Nekromantie oder Hammer?
Nach einem Kampf sackt Scarlett nicht nur die Waffen und Wertgegenstände des besiegten Gegners ein, sondern auch Erfahrungs- und Fertigkeiten-Punkte. Erstere lassen sie im Level aufsteigen, zweitere investiert ihr in Scarletts Fähigkeiten. Dabei habt ihr die Wahl, ob ihr sie zur Kämpferin machen wollt und deshalb im Umgang mit Mondklinge, Schwert, Axt oder Speer trainiert. Dann entfesselt sie längere Kombos und richtet dabei mehr Schaden an. Oder ihr beschreitet den Pfad der Nekromantie. Dann entzieht ihr Gegnern Gesundheit, lasst sie schneller altern oder ruft untote Helfer herbei.
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Wer mag, mischt die Fähigkeiten, die vergleichsweise häufigen Levelaufstiege liefern genug Fertigkeitspunkte für Experimente. Doch Vorsicht: Ein Neuverteilen (selbst gegen Gold) der Punkte ist nicht vorgesehen! Doof: Anders als die Gegenstände im Inventar lassen sich Zauber und Kampf-Fertigkeiten nicht direkt aus dem Menü aktivieren, sondern müssen erst auf Steuerkreuz oder »B«-Button gelegt werden. Das ist bei Sprüchen, die man nur selten benötigt (etwa die »Rabensicht« zum Aufspüren von Schätzen) ärgerlich umständlich.
Schattenwelt
Als Tochter des Todes kann Scarlett nicht nur jederzeit in die Schattenwelt wechseln, sondern beansprucht obendrein auch oft die Hilfe der Verstorbenen. Immer wieder trifft sie etwa im Spielverlauf ihren verblichenen Benedict, der sie mit neuen Fertigkeiten versorgt. Oder die beiden Händler Don und Nesto helfen aus dem Jenseits beim Schlösserknacken (ein simples Farb-Reihenfolge-Merk-Minispiel). Am Wichtigsten aber: Wenn Scarlett stirbt, wandert sie nicht sofort über den Jordan, sondern wacht -- so lange sie genug Schattenenergie hat -- im Drüben auf. Dann kann sie sich in Ruhe in Position bringen, bevor es wieder in den Kampf geht. Das senkt den Schwierigkeitsgrad von Venetica gerade in den ersten Stunden enorm -- zum Glück ist er auch während des Spiels regelbar. Später werdet ihr aber froh um diese Nachsicht sein, da selbst Standardgegner dann ordentlich zuschlagen.
Speichern? Wozu!
Venetica ist die Umsetzung eines PC-Spiels, das ist an vielen Stellen nicht zu übersehen. Da wäre zum Beispiel die kleine Schrift im Inventar und in den Quest-Beschreibungen -- Besitzer von Röhren-Fernsehern können schon mal den Sessel direkt vor die Glotze rücken. Viel schwerwiegender ist jedoch das verkorkste Speichersystem: Es gibt keine Checkpoints, kein Autosave. Ihr müsst immer wieder selbst dran denken, von Hand zu speichern. Wer das vergisst, verliert im Extremfall mehrere Stunden Spielfortschritt, wenn Scarlett mangels Schattenenergie dann doch mal endgültig stirbt. Für einen weiteren Mangel kann der PC jedoch nichts: Die Kameraführung ist oft extrem zickig, gerade in engen Räumen werden Kämpfe mit mehreren Gegnern mitunter zum Glücksspiel. Ansonsten ist die Technik guter Durchschnitt: Lichteffekte und Animationen wirken hübsch, manche Texturen und häufige Ruckler dagegen weniger. Das fällt aber nicht so schwer ins Gewicht, schließlich geht es bei Venetica mehr um Story und Atmosphäre als um schnelle Action.
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