Die 20 wichtigsten Interplay-Spiele - Wasteland, Fallout, Baldur's Gate
Mindshadow (1984) Das erste Interplay-Spiel war eine Adventure-Auftragsarbeit für Activision. Robert Ludlums »Bourne«-Romane inspirierten zur geheimnisvollen Gedächtnisverlust-Story, die durch flott aufgebaute Bilder illustriert wird. Textparser und Puzzles sind nichts Weltbewegendes, doch unterm Strich war das Debüt des neuen Studios geglückt.
Borrowed Time (1985) Von den weiteren Activision-Adventures (insgesamt entwickelte Interplay deren vier) ist dieser Krimi noch erwähnenswert. Anklickbare Substantive und Verben helfen bei der Bildung von Kommandoeingaben, quasi eine Vorstufe moderner Point&Click-Bedienung. Die Geschichte um Privatdetektiv Sam Harlow ist zudem recht witzig.
The Bard’s Tale (1985) Nach heutigen Maßstäben umständlich und bockschwer, aber auf dem C64 war’s die perfekte Dungeon-Crawler-Einstiegsdroge. Skara Brae und seine gefährliche Unterwelt machten süchtig, einige Bardenlieder können Veteranen 30 Jahre später noch im Schlaf nachpfeifen. Höhepunkt der Trilogie war Bard’s Tale 3 von 1988 (mit innovativem Automapping!).
Wasteland (1988) Das simple Runden-Kampfsystem mit den animierten Gegnerbildchen erinnerte an The Bard’s Tale, aber ansonsten war alles ganz anders in der betörenden, verstörenden Endzeit-Welt. Klassenloses Skill-System und Entscheidungen mit Konsequenzen: Der Opa der Fallout-Serie machte bereits viele wichtige Serienmerkmale vor.
Battle Chess (1988) Interplays Debüt als Publisher war »nur« eine aufwändig animierte Schachvariante, aber ungemein erfolgreich. Vor allem dank lukrativer OEM-Deals wurde der massenmarkt-freundliche Titel ein kommerzieller Hit. Noch komischer als die Todesanimationen der Schachfiguren wirkt aus heutiger Sicht die Indizierung von Battle Chess in Deutschland.
Neuromancer (1988) Interplay traute sich etwas mit dem offiziellen Spiel zu William Gibsons Cyberpunk-Roman. Die ungewöhnliche Mischung aus Abenteuer und Rollenspiel macht uns zum Daten-Cowboy in Chiba City. Die Handlung wechselt zwischen Realwelt-Stadt und Cyberspace, in dem wir KIs bekämpfen, um an geschützte Informationen zu gelangen.
Dragon Wars (1989) Dieser Titel hätte eigentlich das vierte The Bard’s Tale sein sollen, doch Knatsch mit Markeninhaber Electronic Arts sorgte für eine Wandlung zum ersten (und letzten) Dragon-Wars-Spiel. Traditionelles Fantasy-Rollenspiel mit größerem Grafikfenster, neuem Skill-System, guter Puzzledichte und dem vertrauten simplen Barden-Kampfsystem.
Bard’s Tale Construction Kit (1991) Dieser Nachtrag zur klassischen Fantasy-Trilogie enthält neben einem neuen Kurz-Szenario auch komfortable Tools, um eigene Labyrinthe, Monster und Abenteuer zu erfinden. Die damit generierten Eigenbau-Rollenspiele sind ohne das Construction Kit lauffähig. Dieser Baukasten ist ein gefundenes Fressen für kreative Barden-Nostalgiker.
Star Trek 25th Anniversary (1992) Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise in sieben kompakten Adventure-Episoden. Nicht nur nach Vulkanier-Maßstäben logische Rätsel und tolle Star-Trek-Atmosphäre machen die Einsätze von Kirk, Spock und McCoy vergnüglich. Beim Nachfolger Judgment Rites lassen sich die nervigen Weltraum-Actionsequenzen überspringen.
The Lost Vikings (1992) Nach diversen Konvertierungsjobs durfte die Blizzard-Keimzelle Silicon & Synapse auch eigene Spiele für Interplay entwickeln, zum Beispiel dieses Plattform-Puzzlespiel mit einem witzigen Wikinger-Trio. Wir wechseln zwischen Erik, Baleog und Olaf, um durch Einsatz ihrer Spezialfähigkeiten den Levelausgang zu erreichen. Feine Spielidee, putzige Grafik.
Buzz Aldrin’s Race Into Space (1993) Von Interplays Strategie- und WiSim-Versuchen (Castles, Rags to Riches) blieb mir das Wettrennen um die erste Mondlandung am angenehmsten in Erinnerung. Wahlweise auf amerikanischer oder sowjetischer Seite erforschen wir Technologien, bilden Astronauten aus und bejubeln gelungene Raketenstarts. Solides Gameplay, spannendes Thema.
Rock’n Roll Racing (1993) Das zweite Action-Rennspiel von Silicon & Synapse (Vorgänger RPM Racing erschien nicht in Europa). Munteres Rundkursgekurve mit Extrawaffen und Auto-Tuning, spielerisch inspiriert von Racing Destruction Set und RC Pro-Am. Betont unrealistisch, aber vor allem zu zweit spaßig. Für den Rock’n’Roll sorgen lizenzierte Songs wie Born to be Wild.
Descent (1994) Was haben wir damals über dieses innovative 3D-Actionspiel gestaunt! Statt eines weiteren Doom-Klons sorgte Parallax Software für anspruchsvolle Raumschiffgefechte in Tunnelsystemen. Neben der freien Steuerung in sechs Richtungen beeindruckte der Netzwerk-Modus. Der Nachfolger von 1996 ist gelungen, während Descent 3 (1999) enttäuschte.
Fallout (1997) Zynisch, brutal, humorvoll und grenzenlos offen war diese postapokalyptische Welt, die keine klaren Gut-Böse-Grenzen kannte und uns in regelmäßigen Abständen zum Staunen, Lachen oder Fluchen brachte. Der Nachfolger von 1998 hatte weniger Bugs und Macken, aber das originale Fallout sorgte für jenes besondere »Das ist mal was ganz anderes«-Gefühl.
Starfleet Academy (1997) Wenn man die Star-Trek-Lizenz hat, will man das Weltraum-Actiongenre nicht kampflos X-Wing und Wing Commander überlassen. Bemerkenswert waren die speziell fürs Spiel gedrehten Filmszenen mit William Shatner und anderen Stars der TV-Serie. Der Nachfolger Klingon Academy (2000) ist spielerisch noch etwas ausgereifter.
Baldur’s Gate (1998) Bioware setzte den neuen Gold-Standard für Rollenspiel-Epen. Die pausierbaren Echtzeitkämpfe sogen für eine hervorragende Mischung aus Taktik und Action, dazu gibt’s eine Top-Story mit unvergesslichen Helden, komfortable Bedienung und liebevolle Pixelgrafik. Noch mehr Stunden konnte man beim tollen Nachfolger von 2000 versenken.
Planescape Torment (1999) Im Vergleich zur traditionellen Fantasy der Forgotten Realms wirkte das Planescape-Universum frisch und fremdartig. Mit bizarren Charakteren und anspruchsvoller Story bietet Torment ein ganz eigenes Rollenspiel-Erlebnis. Man muss aber eine Vorliebe dafür haben, stattliche Textmengen zu lesen – das Spiel ist etwas geschwätzig.
Icewind Dale (2000) Bei Interplay wurden Zeit und Geld knapp, statt einer neuen Engine für Fallout 3 wurde deshalb diese Adaption von Biowares Infinity-Technologie entwickelt. Das Ergebnis ist eine Art Baldur’s Gate light mit weniger Story und einer hohen Dichte an herausfordernden Kämpfen. Gewann keine Originalitätspreise, konnte aber motivieren.
Giants: Citizen Kabuto (2000) Ausgelassenes Actionspektakel mit drei abwechslungsreichen Protagonisten. Erst ballern wir mit Baz und seiner Söldnerbande, dann ist die zauberhafte Delphi dran, und schließlich stapft man als Riese Kabuto über die kunterbunte Landschaft. Zensiert wurde auf beiden Seiten des Atlantiks: grünes Blut in Deutschland, bedeckter Busen in den USA.
Baldur’s Gate: Dark Alliance (2001) Action-Rollenspiel für Konsolen, das mit der Baldur’s-Gate-Serie auf PC nur den Namen gemeinsam hat. Das Echtzeit-Gemetzel erinnert vielmehr an die Diablo-Serie, mit allen Vor- und Nachteilen: Story und Anspruch reduziert, dafür spielt es sich flott und ist leicht zugänglich. Gut gemacht und spaßig (wenn man das Namenssakrileg verzeihen kann).
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