Der Mensch kann seine Vergangenheit nicht verleugnen, irgendwann kommt sie immer zum Vorschein. Dieser Tatsache muss sich auch Schatzjäger Nathan Drake stellen. Nach Uncharted: Drake’s Schicksal(GamePro-Wertung: 88% - zum Test) und Uncharted 2: Among Thieves(GamePro-Wertung: 92% - zum Test) stürzen sich Nathan und sein grauhaariger Mentor Victor Sullivan erneut ins Abenteuer. In Uncharted 3: Drake's Deceptionsind die beiden Weltenbummler wieder auf der Spur von Nates berühmtem Vorfahr Sir Francis Drake. Als Freibeuter suchte Sir Francis im Auftrag der britischen Königin die verschollene Stadt Arim in der arabischen Wüste Rub al-Khali. Natürlich war der Schatzsucher nicht der einzige Glücksritter auf der Suche nach dem mysteriösen Ort. T.E. Lawrence, besser bekannt als Lawrence von Arabien, ist der geheimen Mission des Piraten auf die Schliche gekommen und hat eine Spur aus Hinweisen hinterlassen, die Nate nach und nach aufdeckt. Die Jagd beginnt in London, wo Nate und Sully gleich auf die rätselhafte Dame Katherine Marlowe treffen. Die gute Frau weiß ganz genau, was sie will – nämlich Nathans Ring. Obwohl Madame zu Anfang alles andere als bedrohlich wirkt, hat sie es doch faustdick hinter den Ohren. Immerhin ist Mrs. Marlowe die Anführerin eines 400 Jahre alten Geheimordens und weiß über Nates Vergangenheit besser Bescheid als jeder andere.
Zu zweit, aber doch immer allein
»Hey Sully, dein erstes Auto«, sagt Nate, nachdem er und Sully eine verrostete, mit Moos überdeckte Schrottkiste passieren. So kennen wir den flotten Helden, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und oft auch ein wenig übermütig. Besonders sein extremer Ehrgeiz sorgt häufig für Unverständnis bei seinen Begleitern Sully und den aus Uncharted 2 bekannten Powerfrauen Chloe und Elena. Vor allem Elena scheint es dem Alleingänger angetan zu haben, zynische Kommentare und bangende Blicke seitens der blonden Journalistin bringen die Funken zum Sprühen und sorgen für knisternde Atmosphäre. Auch wenn Nate fast die ganze Zeit einen Gefährten an der Seite hat, kann die Kampagne leider nicht im Koop-Modus bestritten werden.
Lektion: Überleben
In der Verfolgerperspektive hüpft, klettert, boxt und schießt ihr euch mit Nate durch die unterschiedlichsten Spielabschnitte und löst abwechslungsreiche Aufgaben. Zum Beispiel findet ihr mehr oder weniger freiwillig heraus, wie man in ein Schloss gelangt, das von mindestens 30 Männern bewacht wird. Als Nate gelangt ihr zunächst unbemerkt durch die Öffnung eines Brunnens auf den schwer bewachten Parkplatz. Vorsicht ist dabei das Gebot der Stunde. Um nicht entdeckt zu werden, haltet ihr euch am besten mucksmäuschenstill am inneren Rand eines Brunnens fest und überblickt die Lage. Vier Wachen auf der Treppe, fünf sitzen im oberen Stockwerk an Fenstern, sieben schlendern zwischen Autos und Säulen hin und her, und einer steht direkt mit dem Rücken zum Brunnen – der ist als Erster dran. Mit einem Griff zieht ihr den Unwissenden in den tiefen Abgrund des leeren Wasserspenders und klettert schnell über die Brunneneinfassung in die nächste Deckung.
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Leider erweisen sich die Wachposten als sehr aufmerksam, schon nach wenigen Metern wird Nate entdeckt: »Da ist er, schnappt ihn!« Jetzt bleibt nur noch der Griff zur Waffe und schnelles Reaktionsvermögen. Aus der Deckung heraus schießt ihr entweder blind oder bei gehaltener L1-Taste gezielt in Richtung Widersacher. Wer jetzt denkt, er könne einfach hinter der Deckung hocken bleiben und die Bösewichte einen nach dem anderen ausknipsen, hat die Rechnung ohne die gute Gegnerintelligenz gemacht. Gekonnt flankiert euch die KI von allen Seiten, doch ihr entgeht dem Kugelhagel durch schnellen Positions- und Deckungswechsel. Mit einer fliegenden Rolle rückt ihr flink und ohne Einschusswunden weiter vor. Die herumzischenden Kugeln verraten dabei den Standpunkt der Gegner, und sobald die Wachen vom oberen Geschoss mit ein paar gezielten Treffen erledigt sind, ist die Bodenpatrouille an der Reihe. Dabei geht es ganz schön zur Sache, denn die Gegner hängen an ihrem Leben, und wer schon einmal versucht hat, einen Stealth Kill auszuführen, während um ihn herum Projektile die Erde aufspritzen lassen, der weiß, was angenehmer Stress bedeutet. Als ob das nicht schon genug wäre, müsst ihr obendrein auch noch auf Granatenwarnungen achten, denn die Gegner sind echte Meister im Weitwurf der explosiven Eier. Wer schnell genug reagiert, schickt die Granaten per Knopfdruck ruckzuck zurück zum Absender und hat ein Problem weniger am Hals.
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