Fazit: Wo Long im Test: Zuerst haben wir geflucht, dann waren wir auf Wolke Sieben

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Fazit der Redaktion

Samara Summer
@Auch_im_Winter

Als ich Wo Long 2022 zum ersten Mal für meine Preview angespielt habe, war ich zuerst völlig überfordert von den Spielmechaniken. Ich musste erst einmal verstehen, dass ich kein Nioh 3 mit China-Setting zocke, sondern ganz anders an das Gameplay herangehen muss. Nachdem ich das verstanden hatte, habe ich angefangen, Wo Long ins Herz zu schließen. 

Mit der Willensleiste und dem Parry-System bot der Titel mir ein erfrischendes Spielgefühl, mit dem ich auch während der Testphase richtig viel Spaß hatte. Das Moralsystem und die Verknüpfung von Nahkampf- und Magiebuild sind weitere Aspekte, die mich im Spielverlauf ständig motiviert haben.

Bei der Story wäre für mich weniger mehr gewesen, sprich: nicht ganz so viele heroische Charaktere und unterschiedliche Fäden, dafür aber mehr Tiefgang und Fokus. Die dichte düstere Atmosphäre, das Welten- und Monsterdesign sowie der treibende Soundtrack haben das für mich aber wieder rausgerissen. 

Ja, Wo Long hat vielleicht nicht die Gegnervielfalt und das extrem ausgeklügelte Leveldesign eines FromSoftware-Titels, aber das Dark Souls-Team ist eben auch ein absoluter Ausnahme-Entwickler, der ein ganzes Genre geprägt hat. Ich habe jedoch die optische Vielfalt in den Gebieten und das komplexe Moveset der Feinde genossen.

Die Bosskämpfe waren außerdem besondere Highlights. Zwar waren die für mich wesentlich einfacher als die der Nioh-Reihe, aber ich musste mir jedes Mal erst mal eine Taktik zurechtlegen.

Mein größter Kritikpunkt an Wo Long ist technischer Natur. Gerade dass die Last Gen-Version mit großen Performance-Problemen daherkommt, ist wirklich schade. Ich hoffe sehr, dass da mit einem Patch nachgebessert wird.

Chris Werian
@DrChrisRespect

Ganz so euphorisch, wie meine geschätzte Kollegin Samara, habe ich mich nicht durch das neue Team Ninja-RPG geschnetzelt, da es über weite Strecken einfach nicht Klick gemacht hat. Dabei sieht die Rezeptur von Wo Long eigentlich nach genau dem aus, was ich mir von Action-Rollenspielen mit Souls-Einschlag erhoffe:

Ein wuchtiges Kampfsystem, abwechslungsreiche Level und ein Schwierigkeitsgrad, der konstant anzieht – vor allem in den Boss-Kämpfen.

Nach dem turbulenten Einstieg gegen einen der knackigsten ersten Bosse, die ich je umgehauen habe, und den ersten Leveln, die mich noch gut unterhalten konnten, dümpelte der Titel allerdings über einen langen Zeitraum ohne wirkliche Highlights vor sich hin. In den instanziierten Gebieten gab es wenig zu tun und an der überschaubaren Gegner-Riege hatte ich mich auch nach zahlreichen Wiederholungen sattgesehen.

Oder vielleicht habe ich mich einfach zu schnell an sie gewöhnt? Die Timings beim Parieren haben sehr zügig mit ziemlicher Häufigkeit gesessen, wodurch sich etliche Stunden auf den pseudo-historischen Schlachtfeldern gleichförmig und repetitiv anfühlten. Wären die Areale von Wo Long optisch nicht so abwechslungsreich und die Mechaniken nicht so wohldurchdacht, hätte ich wohl recht früh die Segel gestrichen.

Zum Glück habe ich das nicht getan, denn im letzten Drittel schöpft Wo Long aus dem Vollen! Die Spielabschnitte wurden endlich komplexer, ein paar zusätzliche Feinde kamen hinzu und die Boss-Fights zogen ein gutes Stück an, waren also anspruchsvoller und kamen in höherer Frequenz.

Oh, und mein Streichelzoo in dem idyllischen Hub-Areal wurde mit vielen knuffigen, Schrott verzehrenden Pandas gefüllt. Da kickt dann auch bei mir ausnahmsweise die Sammelwut!

So viel Faszination hätte mir Wo Long: Fallen Dynasty gut und gerne die ganze Zeit über abringen können.

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