Seite 2: The Last Story im Test - Ein Fest für Nostalgiker

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Fokus ist alles

Als Zael und seine Freunde in einer Sackgasse von einer Horde Skelette in die Enge getrieben werden, wird unser Held plötzlich in ein gleißendes Licht gehüllt. Das Leuchten hinterlässt ein blaues Mal auf seiner Hand und eine geheimnisvolle Stimme gibt ihm den Auftrag: „Beschütze die, die dir wichtig sind!“. Fortan verfügt Zael über die Fokus-Fähigkeit, die sich in den Kämpfen als äußert nützlich erweist.

Per Knopfdruck schalten wir in den Fokus-Modus, worauf die Feinde von unseren Begleitern ablassen und sich auf uns konzentrieren. Das erinnert ein wenig an sogenannte Tanks in Online-Rollenspielen, die die Aufmerksamkeit der Angreifer auf sich lenken, damit die Mitstreiter in Ruhe Zaubern und Attackieren können.

Fokus Per Fokus-Modus ziehen wir die feindlichen Angreifer auf uns…

Zeit gewinnen … damit die Magier ihre Sprüche vorbereiten können.

Regeneration Im Heilkreis regenerieren wir unsere Lebensenergie…

Attacke … und wirbeln danach den Feuerzirkel auf, um die gegnerische Rüstung zu durchbrechen.

Zusätzlich werden die Gegner in unserem Einflussbereich verlangsamt und durch Attacken füllen wir unsere Lebensenergie auf. Damit nicht genug: kommen wir in die Nähe gefallener Mitstreiter, werden diese wiederbelebt, was bis zu vier Mal in einem Kampf möglich ist.

Die ganze Zeit mit aktiviertem Fokus herumzurennen ist aber auch keine gute Idee, weil wir dann ständig die gesamte Gegnermasse am Hals haben und selbst nicht richtig agieren können. Der strategische Wechsel zwischen den beiden Modi ist also wichtig und ständig an der Tagesordnung. Dieses System erinnert ein wenig an die Licht und Schatten-Idee aus Eternal Sonata und funktioniert ähnlich gut.

Einmal Standard-Story bitte!

Nachdem wir Lazulis endlich erreicht haben, kommt die eigentliche Handlung in Schwung. Zael lernt in der eindrucksvollen Stadt die hübsche Lisa kennen und die Beiden sind sich sehr zugetan. Doch für Süßholzgerapsel ist keine Zeit, denn der nächste Auftrag für die Söldner wartet bereits: Wache schieben auf dem Ball im Schloss des Grafen Arganan.

Anlass für die Festivität ist die Verlobung der Nichte des Grafen mit dem Prinzen Jirall, eine arrangierte Hochzeit, die zwei Adelsgeschlechter miteinander verbinden soll. Zael staunt nicht schlecht, denn die zukünftige Braut ist keine andere als Lady Calista, die er eben noch unter dem Namen Lisa kennengelernt hatte.

Beim gemeinsamen Blick in die Sterne kommen sich Zael und Calista näher. Beim gemeinsamen Blick in die Sterne kommen sich Zael und Calista näher.

Ihm geht es also wie so vielen Videospiel- und Filmhelden zuvor: seine Angebetete ist einem anderen versprochen. Doch keine Zeit zu trauern, denn das Schloss wird von den Gurak angegriffen. Im weiteren Verlauf der Geschichte geht es um den Krieg gegen die fiesen Monster, eine fremde Macht, politische Intrigen, Zaels Rolle als Auserwählter und natürlich die Frage, ob es für ihn und Calista ein Happy End gibt.

Zugegeben, die Handlung klingt etwas klischeebehaftet. Dafür wird die Geschichte jederzeit gut erzählt und die liebenswerten Charaktere, wie die trinkfreudige Syrenne oder der Flirt-süchtige Lowell, versprühen jede Menge Charme. Alle Nebenfiguren haben eine ausgeprägte Persönlichkeit, eigene Motivationen und manche sogar ganze Handlungsstränge.

So erkunden wir mit dem melancholischen Magier Yurick ein Schiffswrack, das mit seiner Vergangenheit in Verbindung steht, oder durchsuchen mit der naturverbundenen Heilerin Mirania einen Wald voller Ruinen nach dem göttlichen Hüter des Landes.

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Und was hat es eigentlich mit dem mysteriösen weißen Tiger auf sich, der immer wieder auftaucht? Die Komplexität und den Wendungsreichtum der alten Final Fantasy Titel erreicht die etwas flache Story jedoch bei weitem nicht. Zudem wirkt die Spielwelt für ein Rollenspiel ziemlich klein.

Zwar treibt ihr euch unter anderem auch auf hoher See herum oder infiltriert die Basis der Gurak, der Großteil des Geschehens findet aber in der Stadt Lazulis und der näheren Umgebung statt. Die Metropole fällt dafür sehr groß aus und es gibt viele Geschäfte sowie Nebenaufgaben zu entdecken. Zum Beispiel erforschen wir ein Geisterhaus oder klären eine Entführung auf.

Auf die Mütze!

Was The Last Story von seinen Genrekollegen abhebt ist vor allem das actionreiche Kampfsystem. Neben Zael beteiligen sich bis zu fünf Mitstreiter an der Schlacht. Wir lassen entweder die größtenteils kluge KI agieren, oder geben den Kameraden Befehle, wofür das Geschehen pausiert.

Beim Magie-System ist das Zusammenspiel der Gruppe wichtig. Zauber brauchen einige Zeit, um vorbereitet zu werden, was durch einen Countdown über den Magiern dargestellt wird. Funkt hier ein Gegner dazwischen, ist es Essig mit dem schönen Spruch. Einmal gewirkt, bleibt ein Zauber kurzzeitig als Kreis auf dem Schlachtfeld.

So erzeugen Heiler einen weißen Zirkel, in dessen Bereich sich die Lebensenergie der Verbündeten auflädt. Begeben wir uns dagegen in einen Feuerkreis, wird unsere Waffe von dem heißen Element erfüllt und richtet größeren Schaden an. Die Stellung ist also sehr wichtig.

Oft suchen wir die Umgebung nach hilfreichen Objekten wie diesen zerstörbaren Säulen ab Oft suchen wir die Umgebung nach hilfreichen Objekten wie diesen zerstörbaren Säulen ab

Überhaupt gibt es in den Kämpfen einiges zu tun: wir rennen wie von der Tarantel gestochen über das gesamte Schlachtfeld, dreschen auf die Gegner ein, aktivieren rechtzeitig den Fokus, um unsere Magier zu beschützen, beleben gefallene Kameraden wieder und weichen feindlichen Angriffen mit einer Rolle aus.

Die dynamischen Kämpfe sind stets fordernd, werden aber nie unfair, auch wenn Aufleveln ab und an nicht schaden kann. Leider geht die Übersicht wegen der unglücklichen Kamera-Führung gelegentlich verloren und das Kampfgeschehen versinkt im Chaos.

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