Fazit: XCOM 2 im Test - Auch auf Konsolen genial

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Fazit der Redaktion

Dominik Schott (@R3nDom)
Vor nunmehr vier Jahren entstaubte das Team von Firaxis Games das Krönchen der taktischen Rundenstrategie und setzte sie ihrem durch und durch gelungenen Remake XCOM: Enemy Unknown auf. Der spannende Kampf um das Schicksal der Menschheit, die sich in einem verzweifelten Abwehrkampf mit Alien-Invasoren befand, begeisterte mich über dutzende Stunden hinweg, auch wenn ich hier und da in den Tisch beißen musste, wenn wieder einmal ein Soldat seine 97%-ige Trefferchance vergeigte.

Auch im Nachfolger XCOM 2 ärgere ich mich weiterhin mit frustrierender Regelmäßigkeit über solche Momente, doch ist mein Jubel über die noch zahlreicher gewordenen Stärken ebenfalls lauter geworden. Das Blatt umzudrehen und nun die Menschen zum Angreifer zu machen, der im Schutz der Dunkelheit die übermächtigen Aliens mit Guerilla-Taktiken bedrängt, erweist sich als absolut richtige Entscheidung, um frischen Wind in das vertraute Spielkonzept zu bringen.

Nun hat XCOM 2 den Sprung auf die Konsole gewagt und schmeißt sich damit all den Spielern entgegen, die den ressourcenhungrigen Titel auf dem PC nicht genügend Hardware anbieten konnten. Ich habe diesen Tapetenwechsel genutzt, um nach längerer Pause wieder einmal die Schlachtfelder der Menschen und Aliens zu besuchen – und ehe ich mich versah, hatte ich mir nacht kurzer Eingewöhnungszeit auch vor der PS4 die erste Nacht um die Ohren geschlagen.

Ja, XCOM 2 kann es noch, auch auf den Konsolen, wenngleich ein paar altbekannte Kinderkrankheiten ebenfalls den Tapetenwechsel mitgemacht haben. Hier und da verschluckt die PS4 eine Animation, Soldaten brauchen zuweilen eine Extraportion Zeit mehr, um Befehle auszuführen und bei einer größeren Explosion geht die Bildrate dann auch unter Umständen kurzzeitig in die Knie. Doch das sind wirklich nur kleine Haken, die eure Neugierde auf eines der besten Taktikspiele der letzten Jahre nicht schmälern sollte. Solche Spiele gibt's auf der Konsole eh viel zu selten. Wer sich dann auch noch mit dem bis auf weiteren fehlenden Mod-Support anfreunden kann, sollte nicht länger zögern und sich dem Kampf gegen die Aliens anschließen!


Maurice Weber (@Froody42)
XCOM 2 treibt die perfide Grausamkeit der Serie auf die Spitze: Es ist ein Spiel, das mich jedes Haar auf den Köpfen meines perfekten Agenteams liebevoll anpassen lässt (und das habe ich getan, stundenlang!), nur um die Hälfte meiner wunderbaren Elitetruppe gleich in der nächsten Mission einen qualvollen Tod sterben zu lassen. Es erzählt vielleicht keine tiefe Story, weckt aber trotzdem große Gefühle.

Und es ist einfach ein tolles Spiel in so vielen Bereichen: Gegnerdesign, Inszenierung, Forschung, Basisbau, Soldatenausrüstung - alles greift wunderbar ineinander, ist vielfältiger und einfach besser als im schon tollen ersten Teil. Zumal es einige von dessen größten Kritikpunkten ausmerzt und zufallsgenerierte Karten sowie einen spannenderen Partie-Einstieg durch die Schleichmechanik bietet. Und weil die Portierung gut gelungen ist, gehört der zweite Teil auf den Konsolen genauso wie schon auf dem PC zu den besten Rundentaktikspielen der letzten Jahre.

Ein perfektes Spiel ist XCOM 2 aber nicht geworden. Die Anspruchskurve verläuft genau andersrum, als sie sollte: Erst so fies, dass der Einstieg richtig frustrieren kann, und dann plötzlich einfacher, wenn man für größere Herausforderungen gewappnet wäre. Auf Konsolen stören überdies die arg langen Ladezeiten, und es sind immer noch nicht alle Probleme mit der Kamera oder den Animationen ausgemerzt. Aber lange geärgert habe ich mich nie, sondern immer gleich begeistert weitergespielt. Für alles andere ist XCOM 2 einfach zu gut.

Michael Graf (@greulich)
Zeitlimits? In einem Rundenspiel? Argh, meine Nemesis! Nichts gegen gepflegte Hektik, aber wenn ich die will, spiele ich Echzeit-Strategie. Rundentaktik lebt doch davon, dass ich mir die Zeit nehmen kann, die ich brauche. Abgesehen davon setzt Firaxis mit XCOM 2 sein modernes, poliertes Rebootkonzept fast perfekt um.

Ich würde mir zwar weiterhin eine komplett originalgetreue Ufo-Neuauflage wünschen, mit mehreren Stützpunkten und kopfschmerzender Komplexität. Wenn schon neu, dann aber gerne so. Die traditionelle XCOM-Faszination, sich mit einem verzweifelten Widerständlerhaufen gegen einen überlegenen Feind durchzubeißen, kommt dank des knüppelharten Schwierigkeitsgrades und der düsteren Ereignisse noch besser rüber als in Enemy Unknown - und schon daran hatte ich mich regelrecht festgebissen. Kann man eigentlich im Februar schon seinen Jahresurlaub nehmen?

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