Don't Starve - auf dem Floß
Rohstoffe finden wir zwar auch sporadisch auf dem Fluss und sammeln sie per Knopfdruck ein, wenn wir geschickt und nahe an diesen Loot-Kistchen vorbeinavigieren. Genügend überlebenswichtiges Material finden wir aber nur an Land. An besagten Anlegestellen gehen wir von Bord, erkunden das Gebiet und packen unser kleines Inventar mit allem voll, was wir finden.
Manchmal brennt dort ein Lagerfeuer, an dem wir Nahrung zubereiten, manchmal finden wir einen Brunnen mit Trinkwasser, dann wieder Bretter, Feuerkeile, Schrauben etc. um zum Beispiel Werkzeug zu basteln oder, falls wir an einer Werft vorbeikommen, das eigene Floß mit einem schützenden Zelt oder einem Ruder zu verbessern.
Es gibt zwar nicht ganz so viele Materialien wir in vergleichbaren Titeln und wir wollen hier nicht unnötig in die Tiefe gehen, aber The Flame in the Flood bietet trotzdem angenehm viele Möglichkeiten zum Basteln. Es geht in The Flame in the Flood aber weniger darum, wild herum zu experimentieren, sondern eben einfach zu überleben - mit den Dingen, die wir zufallsgeneriert finden. Und das macht die Spannung der Floßfahrt aus.
Wir können nicht alle Mini-Häfen ansteuern, wir können dank des begrenzten Inventars nicht alles mitnehmen (obwohl wir Zeug im Floß lagern oder ein paar Dinge unserem Hund zum Tragen geben können), bei jedem Landgang könnten wir der Witterung oder wilden Tieren zum Opfer fallen und permanent ticken die Hunger-, Durst-, Temperatur- und Müdigkeitsanzeigen.
Knallharter Survival-Trip
Ein Beispiel: Schippern wir an der Kirche vorbei, obwohl es dort Verbandszeug geben könnte und erkunden dafür die Wildnis daneben, treffen wir eventuell auf ungemütliche Wölfe. Locken wir die zu den Schlangen in der Nähe? Haben wir eine Fackel dabei, um sie zu verscheuchen? Oder müssen wir trotz knurrendem Magen auf die nahrhaften Maispflanzen, die neben den Viechern wachsen, verzichten?
Nehmen wir eine Verletzung in Kauf, an der Scout sterben könnte? Oder fahren wir einfach weiter und hoffen darauf, dass eine kleine Farm in Sicht kommt? Hätten wir doch beim letzten Landgang die Krähenfedern mitgenommen, dann könnten wir Pfeile basteln und die Wölfe einfach umnieten.
Anfangs hat The Flame in the Flood eine wahnsinnig steile Lernkurve, die haarscharf am Frust vorbeischrammt. Es ist aber verflixt befriedigend, wenn wir (meist durch Trial&Error) lernen, was sich lohnt und was nicht, was wir mitnehmen sollten und wie wir Scout bis zur nächsten Biegung des Flusses am Leben halten.
Schaffen wir es völlig durchnässt (Mistwetter!) und mit einem gebrochenen Bein (dieses Drecks-Wildschwein von vorhin!) noch zu einem Lagerfeuer neben dem die Rohstoffe für eine Beinschiene liegen, dann fühlen wir uns wie der geschickteste und glücklichste Überlebenskünstler.
Mit einer kleinen Prise Glück und einer großen Portion Lernerfahrung überstehen wir immer mehr solch haarige Situationen - das motiviert! Gehen wir doch drauf (und das passiert oft!), haben wir vorsorglich ein paar wichtige Items in den Rucksack von Hund Aesop gesteckt - im Todesfall nimmt der sein Gepäck in den nächsten Durchlauf mit.
Zweimal fast abgesoffen
Das Fazit also: The Flame in the Flood ist seine Reise wert. Schließen müssen wir aber mit zwei Warnungen. Erstens haben die Entwickler die Steuerung und besonders das Inventarsystem nicht ganz zufriedenstellend hinbekommen. Vor allem das mühsame Kramen im Inventar sowie permanente Wechseln zum Crafting-Menü hätte man eleganter lösen müssen - besonders da während des Gefummels die Zeit nicht stillsteht.
Zweitens ist The Flame in the Flood ein Spiel, dem irgendwann die Puste ausgeht. Hat man alles gesehen, hat man es im Endlosspiel mal befriedigend weit geschafft, ist wenig Motivation oder Wiederspielwert da - es wird zur Arbeit. Aber nichtsdestotrotz, die Zeit davor, die vielen Tode, die packende Reise den Fluss entlang - das möchten wir nicht missen.
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