Wie ihr wisst, schwelgen wir gerne mal in Nostalgie. Nur zu gut erinnern wir uns an die Zeit, als fast alle wichtigen Konsolenrollenspiele aus Japan kamen. Große Namen wie Final Fantasy, Dragon Quest, Chrono Trigger und Secret of Mana kommen uns da in den Sinn.
Heute wird der Markt dagegen von westlichen Rollenspielen wie Skyrim, Fallout oder Mass Effect dominiert. Fans des klassischen J-RPGs werden sich daher freuen, dass es The Last Storyüber ein Jahr nach dem Japan-Release endlich in den Westen schafft. Noch dazu stammt der Titel von keinem geringeren als Final Fantasy-Schöpfer Hironobu Sakaguchi.
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Große Erwartungen
The Last Story spielt in einer klassischen Fantasy-Welt ohne Science-Fiction-Elemente oder derartigen Schnickschnack. Setting und Charakterdesign erinnern etwas an den PSOne-Klassiker Vagrant Story, also mittelalterlich-europäische Architektur mit einem ordentlichen Schuss Japanophilie.
Doch worum geht es eigentlich? Das Kaiserreich der Menschen befindet sich im Krieg mit den dämonischen Gurak. Hauptverteidiger gegen die Monster-Invasion sind die strahlenden Ritter, die überall respektiert und bewundert werden.
Ganz im Gegensatz zu den Söldnern, die als Kanonenfutter dienen, grundsätzlich die Dreckarbeit verrichten und wenig bis gar kein Ansehen genießen (erinnert uns ein wenig an das Schicksal eines Videospielredakteurs, aber das nur am Rande). Mitten in diesen turbulenten Zeiten lebt der junge Zael. Sein großer Traum ist es, eines Tages ein Ritter zu werden.
Dieses Ziel liegt jedoch in unerreichbarer Ferne und Zael verdingt sich schon seit vielen Jahren als Mitglied einer Söldnereinheit. Vielleicht kann der neue und einflussreiche Auftraggeber Graf Arganan, daran etwas ändern.
Sofort in medias res
Auf dem Weg in die Großstadt Lazulis muss Zaels Truppe jedoch erst mal eine von Monstern verseuchte Höhle durchqueren. Hier setzt das Spielgeschehen ein und wirft uns ohne große Vorrede direkt in die Action. Wir blicken Zael über die Schulter und erkunden mit ihm die finstere Höhle. Der erste Kampf gegen die echsenähnlichen Reptiden lässt da nicht lange auf sich warten.
Zu Beginn wirkt das Kampfsystem noch recht simpel. Die Scharmützel finden in Echtzeit statt. Im Gegensatz zu manch anderem fernöstlichen Rollenspiel schaltet das Geschehen nicht in einen separaten Bildschirm und die Feinde sind jederzeit sichtbar, so dass es keine der mittlerweile verhassten Zufallsbegegnungen gibt.
Wie in Final Fantasy 12oder Xenoblade Chroniclesattackiert Zael automatisch den nächstgelegenen Widersacher. Die KI-Mitstreiter agieren selbständig und unterstützen ihn mit Zaubern oder teilen ihrerseits kräftig aus. Dennoch sind die Scharmützel bereits jetzt alles andere als stumpfes Draufhauen.
Fast immer ist es sinnvoller, vor dem Kampf die Lage zu sondieren, in der Ego-Perspektive nach Schwachstellen der Gegner Ausschau zu halten, eventuell Säulen oder Brückenpfeiler mit einem gezielten Schuss aus Zaels Armbrust oder Magie zum Einsturz zu bringen, die Feinde von zwei Seiten in die Zange zu nehmen oder um sie herumzuschleichen und von hinten zu attackieren.
Praktischerweise schaltet die Ansicht vor Kampfbeginn meist in die Vogelperspektive und das Geschehen pausiert, so dass wir in Ruhe die Positionen der Gegner betrachten können und ausmachen, wo Heiler oder Angriffsmagier stehen, die wir vorzugweise zuerst erledigen.
Das ist jedoch noch nicht alles. Glücklicherweise führt uns das Spiel langsam an das immer komplexer werdende Kampfsystem heran und erklärt uns Schritt für Schritt die einzelnen Elemente. Das wichtigste wartet sogar gleich hinter der nächsten Ecke…
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