Fazit: The Long Journey Home im Test - Lust in Space

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Fazit der Redaktion

Martin Deppe
@GameStar_de

Für ungeduldige Spieler, die schnelle Erfolge und eine simple Steuerung brauchen, die an die Hand genommen werden wollen statt eigene Schritte zu machen - für die ist The Long Journey Home nichts. Wenn ihr euch aber gerne in ein Spiel reinfuchsen, üben, lernen, auch mal scheitern (und dann noch mal und noch mal, bis es immer besser klappt) wollt - dann ist das Weltraumspiel für euch wie gemacht.

Denn hier wird mir nichts auf dem Silbertablett serviert, schon mein allererster Flug zum Mars muss von außen betrachtet verdammt peinlich ausgesehen haben. Klar, ich habe den roten Planeten schnell erreicht, aber erreichen reicht eben nicht, ich muss auch im richtigen Tempo in den verflixten Orbit kommen, statt hunderttausend Kilometer daran vorbeizuschießen.

Doch wenige Stunden und Schiffswracks später fliege ich immer präziser, surfe zwischen Gravitationsfeldern, nehme den Schwung einer Sternumrundung mit, spare enorm Sprit (und Nerven!). Immer wieder balanciere ich auf dem schmalen Grat zwischen Erfolg und Katastrophe: Als Lunar-Lander-Veteran fliege ich mein vollgeladenen Landemodul mit dem allerletzten Tropfen Treibstoff aus der zerrenden Schwerkraft eines Riesenplaneten, während der Pilot schon blau anläuft - und zwei Planeten später geht's eben nicht mehr gut, weil ich unten zu lange gierig gebohrt und für den Rückflug die Seitenwinde unterschätzt habe. Dann fluche ich wie ein Trucker hinterm Sonntagsfahrer, starte aber gleich einen neuen Lauf. So muss es sein!

Markus Schwerdtel
@kargbier

Astronauten, heißt es, müssen Durchhalter sein. Einfach weil Aufgeben und Aussteigen keine Option sind, wenn einen Beschleunigung und Gravitation durchs kalte Vakuum von einem Planeten zum nächsten schleudern. Genau dieses Durchhaltevermögen braucht man auch für The Long Journey Home, zumindest um die ersten Spielstunden mit ihrer teils arg steilen Lernkurve zu überstehen. Was aber danach kommt, ist ein spielbarer SciFi-Roman.

Bei jedem neuen Anlauf erlebe ich dank zufällig ausgewürfelter Startbedingungen eine andere Geschichte, lerne neue Tricks, treffe bislang unbekannte Aliens. Letzteres zumindest so lange, bis ich alle der im Spiel enthaltenen Rassen kennen gelernt habe, was aber je nach Würfelwurf viele Stunden dauern kann.

In seinen besten Momenten ist The Long Journey Home wie eine gute Star Trek-Folge, von der man seinen Kumpels begeistert erzählt. In seinen schwachen - zum Glück deutlich selteneren - Phasen ist es jedoch sperrig, unfair und manchmal sogar etwas langweilig. Aber auch da beiße ich mich durch mit der Gewissheit, dass es beim nächsten Start schon wieder ganz anders aussehen kann.

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