Zombie Army Trilogy im Test - Überleben statt überlegen

Zombie Army Trilogy pfeift auf jede Art von Taktik und setzt auf Kopfschüsse am laufenden Band. Solospieler stehen aber schnell vor einem Problem, wie wir im Test herausgefunden haben.

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Adolf Hitler hat ein Problem: Der Zweite Weltkrieg ist so gut wie verloren, die Alliierten fallen von allen Seiten ins Deutsche Reich ein. Also greift der Diktator in Zombie Army Trilogy nach dem letzten Strohhalm: Eine Armee untoter Soldaten - wer sonst - soll die Wende bringen und Europa überrennen. Nur eine Gruppe von wackeren Scharfschützen kann Hitler und seine Zombie-Armee jetzt noch stoppen.

Die »Geschichte« von Zombie Army Trilogy klingt nicht nur nach B-Movie, sondern nimmt sich auch genauso ernst, nämlich gar nicht. Großes sollte man von dem Plot ohnehin nicht erwarten, vielmehr dient er nur als loser Aufhänger. Hitler schickt Zombies, Zombies müssen sterben, Hitler muss sterben - mehr muss man nicht wissen.

Die deutsche Version
Zombie Army Trilogy erscheint in Deutschland mit einer USK-Freigabe ab 18 Jahren. Der Gewaltgrad des Spiels wurde nicht beschnitten, auch in der deutschen Version gibt es die X-Ray-Cam, abgetrennte Gliedmaßen und Blutfontänen. Die verfassungsfeindlichen Symbole wurden dagegen komplett entfernt.

Die Perfektion des Kopfschusses

In der Rolle eines der acht Kämpfer, die sich aber allesamt gleich spielen, müssen wir uns durch 15 (alle schon zu Beginn anwählbaren) Storylevel kämpfen, um dem untoten Treiben ein Ende zu setzen. Zehn Abschnitte dürften zumindest PC-Spielern schon bekannt sein, denn die ersten beiden Teile von Zombie Army erschienen vor knapp zwei Jahren bereits auf dem PC, lediglich der dritte Teil ist neu. Ärgerlich: Letzterer lässt sich nicht separat herunterladen, sondern ist ausschließlich in der Trilogy erhältlich.

Die X-Ray-Cam verfolgt die Kugel bis ins Ziel und zeigt dort deren zerstörerische Kraft. Die X-Ray-Cam verfolgt die Kugel bis ins Ziel und zeigt dort deren zerstörerische Kraft.

Am Spielablauf hat sich nichts geändert: Entwickler Rebellion schmeißt sämtliche taktischen Ansätze aus der Sniper-Elite-Serie über Bord. Kein Schleichen, kein Verstecken, kein minutenlanges Ausspähen von Laufwegen. Stattdessen heißt es in Zombie Army Trilogy »Gut gezielt und gib ihm! «. In den streng linearen Levels wie einem verlassenen Dorf oder in dunklen U-Bahn-Schächten wankt Zombiewelle um Zombiewelle unerbittlich auf uns zu.

Körpertreffer halten die Biester nicht auf und erledigen sie erst mit der fünften oder sechsten Kugel. Also hilft nur eins: Kopfschüsse. Durch unser Zielfernrohr nehmen wir die Untoten aufs Korn und sehen zu, wie unsere Projektile ihre Visagen in rote Matschsuppe verwandeln. Wir sind sicher: Mehr zerplatzte Birnen gibt es auch nicht, wenn ein LKW in einen Gemüseladen rauscht.

Aus der Sniper-Serie sind die Möglichkeit, die Luft anzuhalten und die X-Ray-Kamera mit an Bord, Letztere verfolgt die Kugel bis ins Ziel und dokumentiert kritische Treffer fast schon genüsslich - das sorgt insbesondere bei großen Distanzen für ein unglaublich befriedigendes Gefühl.

Überhaupt perfektioniert, ja zelebriert Zombie Army Trilogy den Kopfschuss wie kaum ein anderes Spiel, auch weil Steuerung und Mechanik hervorragend funktionieren. Für den Nahkampf haben die acht Charaktere Schrotflinten, MGs und Pistolen dabei, außerdem lassen sich mit Dynamit, Granaten oder Explosionsfallen nette Hinterhalte für die untote Nazi-Bande legen - im Test haben wir das allerdings nur vereinzelt benutzt. Hin und wieder munitionieren wir in einem Versteck neu auf - danach geht's weiter mit dem fröhlichen Rübe-runter-schießen.

Diesen Bildschirm sieht man in Zombie Army Trilogy zu mindestens 80 Prozent. Aus der Ferne lassen sich die Untoten am besten erledigen. Diesen Bildschirm sieht man in Zombie Army Trilogy zu mindestens 80 Prozent. Aus der Ferne lassen sich die Untoten am besten erledigen.

Alleine lala

So unterhaltsam dieses herrlich simple Prinzip anfangs auch ist, so schnell geht ihm auch die Puste aus. Es gibt keine Fahrzeugmissionen, keine Auftragsvariationen, keine lohnenden Zwischenziele. Lediglich unterschiedliche Zombietypen wie herumhüpfende Gegner-Sniper, brüllend anstürmende Sprengkommandos oder magazinschluckende Dickschiffe mit Maschinengewehr bringen etwas Abwechslung ins Spiel.

Die unausgegorene Checkpoint-Verteilung sorgt stellenweise für ungewollte Spannung, teilweise müssen wir nach einem Ableben mehrere Minuten noch einmal spielen - perfekt gelöst ist das nicht. Solospieler haben am meisten darunter zu leiden. Ohnehin merkt man Zombie Army Trilogy jederzeit an, dass es für Koop-Spieler entwickelt wurde.

Solisten haben zwar mehrere Schwierigkeitsgrade zur Auswahl (auf »Sniper Elite« müssen Windabweichung und andere Feinheiten beachtet werden) und die Zombiemasse lässt sich zudem erhöhen, bis auf den Eintrag in weltweite Bestenlisten oder das Suchen nach versteckten Flaschen und Goldbarren gibt es allerdings keinerlei Langzeitmotivation.

Mit erfolgreichen Kopftreffern füllen wir die Kombo-Anzeige. Je voller die ist, desto mehr Punkte rasseln auf unser Konto. Mit erfolgreichen Kopftreffern füllen wir die Kombo-Anzeige. Je voller die ist, desto mehr Punkte rasseln auf unser Konto.

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