1998) Ein Aufschrei geht durch die Siedelgemeinde – die Straßen sind weg! Einfach so! Stattdessen trampeln die Siedler nun ihre eigenen Pfade: Wenn eine Transportstrecke besonders oft abgelatscht wird, entstehen mit der Zeit Wege. Auch das Militär wird jetzt direkt gesteuert (schließlich ist Echtzeit-Strategie gerade schwer in Mode), zudem gibt’s Kanonen, Ballisten und Katapulte als Gebäudezerbrösler.
Die Siedler 3 Die Siedler 3 hat einen der coolsten Kopierschutze aller Zeiten: Bei Raubkopien produzieren die Eisenschmelzen… Schweine. Mit denen lassen sich natürlich keine Waffen herstellen und somit keine Sektoren erobern – Sauerei! Auch gepflanzte Bäume wachsen nicht komplett aus, sodass irgendwann das Bauholz futsch ist. Uncool: Einige CD-Laufwerke »erkennen« auch Original-Scheiben als Raubkopie, unter anderem in unserer Redaktion.
Die Siedler 3: Mission CD (1999) Weniger einfallsreich, dafür ordentlich schwer kommt schon vier Monate später das erste Addon daher. Das liegt vor allem daran, dass Blue Byte sämtliche taktischen Möglichkeiten kombiniert: Unsere Priester müssen Siedler auf ferne Inseln fliegen lassen, während wir Invasionen abwehren und um jeden Goldbaren und Quadratmeter Bauland kämpfen – alles in einer einzigen Mission. Mit Patch 1.6 gibt’s deswegen einen Extra-Button, mit dem man den Schwierigkeitsgrad runterregeln kann. Was wir natürlich nie tun würden.
Die Siedler 3: Das Geheimnis der Amazonen (1998) Nach Römern, Asiaten und Ägyptern kommt ein neues Volk hinzu – nämlich die, genau, Amazonen. Die sind honigsüß, denn als neuen Betrieb gibt’s jetzt den Imker, der aus Bienenstöcken Honigmet gewinnt. Viel brachialer ist da aber der Riesengong, mit dem sich vortrefflich Feindbauten akustisch zerlegen lassen – und das schon vier Jahre vor DSDS!
Die Siedler 4 (2001) Erst drei Jahre später geht’s weiter – und dafür hat sich recht wenig getan. Zumindest auf den ersten Blick, denn optisch ähnelt Teil 4 seinem Vorgänger wie eine Knubbelnase der anderen. Dafür gibt’s jetzt eine sinnvolle Zoomfunktion sowie das Dunkle Volk, das die bunte Siedlerwelt Bitterfeld-artig in graue Ödnis verwandelt. Zum Glück haben wir die neuen Gärtner, die alles wieder in den grünen Bereich pflegen.
Die Siedler 4: Mission CD (2001) Stolze fünf neue Kampagnen für Mayas, Römer und Wikinger bringt das erste Addon – und endlich den langersehnten Editor nebst Zufallskarten-Generator. Die Erweiterung ist anspruchsvoll und stark geskriptet, aber längst nicht mehr so unverschämt schwer wie die beiden Addons des Vorgängerspiels.
Die Siedler 4: Die Trojaner und das Elixier der Macht (2001) Das zweite Addon hat nicht nur einen kaugummilangen Titel, sondern auch einen Trojaner. Ganz viele sogar. Das neue Volk lebt abstinent, statt sich wie die anderen drei mit Alkohol zu pushen, mögen die Trojaner lieber Sonnenblumenöl. Dafür setzen sie Rucksack-Katapultträger als Fernkämpfer ein, während Erzfeid Morbus fliegende Truppentransporter namens Manakopter an die Fronten wirft. Abgedreht, aber wieder richtig spannend!
Die Siedler 5 (2004) Wieder drei Jahre später ist »Schluss mit knuddelig«, so unsere damalige Überschrift im GameStar-Test. Das Erbe der Könige ist optisch der bisher schönste Serienteil, gleichzeitig schmeißt er wahnsinnig viel über den Haufen. Die Gefechte sind mit 20 Truppentypen und Heldenunterstützung deutlich anspruchsvoller, während das gemächliche Wirtschaftssystem vereinfacht und beschleunigt wurde. Ach ja: In 3D ist das Ganze auch noch.
Die Siedler 5: Nebelreich (2005) Das erste der beiden Addons bringt unter anderem neue Helden mit. Darunter Hexe Kala, die mit einem Nebelzauber massenweise Gegner erledigt. Dazu kommen neue Technologien – allen voran Brücken, die in den Missionen eine große Rolle spielen. Fieserweise lassen sich die teuren Dinger auch sprengen, indem man einen Dieb Bomben platzieren lässt.
Die Siedler 5: Legenden (2005) Normalerweise brachte das erste Addon zu einem Siedler-Spiel überwiegend neue Missionen, aber wenig echte Neuerungen – die kamen erst mit der zweiten Erweiterung. Bei Teil 5 ist’s andersrum, hier schwächelt das zweite Addon derbe. »Hart an der Grenze zur Unverschämtheit« urteilen wir daher, denn Küstenlandschaften und Leuchttürme sind schon die bahnbrechendsten Neuheiten. Gähn.
Die Siedler 6 (2007) Kommando zurück! Nach dem unpopulären, kampflastigen Ausflug in die Echtzeit-Strategie kehrt »Aufstieg eines Königreichs« wieder zu den Wurzeln zurück – und fügt einen dicken Batzen Anno hinzu. Denn Ihre Untertanen sind jetzt anspruchsvoller, sie wollen immer bessere Kleidung, Nahrung, Unterhaltung und Sauberkeit. Sogar Weibsvolk fordern sie! Auf Festen kann sich nämlich jeder Siedler ein Frauenzimmer angeln, natürlich nur wegen der höheren Produktivität. Denn die Dame des Hauses kann sich ums Putzen kümmern, während Männe malocht.
Die Siedler 6: Reich des Ostens (2008) Römer? Hatten wir schon x-mal. Wikinger? Auch. Mayas, Trojaner, Ägypter? Gab’s schon. Mist! Wie wär’s mit Indern, die können doch so gut mit Computern? So ungefähr muss die Planung dieses Addons gelaufen sein. Das ist in Indien angesiedelt (sic!), alle naselang verwandeln Monsunregen liebliche Flüsse in rauschende Ungeheuer, sodass unsere Lieferrouten und Angelruten gefährdet sind. Die obligatorische Neu-Heldin und hauptberufliche Mogultochter Saraya juckt das wenig, denn die Bevölkerung hilft ihr gern mit Goldgeschenken und Zufallspaketen.
Die Siedler 7 (2010) Jetzt geht‘s noch weiter zurück an die Wurzeln! Teil Nummero sieben orientiert sich stark an Siedler 2, inklusive wieder komplexerer Produktionsketten. Die Fernsicht ist genial, das Punktesystem auch: Für bestimmte Leistungen (Sektor erobert, Schmuckgebäude errichtet und so) gibt’s Prestigepunkte. Die wiederum liefern uns handfeste Vorteile, etwa bessere Befestigungen oder Geologen, die erschöpfte Minen wieder auf Vordermann bringen. Vor allem im Multiplayer ist die Punktehatz absolut klasse!
Die Siedler 2 – Die nächste Generation (2006) Und dann waren da noch diese Remakes von Siedler 2, die das alte Spielprinzip eins zu eins in aktuelle 3D-Optik packen. Neuerungen gibt’s hingegen kaum, lediglich die Steuerung wird dezent verbessert. Kaufen muss man sich das nicht wirklich, denn das Original läuft unter Windows nach wie vor prima.
Die Siedler 2 – Die nächste Generation: Wikinger (2007) Jetzt wird’s lustig. Ein Addon zu einem Remake, zu dessen Original es kein Wikinger-Addon gab? Egal, Ubisoft bringt’s trotzdem, in den zwölf neuen Missionen müssen unsere Nordmänner Piraten vertreiben. Einen Kartengenerator für den Editor gibt’s auch, aber keine spielerischen Neuerungen.
Die Siedler 2 – Aufbruch der Kulturen (2008) Siedler 2, die Dritte! Doch anders als im Remake von 2006 liefert Funatics diesmal keine Eins-zu-Eins-Umsetzung, sondern baut neue Ideen ein. Bajuwaren, Schotten und Ägypter sollen in einer etwas krampfhaft witzigen Story Olympische Spiele organisieren, um die Götter zu besänftigen. Während Rahmenhandlung und Dialoge eher dämlich daherkommen, sind die Missionen schön abwechslungsreich, und die drei Völker spielen sich tatsächlich jeweils anders. Dafür nervt die verschlimmbesserte Steuerung.
Die Siedler Online (2010)
Im Jahr 2010 startet mit Die Siedler Online ein Browsergame-Ableger der Serie. Der Free2Play-Ableger orientiert sich mehr am Ur-Siedler – es geht also wieder etwas gemächlicher zu als im flotten siebten Teil der Serie. Der Shop bietet gegen echtes Geld vor allem Rohstoffe oder bessere Experten – doch bringen diese keine unfairen Vorteile. Selbst ein »Kampfgestählter General« für sehr happige vier bis sechs Euro kämpft nicht besser, sondern erholt sich lediglich schneller von Niederlagen. Generell spart der Einkauf im Shop vor allem Zeit.
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