Electronic Arts bringt mit Tetris auf dem iPhone einen waschechten Klassiker heraus. Das Spiel mit den fallenden Steinen zählt sicherlich zu den meistgezockten Titeln überhaupt. Die Erfolgsgeschichte des ersten Gameboy ist bekanntermaßen mehr als eng verbunden mit diesem Oldie.
Nun ist Apples Mobilgerät dran, und trotz (oder gerade wegen) des technischen Fortschritts machen sich langsam Alterserscheinungen breit. Gerade mal zwei Spielmodi hat EA dieser Fassung spendiert, nämlich die klassische Variante Marathon und den fünfzehn Level umfassenden Magiemodus. In diesem müsst ihr fünf mehr oder weniger nützliche Gegenstände einsetzen, um die vorgegebene Aufgabe zu erfüllen. Ihr könnt sämtliche Steine auf Knopfdruck in Bläschenfolie verwandeln und dann per Fingertipp unter Zeitdruck platzen lassen. So lassen sich lückenhafte Reihen beseitigen. Ein anderes Item wird genutzt, um Steine wie den langen Vierer-Tetrimino quasi aus dem Nichts herbeizuzeichnen. Leider fordert dieser Modus erst sehr spät tatsächlich den Itemeinsatz - bis zur Hälfte der Level sind die Specials völlig unnötig.
Die Steuerung von Tetris ist EA gut gelungen. Mit einfachen Taps werden die Steine gedreht, ein langsamer Strich nach unten beschleunigt sie. Wischt ihr ruckartig nach unten, setzt ihr den Stein sofort ab. Dies ist die einzige Schwachstelle in der Steuerung – die natürliche Kurvenbewegung eures Fingers sorgt nämlich nicht selten dafür, dass sich der Stein kurz vor dem Aufsetzen noch um eine Reihe verschiebt. Hier ist Konzentration gefragt, wenn das Spiel ab Reihe 80 hektisch wird. Löblich ist die Tatsache, dass ihr euch einen Tetrimino in der linken oberen Bildecke beiseite legen könnt. Zumeist natürlich den langen Vierer, ohne den das TETRIS, das Abräumen von vier Reihen gleichzeitig, nicht möglich wäre.
Die zweite große Schwachstelle von Tetris ist die biedere Technik. Gerade bei einem Puzzler ist der Stil von entscheidender Bedeutung, und hier versagt das Spiel. Die Musik dümpelt in erschreckender Belanglosigkeit vor sich hin – die Urfassungen von Tetris begeisterten Millionen von Spielern mit sphärischer Musik. Während man an der Gestaltung der Steine nichts verändert hat, blubbern im Bildhintergrund Luftblasen und geometrische Figuren umher. Nicht falsch verstehen: die Technik ist nicht schlecht, sondern schlicht und einfach langweilig.
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