Was für eine bescheuerte Idee! XCOM 2 tritt gleich zum Start unsere Heldentaten aus dem Vorgänger mit Füßen: Wir haben die Alien-Invasoren in Enemy Unknown gar nicht besiegt, eröffnet es uns. Stattdessen haben uns die Außerirdischen in den Boden gestampft und unterdrücken jetzt mit dem ADVENT-Marionettenregime die Welt.
Wenn das mal kein Paradebeispiel dafür ist, wie man eine Fortsetzung so demotivierend wie möglich beginnen kann. Aber wenn man uns nun fragen würde, wie man eine Fortsetzung denn richtig macht - und wie man sie gelungen auf Konsolen portiert! - dann würden wir begeistert auf den ganzen Rest von XCOM 2 zeigen.
Vive la résistance!
Die Aliens mögen vielleicht die Welt beherrschen, aber manche Dinge ändern sich nie. Immer noch leistet die XCOM-Verteidigungstruppe dem Eindringling Widerstand, selbst wenn sie sich jetzt als Untergrund-Guerillakorps durchschlagen muss. Dazu führen wir auch diesmal ein Team aus bis zu sechs Agenten in taktische Rundenschlachten. Im Kern erben die das Spielprinzip des Vorgängers: Mit zwei Aktionen pro Nase und Runde rückt unser Trupp auf der Suche nach der besten Deckung übers Feld vor und knallt dem Feind so hinterhältig wie möglich eins in die Flanke.
Für Anspruch und Vielfalt sorgt auf beiden Seiten eine hervorragend gestaltete Trickkiste aus Items und Fähigkeiten. Soweit, so bewährt, so erstklassig - genau wie der Vorgänger liefert Teil zwei Rundentaktik in Höchstform. Und weiß sie obendrauf ansprechend zu inszenieren: Unsere Jungs eröffnen in filmreifen Mini-Kamerafahrten das Feuer, treten beim Spurt über die Karte auch mal Türen ein oder schwingen sich geschmeidig über Hindernisse.
Funktioniert die Konsolensteuerung?
XCOM 2 erschien schon im Februar 2016 für den PC, eine Konsolenfassung war damals noch gar nicht angekündigt. Aber bereits damals vermuteten wir, dass sie zumindest geplant sein musste: Viele Elemente der Steuerung wirkten, als wäre eine potenzielle Konsolenversion mitgedacht worden.
Auf dem PC war XCOM 2 damit manchmal umständlicher als es sein müsste. Aber auf PS4 und Xbox One profitiert das Spiel jetzt von diesem Steuerungsschema: Die Taktikschlachten steuern sich erstklassig mit dem Gamepad! Denn hier fühlt sich die Zielansicht wie eine völlig natürliche Art an, Gegner auszuwählen, und sogar angenehmer als mit dem Cursor zu zielen. Kleine Unstimmigkeiten gibt es immer noch: Wer eine Granate werfen will, muss zunächst in die Zielansicht schalten, dann dort die Granate auswählen und dann doch wieder aus der normalen Kamera den Wurf bestimmen. Aber insgesamt scheuchen wir unsere Soldaten flott und angenehm übers Feld. Was keine Überraschung ist, schließlich galt das auch schon für die Konsolenversion des ersten Teils.
Die Konsolentechnik
Wer bei einer so verspäteten Portierung Schlamperei befürchtet, dessen Sorgen können wir also zerstreuen. XCOM 2 sieht auch auf Konsolen klasse aus und läuft weitgehend reibungslos. Nur bei dicken Explosionen leidet gelegentlich kurz die Framerate, aber nicht in einem Ausmaß, dass es uns wirklich gestört hätte.
Außerdem haben wir stellenweise Tearing in den Zwischensequenzen beobachtet, aber auch das hielt sich in tolerierbaren Grenzen. Wirklich nervig waren aber die längeren Ladezeiten: Es kann schonmal 80 Sekunden dauern, bis eine Mission beginnt. Und ein paar Fehler der PC-Fassung erbt die Portierung ebenfalls, beispielsweise müssen wir ab und an Kamerafehler oder fehlerhafte Animationen hinnehmen.
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