Das Beste der Reihe vereint
Wie beschreibt man das Spielerlebnis von Dragonborn am besten? Es ist wie eine kompaktere Version von The Elder Scrolls V: Skyrim und vereint die Spielerfahrung der letzten drei Teile der Hauptreihe in sich! Es besitzt die Schönheit Skyrims, die aus Oblivion bekannte Möglichkeit in das Reich der Daedra zu reisen und ist zugleich Teil der Provinz Morrowind. Schön auch, dass einige Musikstücke aus Elder Scrolls III zurückgekehrt sind.
Die weit ab vom Schuss liegende Insel, die durch ihre schiere Größe alle neuen Gebiete aus dem Zusatzinhalt Dämmerwacht (engl. Dawnguard) locker in die Tasche steckt, erinnert im Süden stark an die Gebiete aus Morrowind, ist im Norden aber ganz und gar mit Himmelsrand verwandt. Die Konzeption mit den zwei unterschiedlichen Gebieten auf der Insel erinnert uns etwas an die Shivering Isles aus Oblivion, und das ist wirklich ein Kompliment!
Während wir im nördlichen Teil die Skraal treffen, ein Volk der Nord, die den All-Schöpfer anbeten, ist der südliche Bezirk hauptsächlich von den Dunmer, den Dunkelelfen, besiedelt. Aber nicht nur die Völker und deren Kulturen sind neu und gleichzeitig vertraut, auch viele weitere Elemente aus Skyrim wurden übernommen und erweitert.
Es gibt ein neues Material, das exklusiv auf der Insel zu finden ist, und aus dem man sich Ausrüstung schmieden kann: Stalhrim. Außerdem findet der geneigte Abenteurer neue Zutaten, wie die Blätter der Suppuluspflanze, schwarze Bücher, die den Spieler in die Welt »Apocrypha« des Daedrafürsten Hermaeus Mora teleportieren, die Möglichkeit sich den Segen von Daedraschreinen zu holen, neue Drachenschreie, die unter anderem das Annehmen der starken Drachenform ermöglichen, und vieles mehr.
So funktioniert der Drachenritt:
1. Wir spielen die Hauptquest durch und komplettieren den Drachenschrei »Willen beugen«.
2. Wir suchen uns einen beliebigen Drachen, wenden den Schrei an und steigen auf.
3. Wir kommandieren unser neues Reittier und lassen es angreifen, es fliegt automatisch.
Dragonborn nimmt die aus Skyrim vertrauten Spielelemente und verfeinert sie einfach an jeder erdenklichen Ecke. Das fängt bei der Möglichkeit an, den Drachenschrei »Unerbittliche Macht« so zu stärken, dass er jetzt schwache Gegner sofort tötet, geht mit optisch spektakuläreren Ausflügen in versunkene Dwemerruinen und Daedrawelten weiter und hört beim Reiten auf Drachen in allen Gebieten noch lange nicht auf. Drgonborn ist nichts Geringeres als ein an jeder Ecke nochmal verbessertes Skyrim!
»Edle Einfalt, stille Größe«
Solstheim ist eine Insel, die sich mit ihrer teilweise neuen Vegetation und Tierwelt nahtlos in die Welt von Skyrim einfügt, so als wäre sie schon immer da gewesen. Beim Reiten über das neue Gebiet stockte uns auch ein Jahr nach dem Release des Hauptspiels stellenweise der Atem.
Das liegt an der unglaublichen Detailverliebtheit und der unfassbar glaubwürdigen Darstellung der Spielwelt, die ein eigener Kosmos für sich ist. Auf der Südhälfte der Insel ist man von einer Landschaft umgeben, die von den Ausbrüchen des roten Berges aus Morrowind gezeichnet ist und mit ihren abgebrannten Baumstümpfen und Ascheablagerungen teilweise an eine Mondlandschaft erinnert, während die nördliche Sphäre völlig von Schnee und Eis bedeckt ist und eine kräftigere Vegetation aufweist.
Das beeindruckendste Element sind aber weder die detaillierten Spielfiguren, die mit ihren Rundtüren an Hobbingen erinnernden Pilzwohnungen von Tel Mithrym, oder die überfluteten Ruinen von Nchardak, sondern das Parallelreich von Hermaeus Mora.
Wie so vieles im Spiel, erwecken die gegnerischen Seher-Gegner aus diesem Reich den Eindruck, direkt aus einer Geschichte des phantastischen Autors H.P. Lovecraft (1890-1937) zu stammen. Selbst der große Cthulhu würde gerne in diesen vertrackten Gängen residieren, da sind wir uns sicher! Und sogar die riesige antike Bibliothek von Alexandria wirkt im Vergleich zu den unzähligen Werken in Hermaeus' Reich wie ein kleiner Bücherstapel. Dessen dämonischer Kosmos ist die beeindruckendste Weltenschöpfung seit langem und die perfekte Symbiose aus Wahnsinn und Magie.
Auch der Soundtrack und die neuen Musikstücke sind schlichtweg hervorragend und bezaubern mit sanften Flötenklängen, mitreißenden Streichinstrumenten und fantastischen Harfenklängen zu jeder Sekunde des Spiels.
Fazit: Morrowind trifft Himmelsrand
Maximilian Lechner: Endlich darf ich es sagen: Ich liebe dich, Skyrim! Und wegen Drachenblut vergöttere ich dich jetzt vollends. Du bist an jeder Stelle noch schöner geworden, hast an jeder nur erdenklichen Ecke an genialem Inhalt zugelegt und bist nichts anderes als das beste Kapitel, das The Elder Scrolls V: Skyrim derzeit zu bieten hat.
Außerdem bist du bei der äußerst spannenden Story, dem genialen Leveldesign und der unbeschreiblichen Atmosphäre von einem meiner Lieblingsautoren (H.P. Lovecraft) inspiriert, was dich (zumindest für mich) noch besser macht. Selbst der große Cthulhu wäre stolz auf das vertrackte Leveldesign von »Apocrypha«! Ein absoluter Pflichtdownload für alle Fans der Elder Scrolls-Reihe!
Pro & Contra
+ vereint das Beste von Himmelsrand und Morrowind
+ unzählige, coole Neuerungen
+ Drachenreiten!
+ atemberaubende Atmosphäre
– teilt technische Schwächen des Hauptspiels
– Hauptquest mit etwa acht Stunden etwas kurz
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