Seite 2: Wii Sports Club im Test - Nicht ganz so großes Tennis

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Die Steuerung: Nichts für Grobmotoriker

Viel wichtiger ist da schon die verbesserte MotionPlus-Steuerung, die eure Fernbedienungsschlenker punktgenau auf den TV überträgt. Je nach Sportart spielt sich die Club-Neuauflage um einiges anspruchsvoller. Gerade beim Tennis müsst ihr nun wesentlich genauer zielen und eure Aktionen exakt timen, damit die Filzkugel nicht ständig im Aus landet.

Bowling ist und bleibt das ideale Partyspiel. Nacheinander treten hier bis zu vier Spieler an, entweder in den klassischen Modi oder wie hier beim Trainingsspiel »Kunstwurf Bowling ist und bleibt das ideale Partyspiel. Nacheinander treten hier bis zu vier Spieler an, entweder in den klassischen Modi oder wie hier beim Trainingsspiel »Kunstwurf

Überhaupt hat sich bei der Steuerung durch die neuen Eingabegeräte einiges geändert – mal zum Guten, mal zum Schlechten. Beim Baseball nutzt ihr jetzt das Wii-U-GamePad zum Pitchen, was deplatziert wirkt, da ihr in Wii Sports Club ansonsten ausschließlich per Fernbedienung agiert. Boxen ist steuerungstechnisch ein Griff ins Klo: Wer gibt schon knapp 80 Euro für zwei MotionPlus-Drücker aus, wenn die alte Wiimote-/Nunchuk-Kombi im acht Jahre alten Wii Sports genauer war und die Kämpfe dynamischer abliefen und deshalb mehr Spaß machten?

Dafür profitiert Golf von der Einbindung des GamePads und beschert euch ein richtig cooles Spielgefühl. Bowling spielt sich nahezu unverändert. Gut so, denn es ist immer noch das perfekte Partyspiel! Die HD-Wiedergeburt geht wieder wunderbar einfach von der Hand und bringt noch die müdeste Feier in Gang. Probiert es einfach aus: Ein paar Freunde einladen, Bier kaltstellen und draufloskegeln – super! Das begeistert übrigens selbst abgebrühte Ü30-Gamer, wovon wir uns in einer feucht-fröhlichen Test-Session überzeugt haben.

Wii Sports: Das meistverkaufte Spiel aller Zeiten? Wii Sports gilt mit über 80 Millionen Exemplaren als meistverkauftes Videospiel aller Zeiten (Stand: Ende Januar 2014). Fairerweise sollte diese Ehre aber dem Aufbauspiel Minecraft mit seinen mehr als 54 Millionen verkauften Kopien gebühren, da das Nintendo-Spiel, wie bereits in unserem Artikel erwähnt, in jedem neuen Wii-Karton steckte – zumindest in den USA und Europa. Dennoch: Eine beeindruckende Zahl, die den Ausnahmestatus der Sportspiel-Innovation unterstreicht.

Onlinefreuden und neue Trainingseinheiten

Was hat sich sonst getan? Es gibt endlich einen Onlinemodus, der für Langzeitmotivation sorgt, da ihr nun in jeder Sportart euren Rang stufenweise verbessern könnt. Es spornt ungemein an, gegen zufällig vom Spiel ausgewählte Wii-Sportler oder gezielt gegen Freunde anzutreten! Die Onlineduelle sind auf Regionen begrenzt, Europäer bleiben also unter sich.

Einer der Tennis-Trainingsmodi ist »Maulwurfalarm«: Trefft mit dem Ball die aus den Löchern kommenden Tiere und sammelt Extrapunkte, indem ihr mehrere Maulwürfe mit einem einzigen Schlag erwischt. Einer der Tennis-Trainingsmodi ist »Maulwurfalarm«: Trefft mit dem Ball die aus den Löchern kommenden Tiere und sammelt Extrapunkte, indem ihr mehrere Maulwürfe mit einem einzigen Schlag erwischt.

Bedauerlich jedoch, dass Nintendo das GamePad-Mikrofon mal wieder nicht nutzt: Zwar kommt der Tablet-Controller bei Miiverse-Kommentareinblendungen zum Zug, dennoch hätten wir uns einen Sprachchat gewünscht. Auch witzige Minispiele für das GamePad sucht man vergeblich.

Versöhnlicher stimmen die 15 neuen Trainingsspiele (drei pro Sportart): Ob ihr den Tennisball durch Ringe bugsiert, beim Baseball bunte Scheiben auf dem Spielfeld zerdeppert oder versucht, 100 Bowling-Pins in drei Versuchen umzunieten, die Spielchen sind so simpel wie launig.

Das Nintendo-Syndrom

Fazit: Nintendo liefert eine solide, aber alles andere als innovative HD-Neufassung seines Klassikers ab. Eine neue Grafik-Engine, frische Sportarten (oder wenigstens die zehn zusätzlichen aus Wii Sports Resort) oder sonstige überraschende Einfälle? Nein, nicht bei Nintendo – das Traditionsunternehmen ist offenbar zu sehr auf seine Recyclingstrategie fokussiert.

Stellt sich die Frage: Wer braucht Wii Sports Club? Besitzt ihr das Urspiel auf Wii bereits und könnt auf Onlinematches verzichten, dann spart euch den Kauf. Für ambitionierte Hardcore-Zocker bietet der Titel ebenfalls zu wenig; die dürften allenfalls mit Golf länger beschäftigt sein. Einsteigern empfehlen wir hingegen guten Gewissens den Download von Bowling, Tennis und Golf – in beliebiger Reihenfolge.

Die Golf-Steuerung ist klasse umgesetzt worden: Auf dem GamePad seht ihr den Ball – ihr steht daneben und schlagt und puttet in Tiger-Woods-Manier. Die Golf-Steuerung ist klasse umgesetzt worden: Auf dem GamePad seht ihr den Ball – ihr steht daneben und schlagt und puttet in Tiger-Woods-Manier.

Und, falls nötig, die Anschaffung eines MotionPlus-Controllers. Somit ist man mit rund 70 Euro dabei und erhält dafür ein immer noch sehr charmantes Bewegungsspiel, das auch Erwachsene getrost daddeln und jederzeit als Party-Gag präsentieren können. Die für den Verzicht auf Boxen und Baseball eingesparten zehn Euro investiert ihr besser in einen Kasten Bier – für die nächste Wii-Sports-Fete.

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