Diesmal gibt es keinen Ouzo als Absacker: Massenschlägerei im Olymp! Wer die griechischen Göttersagen kennt, weiß: Nicht alle Götter des Olymp sind sich immer ganz grün. Um nun ein für allemal den ultimativen und unsterblichen Champion zu krönen, veranstalten sie eine ordentliche Schlägerei. Für den Geschichtsunterricht sind die spärlichen Informationen, die der Prügler Tournament of Legends über die Kämpfer liefert allerdings nicht geeignet. Die Charaktere sind nämlich bunt aus hauptsächlich römischer und griechischer Mythologie zusammengewürfelt und beruhen nur rudimentär auf Überlieferungen. Da wäre beispielsweise Narcia (eine Nachbildung der griechischen Medusa), der römische Jupiter und, weil wir keine Mythologie außen vor lassen wollen, bekommt auch die vollbusige Schlachtjungfer Kara mit nordischen Wurzeln ihren Auftritt. Übertroffen werden all diese überzeichneten Charaktere nur vom wohl prolligsten römischen Helden, der uns je untergekommen ist: Marcus. In knapper, goldener Rüstung räkelt sich der eingebildete Muskelprotz im Glanze seines Daseins. Würde er im Hier und Jetzt durch die Straßen stolzieren, trüge er ein rosafarbenes Hemd mit hochgestelltem Kragen und einen locker umgehängten Kaschmirschal. Widerlich!
Die Charakterauswahl von Tournament of Legends ist nicht gerade groß: Gerade einmal zehn Kämpfer (inkl. zwei freispielbarer Recken) lassen die Entwickler von High Voltage (The Conduit) aufeinander los. Für einen modernen Prügler ist dieses Aufgebot schlichtweg zu klein. Andererseits bleiben uns so immerhin weitere peinliche Klischee-Kämpfer und gesichtslose Füll-Fighter erspart. Doch auch die Vielfalt der Kampfarenen hält sich sehr in Grenzen: Gerade einmal acht Schauplätze gibt es zur Auswahl. Darunter befinden sich sowohl ansehnliche Manegen, die uns an die Soul Calibur-Reihe erinnern, als auch triste Schauplätze, die sowohl technisch als auch vom Design her enttäuschen.
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