Liegestütz statt Deckungsschutz
Das KI-Verhalten geht größtenteils in Ordnung. Nur beim Deckungnehmen versagen die computergesteuerten Truppen (also die feindlichen, verbündeten und unsere eigenen, wenn wir sie gerade nicht persönlich steuern): Denn bei Feindfeuer werfen sich Infanteristen zwar zu Boden, bleiben aber stur liegen, statt sich aus dem Gefahrenbereich zu bewegen. Selbst dann, wenn einen Meter weiter eine rettende Mauer wartet.
Das hat schon Slapstick-Charakter: Als wir zum Beispiel zwei Grenadiere mit Mörserfeuer belegen, werfen die Jungs sich bei jedem Einschlag auf den Boden, stehen wieder auf, bleiben stur stehen, werfen sich wieder hin - als ob sie nur Liegestütze pumpen. Ganz selten hatten wir auch den Fall, dass eine Panzerabwehrkanone nicht auf Beschuss von hinten reagiert hat.
Wir verbringen viel Zeit damit, unsere Einheiten optimal einzusetzen. Bei größeren Infanteriemengen erfordert das durchaus Geduld, denn die Jungs sind schwer zu unterscheiden, vor allem, wenn hinter Bäumen oder Häusern nur ihre Silhouetten zu sehen sind. Da hilft nur, die ganze Bande zu markieren und aus den unten aufgereihten Icons die gewünschten Sanis, MG-Schützen, Panzerknacker etc. herauszufischen. Oder Sie legen sich die entsprechenden Einheiten gleich auf die "Speichertasten". Schade: Einheiten gewinnen weder Erfahrung, noch können wir eine Kernarmee bilden, die uns von Mission zu Mission begleitet.
Schwerpunkt: die Kampagnen
Der Fokus von Sudden Strike 4 liegt klar auf den drei Feldzügen. Es gibt zwar auch Skirmish- und Multiplayerschlachten, allerdings fährt das Spiel hier nur vier symmetrische und weitgehend identische Schlachtfelder auf. Bis zu acht Spieler können sich hier kloppen; fehlende Positionen besetzen wir mit einem Computer-Kommandanten.
Die Geplänkel- und Multiplayergefechte spielen sich ganz anders als die Kampagnenmissionen, denn hier zählen Tempo und Übermacht, es bleibt kaum Zeit, seine Truppen penibel zu positionieren. Ziel sind jeweils mehrere Feldlager - wer alle besetzt, hat gewonnen. Klasse: An eroberten Bahnhöfen oder Anlegestellen dürfen wir Nachschub ordern, der kurz darauf auf Zügen und Landungsbooten herangeschaufelt wird. Die größte geografische Besonderheit bietet die einzige Winterkarte, auf deren zugefrorenem Fluss dicke Panzer einbrechen können.
Viel abwechslungsreicher sind hingegen die 21 Kampagnenmissionen, die sich an historischen Ereignissen anlehnen - die Ardennenoffensive etwa, die wir in der deutschen und alliierten Kampagne spielen, oder Stalingrad, jeweils auf russischer und deutscher Seite. Andere Einsätze wie die Operation Market Garden oder die Gefechte im Hürtgenwald spielen wir nur aus einer Perspektive, bei den beiden genannten aus der alliierten. An vielen Missionen werden Sie locker ein, zwei Stunden knobeln, da sie sich in aufeinanderfolgende Ziele aufgliedern.
Als Alliierter ein französisches Dorf erobern, Brücken einnehmen, vor den Entsatztruppen zurückziehen, wieder vorrücken, am Ende ein paar liegengebliebene Tiger ausschalten, die zwar keinen Sprit mehr haben, aber noch jede Menge Munition - das erfordert schnelles Umdenken und Anpassen an die Situation. Bomber, Tiefflieger, Aufklärer und Fallschirmjäger stehen in vielen Missionen ebenfalls parat und sind eine große Hilfe, doch die Zahl der Einsätze ist begrenzt. Wie bei den Bodentruppen müssen wir uns also gut überlegen, wann wir wen wie einsetzen, denn nur eine einzige übersehene Flak macht aus einem anfliegenden tödlichen Bomber ruckzuck ein abschmierendes Wrack.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.