Seite 2: Sword Coast Legends im Test - Dungeons & Dragons Light

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Alles muss man selber machen

Genretypisch führen wir im Spiel haufenweise Dialoge, von denen nur die Texte aus der Hauptstory (englisch) vertont sind. Zwar gibt's die Bildschirmtexte auch in deutscher Sprache, aber wer nicht gerne liest, ist in Sword Coast Legends grundsätzlich verkehrt. Wenn wir nicht gerade mit NPCs quatschen, Beute verhökern oder am Lagerfeuer unsere Begleiter kennenlernen, sind wir in Dungeons unterwegs. Dort klatschen wir reihenweise Monster über das Echtzeit-Kampfsystem um, das wir jederzeit pausieren können, um unseren Charakteren Befehle zu erteilen.

Die Steuerung funktioniert in der von uns gespielten Xbox-Fassung auch mit dem Gamepad ordentlich, allerdings braucht es einige Zeit, bis man sich an die etwas unübersichtlichen Menüs und die zahlreich vorhanden Shortcuts mit den Schultertasten und Richtungstasten auf dem Steuerkreuz gewöhnt hat und auch die Kamerasteuerung ist nicht optimal gelöst, so dass es manchmal schwer fällt, die Übersicht zu behalten.

Die Kämpfe spielen sich gewöhnungsbedürftig, sind aber auch mit dem Gamepad gut machbar. Die Kämpfe spielen sich gewöhnungsbedürftig, sind aber auch mit dem Gamepad gut machbar.

Zudem gibt es eine (optionale) KI, die im Kampf recht kompetent die Kontrolle über Helden übernimmt, die wir gerade nicht selbst steuern. Spezialattacken, Stärkungs- und Heilzauber kommen so auch recht zuverlässig zum Einsatz, wenn wir nicht explizit den Befehl dazu erteilen - auch wenn die KI gerne mal in gegnerischen Flächenzaubern stehen bleibt und nie daran denkt, gefallenen Teamkameraden auf die Beine zu helfen, bis wir wieder selbst die Kontrolle übernehmen. Das ist auch völlig okay so, denn schließlich soll sich Sword Coast Legends nicht von alleine spielen. Wer maximale Kontrolle will, schaltet die KI einfach ab.

Wenig Freiheit, aber viel zu erforschen

Die Schwertküste in Sword Coast Legends funktioniert ähnlich wie Thedas in Dragon Age. Soll heißen: Die Spielwelt ist in zahlreiche Zonen unterteilt, die auf der Karte auftauchen, sobald man erstmals eine Aufgabe für das entsprechende Gebiet erhält.

Im Dungeon-Crawl-Modus kann der Spielleiter beliebig Monster oder Fallen platzieren. Im Dungeon-Crawl-Modus kann der Spielleiter beliebig Monster oder Fallen platzieren.

Dann begibt man sich per Schnellreise in die entsprechende Zone, um dort seine Quests zu lösen und Nebenmissionen und Geheimnisse zu entdecken. Oft stoßen wir beim Herumstöbern auf Höhlen und Ruinen voller Gefahren und Schätze. Es lohnt sich also, jedes Gebiet gründlich auf den Kopf zu stellen. Wer einfach nur stur von einer Questmarkierung zur nächsten marschiert, verpasst oft etwas.

Am schönsten mit Freunden

Aber so unterhaltsam sich die Kampagne grundsätzlich spielt, so wenig ragt Sword Coast Legends in irgendeiner Rollenspieldisziplin wirklich heraus. Das einzige wirklich bemerkenswerte Alleinstellungsmerkmal von Sword Coast Legends ist der kooperative Mehrspielermodus für bis zu vier Helden. Und der macht tatsächlich richtig Laune: Wenn sich notorische Haudraufs, schleichende Schlossknacker und redegewandte Diplomaten per eingebautem Voice-Chat über Quest-Herangehensweisen und Storyentscheidungen diskutieren, kommt echte Pen & Paper Atmosphäre auf.

Zu Beginn erstellen wir uns im Charakter-Editor einen eigenen Helden. Zu Beginn erstellen wir uns im Charakter-Editor einen eigenen Helden.

Absolut super - zumindest für jeden, der genug Freunde zur Hand hat. Am Ende einer Sitzung werden die Charakterfortschritte und das Inventar aller Spieler gespeichert, der Host behält die Fortschritte der Kampagne als Spielstand. Neben Spielrunden mit den eigenen Freunden sind auch offene Sitzungen möglich, in denen zufällige Spieler beitreten können. Mit allen Vor- und Nachteilen, die Zufallsgruppen in Rollenspielen so mit sich bringen.

Savegame-Schikane

Egal ob allein oder in der Gruppe: Ein paar Bugs und Designschwächen bremsen das Abenteuer regelmäßig aus. So nerven immer mal wieder unzuverlässige Questmarkierungen, die mal fehlerhaft, mal überhaupt nicht angezeigt werden. Auf der Suche nach der passenden Ausrüstung ärgern wir uns regelmäßig über das unübersichtliche Listeninventar, das alle Gegenstände nach Wert sortiert. Zwar gibt es dafür Fiteroptionen, doch diese werden nicht gespeichert.

Noch ärgerlicher ist die lieblose Konsolenanpassung: Auch wenn die Steuerung wie schon beschrieben in Ordnung geh, sorgt die viel zu klein geratene Schrift für nervig zusammengekniffene Augen, die Ladezeiten bei einem Neustart oder dem Betreten eines neuen Gebietes sind extrem lang (teilweise >20 Sekunden) und auch die Framerate gerät bei großen Gegnermengen ins Stottern. Technisch reißt der Titel ohnehin keine Bäume aus, die Animationen unserer Helden wirken beispielsweise unrund und abgehackt.

Wirklich nervig ist zudem die fehlende Möglichkeit, mehrere Spielstände in der Story-Kampagne anzulegen. Besonders gegen Spielende muss man Entscheidungen fällen, die sich stark auf das Ende der Geschichte auswirken. Mit nur einem einzigen Savegame sind derlei Entscheidungen auch in der Konsenfassung in Stein gemeißelt - wollen wir sehen, wie das Spiel endet, wenn wir uns vor dem finalen Showdown anders verhalten, müssen wir Youtube bemühen oder die komplette Kampagne nochmal von vorn durchspielen. Und dafür liefert uns Sword Coast Legends schlicht zu wenig wirklich motivierende Gründe.

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